Day 13 - Hand

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Es war absolut ruhig im Penthouse. Ren war im Gästezimmer, wo er sein Quartier bezogen hatte und nur eine Wand weiter war Seth Schlafzimmer. Ob der andere schon im Bett war? Das Date war eigentlich ganz gut gelaufen. Sie waren im Aquarium gewesen und hatten sich allerlei merkwürdig aussehende Fische und Meeresbewohner angesehen. Doch es gab etwas, das Ren irritierte. Seth hatte ihn den ganzen Abend immer wieder berührt. Nur ganz leicht, so als streife seine Hand versehentlich seinen Körper. Und dabei hatte Rens Körper jedes Mal gekribbelt.

Auch jetzt, wo er im Bett lag und über das Ende des Abends nachdachte, kribbelte seine Haut. Seth hatte ihn gerade gefragt, ob sie etwas Essen gehen sollten. Wahrscheinlich hatte er irgendwo reserviert. Doch Ren hatte durch das verwirrende Verhalten von Seth keinen Hunger gehabt und bevor er den Vorschlag zu einem Spaziergang machen konnte, klingelte Seths Handy. Nur in absoluten Notfällen würde Kentaro Seth anrufen, immerhin wusste der Dämon, dass sein Boss auf einem Date war. Es musste also etwas wirklich Außergewöhnliches passiert sein, dass Kentaro sie störte. Mit dem Telefonat war ihr Date beendet. Seth brachte den Gestaltwandler zurück ins Penthouse und verzog sich dann in sein Arbeitszimmer, nachdem er sich aufrichtig entschuldigt und Ren geküsst hatte.

Seine Lippen fühlten sich auch noch kribbelig an und Ren berührte mit seinen Fingern seinen Mund. Verdammt. Er sollte schlafen. Seth hatte zu tun und wahrscheinlich würde der Vampir die ganze Nacht arbeiten. Ren zog sich die Decke über den Kopf und zwang sich einzuschlafen.

*

Alles war dunkel und Ren konnte die eigene Hand vor Augen nicht sehen. Auch spürte er das Bett unter sich nicht. Es war ganz so, als würde er im Dunkeln schweben. Ren bewegte die Arme und streckte die Beine aus, um vielleicht etwas zu spüren, doch da war nichts. Urplötzlich berührte ihn etwas im Nacken und strich ganz sanft und langsam seine Wirbelsäule entlang nach unten zu seinem Steiß. Ren hielt den Atem an, dann war es wieder weg. Doch im nächsten Moment legten sich zwei Hände auf seine Schultern und strichen die Arme hinunter zu den Handgelenken. Dass es sich um Hände handelte, vermutete Ren lediglich, da er noch immer nichts sah und alles stockdunkel war. Die Berührung setzte wieder an seiner Hüfte ein und streichelte über seine Seiten nach oben zu seiner Brust. Weiter ging es hinauf zu seinem Hals und Ren legte unwillkürlich den Kopf in den Nacken. Als die Fingerspitzen über seine Halsschlagader strichen, keuchte er leise auf und schloss die Augen. Sehen konnte er eh nichts. Im nächsten Moment waren die Hände wieder verschwunden und Ren trieb allein in der Dunkelheit. Allerdings ließen die Finger nicht lange auf dich warten und dieses Mal begannen sie an den Knöcheln, strichen die Waden hinauf und dann über die hinteren Oberschenkel. Mit einem Mal legten sich die Hände mit gespreizten Fingern auf seinen Po und drückten ein wenig zu. Wieder entwich Ren ein Keuchen und die Finger glitten weiter den Rücken hinauf zu den Schulterblättern und dann wieder über die Arme zu den Handgelenken. Ren bekam eine Gänsehaut und gleichzeitig war ihm zu warm. Immer wieder streichelten die Fingerspitzen seine immer sensibel werdende Haut. Nach einer Weile konnte er auch gar nicht mehr bestimmen, wo sie gerade waren, da er die Hände überall gleichzeitig spürte.

*

Mit einem Mal schreckte Ren auf. Er saß in seinem Bett und atmete schwer. In einer Hand hielt er seine Decke, mit der anderen stützte er sich ab. Es dauerte einen Moment, bis er sich zurechtgefunden hatte und das Gästezimmer von Seths Penthouse erkannte. Sein Atmen beruhigte sich wieder und noch immer spürte er die Berührungen auf seiner Haut. Hatte Seth ihn am Abend so sehr gereizt, dass er sich sogar jetzt im Traum danach sehnte, von ihm berührt zu werden? 

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