XVII

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Lola hakt sich bei mir unter und zieht mich in Richtung des Empfangs. Nachdem wir unsere Kisten bekommen haben, geht es weiter zum Schmied. "Na ihr beiden? Seid ihr froh den ganzen Kram los zu sein? Jetzt müssen wir uns auch keine Sorgen mehr machen, dass jemand plötzlich verschwindet."

Er grinst uns breit an und beginnt uns die Fesseln abzunehmen. "Ich weiß garnicht was du hast Schmied. Wir waren doch ganz brav und folgsam." Lola muss bei ihren eignen Worte immer wieder lachen und dem Schmied und mir geht es nicht anders.

"Du hast es faustdick hinter den Ohren junge Dame. Lass dir das eine Warnung für das nächste Mal sein. Dann falle ich auf deine Tricks nicht mehr herein" Lola drückt den Schmied kurz und schnappt sich ihre Kiste. "Ich werde nächstes Mal daran denken, wenn ich dich im Stammtisch sehe. Liebe grüße an Zuhause." Mit einem spöttischen Schnauben werden wir verabschiedet und ich schaue die Frau an, die in der letzten Woche so intensiv kennengelernt habe.

"Wen kennst du hier eigentlich nicht? Kannst du mir das mal sagen? Zuerst Lady Klara, dann Nummer 11 und den Schmied auch."

"Ich kenne die aus einem Stammtisch, den ich regelmäßig besuche. Aber glaub mir, für meine Lügen gegenüber dem Schmied bekomme ich ganz sicher bei der nächste Runde Subbie ärgere dich nicht im Stammtisch genug zurück. Wir sehen uns gleich, warte bitte hier auf mich" Lola verschwindet in einer der Duschen und auch ich genieße das heiße Wasser auf meiner Haut.

Kurze Zeit später stehe ich fertig angezogen im Flur und warte. Es ist fast schon ungewohnt in einer normalen Jeans zu stecken. Neben mir öffnet sich endlich die Tür und eine frisch geduscht Lola kommt heraus. Auch Sie ist in ihrer kurzen Hose und dem schwarzen T-Shirt kaum wiederzuerkennen. Ihre Haare sind diesmal nicht eingeflochten, sondern hängen in langen Locken über ihren Rücken.

"So siehst du also im echten Leben aus" Lola läuft ein wenig rot an und nickt. "Und den trägst du auch immer?" Mein Blick hänge an ihrem Hals, um den sich ein fester Edelstahlreif schlingt. "Den trage ich immer. Es war fast schon ungewohnt den hier nicht zu tragen" Wir schultern unsere Rucksäcke und treten hinaus auf den Burgplatz.

Viele kleine Tische mit Stühlen sind aufgestellt worden und überall sitzen Menschen und trinken Kaffee. Mit einem lauten Rums fällt Lolas Rucksack neben mir zu Boden, während Sie zu einem Mann läuft und ihm um den Hals fällt. Hören kann ich sie nicht, aber der Mann lächelt und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. Seine Hände streichen über ihre Haare und greifen Sie dann mehr oder weniger zärtlich im Nacken.

Auf seine Frage, ob sie brav war, bleibt Lola lieber Still und zieht ihn mit zu mir. "Und das ist Henry, oder Nummer 16. Die Nummern hat Klara uns gegeben. Er hat mir in der Zeit beigestanden und wir wurden zusammen befördert." Lola kichert leise und ich gebe den Mann mir gegenüber die Hand.

"Wie wäre es mit einem Kaffee? Ich muss noch auf Klara warten" Hinter Lola taucht der zweite Mann auf, der mir unbekannt ist. Seinen Hals schmückt ein schwarzes Lederband und auch er gibt mir die Hand zum Gruß. Lola führt uns zu einem Tisch und kaum sitzen wir bei einer Tasse Kaffee zusammen, legen sich mir schon zwei Hände auf die Schultern.

Als ich verwirrt hoch schaue, erkenne ich Lady Klara. "Hier sitzen ja die Richtigen zusammen. Schön euch zu sehen" Sie drängt sich an mir vorbei und gibt ihrem Partner einen Kuss, der sie mit einem liebevollen "Hallo Miss" begrüßt.

Klara, Lola und ich erzählen den Beiden von unserem Spektakel und am besten sind die Einwürfe von Klara. "Und dann wurden die Beiden einfach befördert und ich kam für meine Rache nicht mehr an sie heran. Aber bei Lola hole ich das ganz sicher mal nach." Nicht nur in den Augen von Lola, sondern auch in denen von Klaras Partner ist ein verdächtiges Glitzern zu sehen.

"Ich freue mich auf diese Gelegenheit liebste Lady Klara" Mit einem leisen Quieken hält Lola inne. Ihre Partner hat in ihre Haare gegriffen und sie zu sich gezogen. "Ich glaube du hast Klara mehr als genug geärgert. Und über das Ausbrechen reden wir nochmal Zuhause. hatte ich dir nicht gesagt, dass du brav sein sollst?"

Klaras Partner hat sich aus den ganzen Gesprächen größtenteils zurückgehalten, doch an der einen oder anderen Stelle musste er auch herzhaft lachen. "Und dich nehme ich mir auch noch zur Brust. Lachen, wenn von deiner Miss erzählt wird. Hoffentlich hast du Zuhause alles erledigt." Klara gibt ihrem Schatz einen Kuss auf die, jetzt ziemlichen roten, Wangen und der angesprochene Nickt artig.

Nach dem Tauschen der Handynummer und dem Versprechen in Kontakt zu bleiben, gehen wir alle unser Wege. Auf dem Weg zu meinem Auto sehe ich auch unsere Herrschaften und kann mich noch kurz von ihnen verabschieden.



Ungefähr zwei Wochen später erreicht mich eine E-Mail des Königs mit einem Link. Über diesen kann ich mir die Fotos des Spektakels ansehen und in Erinnerungen schwelgen. Gerade sitze ich mit einer Tasse Kaffee vor dem Laptop und schaue mir die Fotos an, als mein Handy den Eingang einer Nachricht verkündet.

"Hey du! Hoffentlich geht es dir gut. Schaue doch mal in dein E-Mail-Postfach. Da ist was Tolles gekommen. Am Samstag Grillen wir bei uns. Klara und ihr Subbie kommen und wir wollten fragen, ob du auch vorbeikommen möchtest? Wir wollen Fotos schauen und anschließend vielleicht ein bisschen spielen. Viele Grüße auch von meinem Herrn. Lola / Nummer 15"

Ende

Der Pranger - Ein besonderes SpektakelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt