Alles albern

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Alles albern


This is Halloween, this is Halloween
Pumpkins scream in the dead of night
This is Halloween, everybody make a scene
Trick or treat 'til the neighbors gonna die of fright
It's our town, everybody scream
In this town of Halloween

Fiona wirbelte in der Küche umher, öffnete den heißen Backofen um zu checken, wie weit das Gemüse für die Kürbissuppe schon geschmort war. Ein paar Minuten würde es noch brauchen. In der ganzen Wohnung roch es nach Kürbis, Knoblauch und Gewürzen. Auf ihrem iPad lief Nightmare before Christmas und sie trug, zum ersten Mal in diesem Jahr, ihren, mit Kürbissen und Geistern überzogenen, Onesie. Es war Sonntag und draußen regnete es in Strömen. Zum ersten Mal seit langer Zeit waren die Temperaturen unter 20 Grad gerutscht. Für Fiona ein Zeichen, den Herbst einzuläuten. Ihre liebste Jahreszeit.

„Oh Fiona, dein Ernst?" trat Lara schmunzelnd in die Küche. „Der September hat grade erst angefangen."

„Und? Es ist nie zu früh für ein bisschen Halloween-Stimmung." erklärte Fiona. „Ich habe uns sogar schon Pumpkin Spice Sirup gekocht! Möchtest du einen Kaffee damit? Ist gut geworden."

Ihre Freundin schüttelte den Kopf. „Nee, danke. Ich trauere gerne noch ein bisschen dem Sommer nach."

„Ich nicht." sprach Fiona, öffnete noch einmal den Backofen, nickte und holte das Backblech heraus.

„Ich weiß, dein Sommer war nicht so... einfach. Besonders die letzten Wochen. Tut mir leid, dass ich nicht so für dich da sein konnte, wie ich wollte. Du weißt ja, die Klausuren und—"

Alles gut." unterbrach Fiona sie. „Wirklich. Mir geht's gut. Alles bestens."

„Bist du dir sicher?" fragte Lara vorsichtig. „Ich bin vor ein paar Tagen Abends an deinem Zimmer vorbei gegangen und ich dachte... naja, ich habe gehört, wie du geweint hast."

„Ich habe eine Tierdoku geguckt. Da sind Quokas gestorben. Das war halt traurig."

Lara zog die Augenbrauen zusammen. „Was sind Quokas?"

„Kleine, Känguru-ähnliche Tiere." erklärte Fiona.

„Aha." entgegnete ihre Freundin skeptisch. „Naja jedenfalls... du verlässt dein Zimmer kaum noch. Nur zur Arbeit und wenn du nach Hause kommst, verkriechst du dich wieder. Ich mache mir langsam echt Sorgen."

„Ich habe halt viel zutun. Wie gesagt, es ist alles gut." log Fiona und füllte das heiße Gemüse in einen Kochtopf, um es darin pürieren zu können.

Gar nichts war gut, aber das wollte sie nicht mal sich selber eingestehen. Seit der komischen Situation im
Büro hatte sie Felix nicht mehr gesehen und das war mittlerweile drei Wochen her. Sie versuchte, sich mit dem Gedanken abzufinden, dass sie Felix doch nicht so viel bedeutet hatte, wie sie annahm. Ohne Erfolg. Jede Nacht kamen ihr tausend Fragen in den Kopf und auf keine fand sie eine Antwort. Sie vermisste es, sich an seinen warmen Körper zu schmiegen, wenn ihr kalt wurde. Sie vermisste sein dämliches Grinsen, wenn er wieder mal einen seiner dummen Sprüche gerissen hatte. Sie vermisste seine eisblauen Augen, in denen sie sich so schnell verlieren konnte. Sie vermisste das Gefühl, das in ihr aufkam, wenn er sie ansah, sie berührte. Sie vermisste seinen Duft. Sie vermisste ihn. So stark, dass es weh tat. Deswegen verbrachte sie die meiste Zeit des Tages in ihrem Bett. Der einzige Ort, der immer noch nach ihm roch. Jedenfalls bildete sie sich das ein.

„Hast du nochmal mit ihm geredet?" fragte Lara aus dem Kontext heraus.

„Mhm?"

„Mit Felix."

Überwiegend Macho (Felix Lobrecht FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt