Einen wunderschönen Nachmittag wünsche ich euch Süßen. Ich schau mal, ob ich jetzt wieder regelmäßig updaten kann hier. Wäre ja wünschenswert. Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr freut euch über das neue Kapitel. :) Habt eine gute Woche und meldet euch gerne mal, was ihr von der Entwicklung hier haltet.
Kapitel 9 - ZweifelZwei·fel
Substantiv, maskulin [der]
Bedenken; schwankende Ungewissheit darüber, ob man etwas glauben soll oder ob etwas richtig ist
Das konnte einfach nicht sein verdammter Ernst sein! Auf keinen Fall würde sie so etwas machen, beschloss Hermine am darauffolgenden Tag, während sie in der Küche saß und ihr Müsli vor sich auf dem Tisch lieber nur anstarrte, anstatt es zu essen. Gerade einmal sechs schlaflose Stunden war es nun her, dass Malfoy sie verwirrt in der Küche hatte stehen lassen, nachdem sie nun schon zum zweiten Mal mit ihm im Bett gelandet war und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, verlangte dieser eingebildete Scheißkerl von ihr, dass sie Harry küssen sollte. Sie sollte ihren besten Freund küssen, dessen aktuellen Zustand somit ausnutzen, nur, damit sie sich wieder mit Malfoy treffen konnte. Hermine fielen gar keine Superlative mehr ein, um Malfoy in Gedanken zu verfluchen. Das wirklich Dramatische an der Sache war allerdings, dass sie dieses aufgeregte Kribbeln in ihrem ganzen Körper spüren konnte, seit er ihr diese Aufgabe übertragen hatte. Sie war mittlerweile das reinste Nervenbündel und das nur wegen diesem blonden Mistkerl.
Seufzend ließ sie ihren Kopf in die Handflächen sinken und schloss die Augen, um diesen verkorksten Tag für einige Sekunden einfach nur auszublenden.
„Morgen...", drang da plötzlich die genuschelte Begrüßung von Harry an ihre Ohren und Hermine zuckte kurz zusammen und sah erschrocken auf, direkt in Harrys verschlafenes Gesicht. Dieser fuhr sich nervös durch die wirren Haare, die er nach all den Jahren immer noch nicht gebändigt bekommen hatte und grinste sie schief an. „Gibt's Kaffee?", wollte er vorsichtig wissen und Hermine nickte in die Richtung der Kaffeemaschine, in der noch genug von dem schwarzen Wachmacher vorhanden war. Sie selbst hatte bereits die zweite Tasse hinter sich, doch sie war sich ziemlich sicher, dass diese nicht geholfen hatten, ihre Augenringe verschwinden zu lassen.
Sie beobachtete ihren besten Freund, wie er langsam am langen Küchentisch vorbei schlurfte und sich daran machte, eine Kaffeetasse aus einem der oberen Küchenschränke zu holen. Er streckte sich dabei und Hermine sah schnell beschämt zur Seite, als sie bemerkte, wie ihr Blick währenddessen auf Harrys Leistengegend gelegen hatte, dort, wo seine Schlafanzughose eindeutig zu tief und sein Shirt eindeutig zu hoch gerutscht war. Verdammter Draco Malfoy. Wie sollte sie jemals wieder zur Normalität übergehen, wenn er ihr solche Flöhe ins Ohr setzte?
Harry hatte es zwischenzeitlich geschafft, sich den Kaffee einzugießen und setzte sich nun ihr gegenüber an den Tisch und tat nichts weiter, als sie anzusehen.
„Hast du gut geschlafen?", versuchte Hermine ein Gespräch anzufangen, nur um überhaupt irgendetwas zu sagen.
„Es geht so. Aber wahrscheinlich besser als du. Du siehst echt fertig aus." Er grinste sie über den Rand seiner bunten Tasse hinweg an und fluchte nur eine Sekunde später, weil er sich den Mund an der heißen Flüssigkeit verbrannt hatte. Hermine seufzte. Sie würde ihm gerne die Wahrheit sagen, doch vermutlich war das keine besonders gute Idee. Wobei – wenn Harry losstürme und Malfoy um die Ecke bringen würde, dann hätte sich das Problem zumindest mal gelöst.
„Geht schon...", murmelte sie aber nur und machte sich daran, ihr unangetastetes Müsli vom Tisch zu räumen, um daraufhin feige aus dem Raum zu flüchten. Heute würde sie sich mit ihren Büchern in ihrem Zimmer verschanzen und versuchen, die wirren Gedanken aus ihrem Hirn zu vertreiben.
Bereits zwei Tage später wurde ihre Nervenstärke jedoch immens auf die Probe gestellt, denn als sie gerade dabei war, für sich selbst mit der ‚Malfoy-Sache', wie sie es insgeheim nannte, abzuschließen, bekam sie wieder Besuch von seinem hübschen Gerfalken. Ganze fünf Minuten hatte sie das Tier vor ihrem Fenster zappeln lassen, ehe sie sich daran erinnert hatte, dass der arme Vogel schließlich auch nichts für ihre eigene Dummheit konnte. Und nun saß sie hier auf ihrem Bett, fühlte sich von dem blöden Vogel beobachtet und starrte entsetzt auf Malfoys fein säuberliche Handschrift.
Granger,
wie schwer kann es wohl sein, Potter zu küssen? Eine Hermine Granger wird doch sicher nicht schon an solch einer einfachen Aufgabenstellung scheitern?
Mehr nicht. Keine Unterschrift und auch sonst nichts weiter, als diese paar lausigen Worte, die dieser Arsch natürlich genau richtig gewählt hatte, um sich erstens in Erinnerung zu rufen und zweitens, um Hermines Ehrgeiz anzustacheln. Natürlich wollte sie nicht mit Harrys Gefühlen spielen, aber auf der anderen Seite... könnte der Slytherin da nicht sogar ein klein wenig Recht haben? War Harry tatsächlich auf dem Weg der Besserung und könnte sie selbst ihm vielleicht sogar helfen? Immerhin, – und das war nun mal eine unleugbare Tatsache – hatte sie durch Malfoy auch plötzlich andere Dinge im Kopf und sie erschrak regelrecht, als sie feststellen musste, dass sie seit Tagen nicht mehr nur andauernd an den Schrecken des Krieges denken musste.
„Ja schon gut!", motzte sie den Falken an, der langsam anfing nervös zu werden und energisch schnappte sie sich eine Feder, um dessen Besitzer eine passende Antwort zu schicken.
Ich scheitere nie, merk dir das. Wir sehen uns morgen Abend.
Ehe sie doch noch einen Rückzieher würde machen können, band sie den Brief an das Bein von Malfoys Vogel, welches er ihr hoheitsvoll entgegenstreckte und sah ihm mit gemischten Gefühlen hinterher, als er mit einem eleganten Flügelschlag schon wieder in der Dunkelheit der Nacht verschwunden war.
„Oh verdammt", wimmerte sie, als ihr klar wurde, dass sie wohl soeben ihre Seele an den Teufel verkauft hatte. Zumindest fiel ihr keine bessere Umschreibung für diese Unfassbarkeit ein. Ihr Herzschlag beschleunigte sich sofort und da war es wieder, dieses vorfreudige Kribbeln, das ihren kompletten Körper unter Strom setzte. Es war zum verrückt werden, denn scheinbar hatte sie tatsächlich ein ernstes Problem und jegliches Sträuben half nichts. Sie stand auf diese Art von Nervenkitzel und dass Malfoy das genau zu wissen schien, machte sie auf der einen Seite wütend, auf der anderen nachdenklich. Nein, sie hatte jetzt keine Zeit zum Nachdenken, immerhin hatte sie sich gerade selbst ein Ultimatum gestellt, welches es galt, einzuhalten.
„Hermine, das ist das Dümmste, was du jemals getan hast", flüsterte sie sich selbst zu, während sie zielstrebig hinaus in den dunklen Flur trat, um sich auf den Weg in Harrys Zimmer zu machen. Die gerade mal fünf Schritte bis zu seiner Tür kamen ihr vor, wie die längsten, die sie sie jemals gehen musste. Noch könnte sie umdrehen! Sie drückte vorsichtig die Klinke herunter und atmete einmal tief durch. Vor Aufregung war ihr schon ganz schwummrig, doch wenn sie genau darauf achtete, dann war dies kein schlechtes Gefühl. Im Gegenteil. Und sie hasste sich im Moment dafür.
Ihr bester Freund schlief noch nicht. Er hatte ein Buch in seinem Schoss und eine einzelne Kerze brannte auf seinem Nachttisch. Er bemerkte Hermine nicht sofort, anscheinend war es ein gutes Buch, so vertieft wie er darin war. So hatte sie einige Augenblicke Zeit, ihn zu beobachten. Seine schwarzen Haare standen wie immer in einem unvergleichlichen Chaos in alle Richtungen. Und wie immer, wenn er leise las, bewegten sich seine Lippen lautlos zu den Worten, die vor ihm auf den Seiten standen. Sie schluckte und atmete noch einmal tief durch, ehe sie sich mit einem Räuspern bemerkbar machte.
„Hermine? Hey...", sagte Harry verwundert, als er aufblickte und sie im Türrahmen stehen sah.
„Störe ich dich gerade?", wollte sie leise wissen, als sie einen Schritt in den Raum hinein machte und die Tür hinter sich schloss. Das leise Klicken in ihrem Rücken hörte sich unnatürlich laut in Ihren Ohren an und um nicht doch noch davon zu rennen, ging sie nun zielstrebig auf Harrys Bett zu und setzte sich auf die Kante, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
„Nein. Ist etwas passiert?" Sein alarmierter Unterton ließ sie schmunzeln und schnell schüttelte sie den Kopf, während er sein Buch zuklappte und es zur Seite legte. Sie unterdrückte den Drang, sich ihre mittlerweile feuchten Hände an seiner Bettdecke abzuwischen. Was zur Hölle tat sie hier nur?
„Oh nein, keine Sorge. Ich wollte nur... keine Ahnung. Ich hab mich einsam gefühlt und dachte, ich schau mal ob du noch wach bist." Gott, sie war ja so ein Miststück!
Harry lächelte auf ihre Worte hin und seine grünen Augen fingen an zu strahlen. Natürlich musste er sich in den letzten Tagen gedacht haben, dass sie ihm gezielt aus dem Weg ging, was sie ja um genau zu sein auch tat, jedoch aus anderen Gründen, wie er wahrscheinlich vermutete.
„Klar, wollen wir irgendwas machen? Sollen wir runter gehen und einen Film anschauen?", schlug er direkt vor und auch wenn sie gerade völlig andere Dinge im Kopf hatte, freute Hermine sich wirklich darüber, dass er scheinbar tatsächlich wieder auf dem Weg der Besserung war, wenn er sich einen Film mit ihr ansehen wollte.
„Eigentlich wollte ich mein Buch mitbringen, aber naja, ich kann mich gerade nicht so gut darauf konzentrieren." Vom Thema ablenken funktionierte offensichtlich schon mal ganz gut. Ohne sein Einverständnis zu holen, stahl sie sich schnell unter seine Decke und kuschelte sich in eines der zahlreichen Kissen. Harry war sichtlich überrascht, versuchte sich das jedoch nicht anmerken zu lassen und beinahe hätte Hermine darüber lachen müssen, hätte sie nicht gerade andere Sorgen. Kaum hatte sie sich neben ihn gelegt, war er ein Stück von ihr abgerückt, ob nun unbewusst oder nicht, vermochte sie nicht zu sagen, dennoch war es ihr aufgefallen. Sie seufzte. Sie würde Malfoys Aufgabe nicht erfüllen können. Ausgeschlossen, dass Harry noch einen Annäherungsversuch starten würde und sie selbst hatte einfach nicht den nötigen Mut dazu, selbst die Initiative zu ergreifen. Vielleicht sollte sie sich einfach damit abfinden und nun versuchen, ihren besten Freund zurück zu gewinnen und die Distanz zwischen ihnen zu zerschlagen?
„Ich bin froh, dass du da bist." Harry hatte es ihr gleichgetan und sich nun auf die Seite gedreht, um sie ansehen zu können, nachdem er seine Brille ebenfalls auf dem kleinen Nachtkästchen abgelegt hatte. „Ich dachte, ich hätte es komplett gegen die Wand gefahren", sagte er leise und brachte Hermine damit zum Lächeln. Das war so typisch Harry. Schon immer hatte er sein Herz auf der Zunge getragen und das war sicher eine Eigenschaft, die man an ihm schätzen konnte, denn man wusste immer, woran man bei Harry war.
„Hast du nicht", erwiderte sie genau so leise und ehe sie realisierte, was sie da eigentlich tat, hatte sie ihre Hand gehoben und fuhr im damit durch die unordentlichen Haare. Eine Geste, die auf der einen Seite so vertraut war, nun aber irgendwie einen komischen Beigeschmack hatte. Warum fühlte es sich plötzlich so an, als würde ihr Herz gerade Überstunden machen? Auch Harry schien zu merken, dass hier etwas nicht stimmte, denn sein Blick wurde fragend und seine Augen verdunkelten sich merklich. Verdammt, das durfte überhaupt gar nicht wahr sein! Sie musste für einen Moment die Luft anhalten, als sie realisierte, dass sie Harry küssen wollte, und das nicht etwa wegen Malfoys blödsinniger Forderung, sondern von sich aus! Oder war der blonde Mistkerl schon so weit in ihrem Kopf, dass sie nicht mehr unterscheiden konnte, zwischen dem was er von ihr verlangte und dem, was sie selbst wollte?
„Hermine?", riss Harrys raue Stimme sie aus ihren konfusen Gedanken. Ohne, dass sie es gemerkt hatte, war sie näher zu ihm gerückt und ihre Hand lag mittlerweile auf seiner Wange. Sie spürte die kratzigen Bartstoppeln in ihrer Handfläche und bemerkte nur am Rande, dass ihre eigene Atmung sich beschleunigt hatte. Harrys Augen hatten sie komplett in seinen Bann gezogen und selbst wenn ihr Leben im Moment davon abhängen würde, könnte sie doch nicht wegsehen, denn seine sonst so grünen Augen waren dunkel und hatten beinahe einen unheimlichen Ausdruck angenommen, der ihr für einen Moment die Sprache verschlug.
„Ja?", brachte sie gerade noch hervor, zu mehr war sie schlicht und ergreifend nicht mehr fähig.
„Ich glaube, es ist mir immer noch egal", raunte ihr bester Freund ihr tief grollend entgegen und schlagartig verrutschte ihr gesamtes Weltbild, denn er küsste sie so plötzlich und inbrünstig, dass sie sich kurz fragen musste, ob das tatsächlich Harry Potter sein konnte, mit dem sie es hier zu tun hatte. Niemals, nicht ihn ihren wildesten Vorstellungen, hätte sie ihm diese Dominanz zugetraut. Das war ihr Harry! Ihr schüchterner, verlegener Harry, der sie gerade vollkommen überrumpelte, indem er sich auf sie rollte, ihren Kopf mit beiden Händen umfasst hielt und sie somit fest auf die Matratze pinnte. Jeglicher Fluchtversuch war zwecklos. Doch Hermine wollte überhaupt nicht flüchten. Nach den ersten drei Schocksekunden, hatte sie eingesehen, dass es sinnlos war, es zu leugnen. Sie wollte Harry unbedingt weiter küssen. Und bei Merlin, er war gut in dem was er tat. Die Tatsache, dass das hier moralisch absolut verwerflich war und sie mit Sicherheit in die Hölle kommen würde, trug ihr Übriges dazu bei, Hermines Verlangen nach dem Schwarzhaarigen nur noch mehr zu steigern. Während Harry dazu überging, ihren Mund zu plündern als gäbe es kein Morgen mehr, hatten ihre Hände den Weg in seine Haare gefunden, in welchen sie sich festkrallten und ihm damit ein tiefes Stöhnen entlockte. Und auch wenn Hermine vollkommen in ihren Emotionen gefangen war, so spürte sie doch genau, dass Harry mit vollem Körpereinsatz küsste. Ein erneuter Vorstoß seiner Zunge bedeutete auch gleichzeitig ein weiteres, anzügliches Rollen seiner Hüfte gegen ihre. Das hatte beinahe etwas Animalisches an sich und brachte sie gerade mehr als nur in die Bredouille, denn sie spürte, wie sich eine bekannte Hitze in ihrer Körpermitte sammelte. Sie musste dringend die Notbremse ziehen, denn wenn er so weitermachen würde, dann hätte sie verspielt, da war sie sich sicher.
„Harry", keuchte sie, als sie es endlich geschafft hatte sich von ihm zu lösen, indem sie seinen Kopf Dank ihrer Hände in seinem Haar ein paar Zentimeter von sich weg dirigieren konnte. „Auszeit!" Zu mehr war sie gerade aufgrund Atemnot nicht fähig, doch er schien nur wenig begeistert von ihrem Vorschlag zu sein.
„Ich will keine Auszeit", murrte er und war drauf und dran, sie erneut zu küssen, was Hermine beinahe zum Lachen brachte. In letzter Sekunde und mit einigem Kraftaufwand schaffte sie es, ihren Kopf ein wenig zur Seite zu drehen.
„Harry, wir sollten wirklich nicht weiter gehen", versuchte sie es erneut. Harry unterdessen hatte einen flehenden Blick aufgesetzt und sah sie nun mit großen Augen an.
„Tun wir nicht, versprochen. Lass mich dich einfach nur weiter küssen. Bitte. Du hast keine Ahnung, wie sehr ich das jetzt im Moment brauche." Seine klaren, ehrlichen Worte verschlugen ihr für einen Moment vollkommen die Sprache und noch ehe sie ganz damit fertig war zu nicken, hatte er seine Lippen schon wieder auf ihre gelegt, dieses Mal nur ganz sachte, und ließ ein zufriedenes Stöhnen verlauten.
***
Draco saß gerade im geräumigen Wohnzimmer im Erdgeschoss des Manors und überlegte, ob es wohl Sinn machen würde, die alten, dunklen Möbel irgendwann einmal gegen neue auszutauschen. Nicht, dass ihm die Einrichtung hier nicht gefallen würde, doch dieses ganze dunkle Holz und das Schwarz um ihn herum, zog ihn irgendwie runter.
In seinen Gedanken gefangen, starrte er wie beiläufig auf die große Wanduhr, die ihm anzeigte, dass er erfolgreich vergessen hatte, zu Abend zu essen. Doch er war nicht hungrig. Hunger war ein Gefühl, dass er eigentlich selten verspürte. Viel eher trug er eine innere Unruhe mit sich herum, die er nicht eindeutig zuordnen konnte. Eventuell könnte dies von Grangers Nachricht herrühren, die sie ihm am gestrigen Abend hatte zukommen lassen. Er war ehrlich gesagt erstaunt gewesen, dass sie ihm überhaupt geantwortet hatte. Er an ihrer Stelle hätte sich vermutlich postwendend in die ewigen Jagdgründe gehext. Zugegeben, es war diabolisch von ihm gewesen, ihr diese Aufgabe zu übertragen und eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sie da auch nur im Ansatz mitmachen würde, doch diese Gryffindor überraschte ihn immer wieder. Was gut war, denn auch wenn er angenommen hatte, dass sie sich nie wieder bei ihm melden würde, musste er sich eingestehen, dass er diese Sache wirklich nur ungern beendet hätte. Schon verrückt, dass ausgerechnet sie es war, die ihn in den letzten Wochen so herrlich von seiner beschissenen Situation ablenkte.
Dennoch ärgerte er sich, dass er nun hier saß und irgendwie darauf wartete, dass sie endlich bei ihm aufschlagen würde. Er wusste wirklich nicht, ob bei ihm im Kopf noch alles stimmte, aber dann fiel ihm ein, dass es ganz egal war, denn es scherte sowieso niemanden, was er tat. Und wenn er genau darüber nachdachte, war es vermutlich besser, Granger zu vögeln, als sich vor Langeweile auf dem Dachstuhl zu erhängen. Über diesen Gedanken musste er tatsächlich laut lachen.
Das magisch verstärkte Klopfen holte ihn jedoch ins Hier und Jetzt zurück. Das konnte nur eine einzige Person sein, die da vor seiner Türe stand. Ein überhebliches Grinsen schlich sich auf seine Lippen, während er die Eingangshalle mit großen Schritten durchquerte und die schwere Holztür aufzog. Das verging ihm allerdings schnell wieder, als er Grangers wütenden Blick abbekam, während sie ohne Begrüßung an ihm vorbei rauschte und wie ein kleiner Racheengel nun vor ihm in seinen heiligen Hallen stand.
„Oh, komm doch rein", sagte er wie beiläufig und wandte sich ihr zu.
„Du bist ein Arschloch, Draco Malfoy!", spie sie ihm entgegen und er hob überrascht eine Augenbraue, sagte jedoch vorerst einmal nichts dazu. Viel zu überrascht war er von ihrem impulsiven Auftritt und der Tatsache, dass er keine Ahnung hatte, was hier gerade abging. „Ich würde dich am liebsten erwürgen, für diese Scheiße, die du da angefangen hast", setzte sie noch hinterher und nun ging ihm langsam ein Licht auf, worauf sie anspielte.
„Was hab ich denn angefangen?", fragte er scheinheilig und freute sich insgeheim über ihre Wut. Damit konnte er arbeiten.
„Als ob du das nicht wüsstest! Ich habe meinen besten Freund geküsst und das ist eine Katastrophe!", warf sie die Arme in einer verzweifelten Geste in die Luft. Draco ging langsam auf sie zu.
„Ja, aber was genau habe ich jetzt damit zu tun?", wollte er von ihr wissen und genoss den Moment, als ihre Gesichtszüge langsam entgleisten.
„Wie...was?", stammelte sie und er beschloss, sie noch ein wenig mehr zu ärgern, als ohnehin schon.
„Also ich weiß jetzt nicht, ob ich was übersehe bei deiner Rechnung, aber ich könnte mich daran erinnern, wenn ich mit Potter rumgemacht hätte. Daher glaube ich, dass das ganz allein deine Sache ist." Ihr Blick daraufhin war unbezahlbar und für einen Moment sah sie aus, wie ein Fisch auf dem Trockenen, denn ihr Mund öffnete und schloss sich wieder, da ihr scheinbar die Worte fehlten. „Aber weißt du was? Ich bin beeindruckt, Granger", raunte er ihr zu und fuhr ihr wie zur Bestätigung einmal kurz mit dem Handrücken über ihre linke Wange. Sie schnappte empört nach Luft.
„Du bist doch vollkommen krank!", feuerte sie in seine Richtung und war schon halb an ihm vorbei gehechtet, als er ihr Handgelenk zu fassen bekam und sie somit an ihrer Flucht hinderte. Er stand nun hinter ihr und umschlang ihre Hüfte mit seinem freien Arm. Seine Hand, mit der er sie aufgehalten hatte, wanderte langsam an ihrem Arm nach oben, über ihre Schulter, bis hin zu ihren Haaren, die er ihr bedacht hinter ihr Ohr schob.
„Um das klarzustellen – das alles tust du, weil du es willst und nicht, weil ich es dir aufgetragen habe. Und genau aus diesem Grund bist du auch heute Abend hier." Er hatte seine Stimme gesenkt und registrierte wohlwollend, wie sie unter seinen Worten erschauderte.
„Ich hasse dich", drang Grangers geflüsterte Resignation an seine Ohren und er wusste, dass er gewonnen hatte. Sie würde nirgendwo hin gehen, zumindest nicht mehr heute Abend.
„Gleichfalls", meinte er schlicht und fuhr mit seinen Lippen ihre Halsschlagader entlang, was ihr ein leises Stöhnen entlockte. Und da war sie wieder, diese unleugbare Spannung zwischen Ihnen. Er hatte das schon von Anfang an bemerkt, dass sämtliche Gesetze ausgehebelt zu sein schienen, sobald er und Granger seit neustem aufeinander trafen. Zwar konnte er sich beim besten Willen nicht erklären was der Auslöser hierfür war, doch er wollte es auch gar nicht hinterfragen, um ehrlich zu sein. Das Einzige, was er wirklich wollte, war, sie gegen die nächste Wand zu vögeln und ihr dabei zuzuhören, wie sie seinen Namen schrie. Aber noch war der Abend jung.
Langsam trat er einen Schritt zurück und wartete geduldig, bis sie dies ebenfalls registrierte und sich zu ihm drehte. Die Wut stand ihr immer noch ins Gesicht geschrieben, doch daran störte er sich nicht wirklich. Um ehrlich zu sein, machte ihn das an ihr nur noch mehr an, denn dieser wilde Blick war in der Tat anziehend bei ihr. Seltsam, dass er nun gut sieben Jahre gebraucht hatte, um das zu bemerken. Immerhin kannte er diesen Blick, hatte ihn oft genug schon abbekommen, damals in der Schule.
„Komm mit", wies er sie knapp an und war erneut erstaunt darüber, dass sie keinerlei Einwände hatte und ihm ohne Widerworte einfach ins erste Stockwerk folgte. Sollte das tatsächlich die Möglichkeit sein, dass er ausgerechnet in Hermine Granger diejenige gefunden hatte, die seine durchaus zweifelhaften Spielchen mitspielte? Er hatte nie großes Interesse an normalen Beziehungen gehabt. Romantik lag ihm einfach nicht und irgendwann hatte er aufgehört, in eine Schublade passen zu wollen, denn Draco hatte schon relativ früh gemerkt, dass er nicht für diesen Pärchen-Scheiß geschaffen war. Im graute es jetzt noch, wenn er daran dachte, wie Pansy sich damals beinahe ein Bein rausgerissen hatte, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Erfolglos. Und nun kam ausgerechnet diese Gryffindor um die Ecke und ließ sich, ohne großes Wenn und Aber auf ihn und seine Art und Weise die Dinge anzugehen ein? Vielleicht sollte er damit anfangen, das aufzuschreiben, denn mit Sicherheit würde ihm das niemand auf dieser und auch in keiner anderen Welt glauben.
Zwischenzeitlich waren sie im ersten Stock angekommen und er hatte sie wieder einmal in sein Badezimmer geführt. Er hatte vor, sie heute langsam und genüsslich in den Wahnsinn zu treiben und dieses Mal war es ihm sogar egal, ob sie irgendwelche Verbesserungsvorschläge vorzubringen hatte. Er bezweifelte allerdings stark, dass sie diese heute anbringen musste.
Gemächlich ging er zu der überdimensionierten Badewanne in der linken Ecke des Badezimmers um zwei der vier vergoldeten Hähne aufzudrehen und als er seine Aufmerksamkeit nun wieder Granger zuwandte, stellte er mit Genugtuung fest, dass sie leicht verwirrt dreinschaute. Er ignorierte ihren fragenden Blick jedoch und begann, als er wieder vor ihr zum Stehen kam, ihr die Jacke von den Schultern zu streifen und ließ diese Achtlos auf den Boden fallen.
„Was wird das?", fragte sie ihn zögerlich, als er ihr den Cardigan ebenfalls abstreifte und sich nun langsam und bedacht dem Knopf an ihrer Jeanshose widmete.
„Ich ziehe dich aus", grinste er leicht und unterdrückte den Drang, sie zu küssen. Bei Merlin, er hatte Spaß daran, Granger zu küssen, keine Frage. Doch heute wollte er sie darum betteln hören. Wollte sie so weit treiben, dass sie in anflehte, sie endlich zu nehmen und auf keinen Fall wollte er sich das entgehen lassen. Aber da fiel ihm noch ein winziges Detail ein, das er vielleicht erwähnen sollte.
„Nenn mir deine Lieblingsfarbe, Granger", forderte er, während er ihre Jeans über ihren Hintern schob und ihr nun hockender Weise dabei half, gleichzeitig aus den Schuhen und der Hose zu steigen.
„Was?", schnappte sie überrascht nach Luft, während er mit seinen Händen von ihren Knöcheln aufwärts über ihre Beine und ihre Hüfte bis hin zu ihren Top fuhr, um es ihr in einer fließenden Bewegung über den Kopf zu ziehen.
„Deine Lieblingsfarbe. Wir brauchen ein neues Wort", erklärte er ihr und kam sich dabei so vor, als müsse er einem Kind erklären, warum die Erde eine Kugel ist, so wie sie ihn gerade ansah.
„Grün", sagte sie kleinlaut und er schnaubte belustigt, zum einen über ihre Farbwahl und zum anderen darüber, dass sie versuchte, ihre Brüste zu bedecken. Dass sie keinen BH trug, hatte er mit Wohlwollen festgestellt und es machte ihn mehr als nur an.
„Interessante Wahl", meint er amüsiert und trat einen Schritt zurück, um sie anzusehen. Er genoss es zwar, sie in Verlegenheit zu bringen, aber auch wenn er vielleicht durch und durch verdorben war, so hatte er doch noch einen letzten Funken Anstand im Leib und darum beschloss Draco, sie zu erlösen, ehe sie aus Scham noch im Boden versinken würde und wandte sich ab. „Ich bin gleich wieder da. Fühl dich frei, schon mal in die Wanne zu steigen." Mit diesen Worten und einem Grinsen auf den schmalen Lippen verließ er das Badezimmer und ließ eine recht verdutzte Granger zurück.
***
Hermine starrte ihm leicht verwundert hinterher, als er einfach aus dem Raum verschwand und sie, nur mit ihrem Höschen bekleidet, einfach stehen ließ. War das nun sein Ernst? Sie konnte momentan keinen wirklich klaren Gedanken fassen. Wohin war er gegangen? Sie sah sich kurz hektisch in dem riesigen Badezimmer um und ihr Blick wanderte zu dem Kleiderchaos auf dem dunkel gefliesten Boden zu ihren Füßen, bis hin zur großen Wanne auf der Seite, die schon zur Hälfte mit Wasser vollgelaufen war. Sie hatte immer noch ihre Arme vor ihren Brüsten verschränkt und trat nun nervös von einem Bein auf das andere.
„Ach, was soll's", sprach sie sich dann selbst Mut zu und ging eilig auf die Wanne zu. Die Wassertemperatur war praktisch perfekt und Hermine rollte kurz mit den Augen. Konnte irgendetwas an Malfoy eigentlich nicht perfektionistisch sein? Das fing bei seinen Haaren an, bis hin zu seiner Kleidung und jetzt hatte auch noch das blöde Wasser die perfekte Temperatur? Worauf hatte sie sich da eigentlich eingelassen? Um genau zu sein fragte sie sich das nicht zum ersten Mal in den vergangenen Tagen. Letzten Endes würde sie darauf jedoch zumindest heute keine Antwort mehr finden, also schlüpfte sie aus ihrer restlichen Unterwäsche und stieg resignierend in das warme Wasser. Hermine hatte gerade einmal geschafft, einen weiteren Wasserhahn aufzudrehen, der einen feinen, wohlriechenden Schaum zum Badewasser hinzufügte, als Malfoy zurückkam und schmunzelnd an die Wanne herantrat. Gerade stellte sie fest, dass es ihr mehr als nur unangenehm war, wie er aus seiner stehenden Position auf sie herabblickte, als er auch schon neben ihr in die Hocke ging.
„Also Granger...", fing er an und tauchte mit seiner Hand wie beiläufig einmal ins Wasser. „...pass auf. Ich verlange heute etwas von dir, was dir wahrscheinlich schwerfallen wird, aber ohne, dass du es tust, geht es nicht." Seine kryptischen Worte veranlassten Hermine dazu die Stirn zu runzeln, sie verzichtete jedoch vorerst darauf, ihm zu antworten, denn er war ganz offensichtlich noch nicht fertig. „Ich weiß, dass du jeden Grund dazu hast, es nicht zu tun, wenn man einmal unsere Vergangenheit betrachtet, aber es ist wichtig."
„Um Himmels Willen, Malfoy, was kann so schwierig sein, dass du so geheimnisvoll werden musst?", wollte sie nun doch wissen und verdrehte gespielt genervt die Augen, während er über sie hinweg griff und die Hähne zudrehte, da das Wasser langsam überzulaufen drohte.
Scheinbar meinte er es jedoch vollkommen ernst, denn weder Amüsement noch eine sonstige Reaktion lag in seinem Blick, der ihren nun gefangen hielt.
„Du musst mir heute zu hundert Prozent vertrauen. Meinst du, du bekommst das hin?"
Hermine schluckte. Sie ließ seine Worte einen kurzen Augenblick auf sich wirken. Konnte sie das? Immerhin war das hier Draco Malfoy. Seines Zeichens rehabilitierter Todesser, Slytherin und der Feind ihrer gesamten Schulzeit. Andererseits – und irgendwie war es auch wirklich erschreckend, dass ihr dieser Gedanke durch den Kopf schoss – hatte er ihr in den letzten Tagen und Wochen absolut keinen Grund gegeben, ihm nicht zu vertrauen, was dieses dubiose Arrangement zwischen ihnen anging. Er hatte immer mit offenen Karten gespielt und nie auch nur irgendetwas getan, was sie nicht wollte. Auch wenn seine Art und Weise, die Dinge anzugehen, mitunter doch fragwürdig war. Sie schluckte erneut und blinzelte.
„Ja, ich denke das kann ich."
Seine Augen blitzten kurz auf und für einen kaum merklichen Moment hatte sie Überraschung in seinem Blick gesehen, doch so schnell wie diese gekommen war, war sie auch schon wieder verschwunden.
„Okay, gut", sagte er nur schlicht und schon im nächsten Moment hatte er seinen Zauberstab gezogen und einen Spruch gemurmelt. Keine zwei Sekunden später war Hermine einem ihrer Sinne beraubt, denn er hatte ihr offensichtlich eine Augenbinde angezaubert. Ihr bisher relativ ruhiger Herzschlag stieg augenblicklich an und Hermine keuchte erschrocken auf.
„Du weißt, dass du jederzeit unterbrechen kannst." Seine Stimme war auf einmal viel näher als noch zuvor, oder bildete sie sich das nur ein? Schwer zu sagen.
Sie schaffte es nicht, ihm zu antworten und nickte daher nur knapp, während sie sich angespannt auf die Unterlippe biss. Sein leises Lachen entfernte sich ein wenig und Hermines Nacken fing an, nervös zu kribbeln. Sie hatte keine Ahnung, was er vorhatte und diese Erkenntnis war so berauschend, dass sie kurz über sich selbst erschrak.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis etwas passierte. Eine Ewigkeit, die Hermine unruhig werden ließ, denn sie wusste genau, dass er noch im Raum war, doch nicht, was er tat. Er könnte sie einfach nur ansehen oder auch nicht, und das Wissen, es nicht in Erfahrung bringen zu können, war auf perfide Art und Weise erregend und beängstigend zugleich. Sie erschrak daher ein wenig, als er plötzlich wieder ganz nahe bei ihr war und sie seinen Atem dicht an ihrem Ohr spürte, während er sprach.
„Erzähl mir von deinem Kuss mit Potter", forderte er sie auf und das brachte sie dann doch etwas aus dem Konzept, sofern das überhaupt noch möglich war.
„Wieso?", stellte sie, ohne nachzudenken die Gegenfrage.
„Weil...", setzte Malfoy an und Hermine registrierte, wie seine Hand langsam an ihrem Oberarm entlang glitt und auf ihrer Schulter zum Liegen kam. „...ich neugierig bin", fügte er noch hinzu, während seine Hand langsam anfing, ihr Schulterblatt zu massieren. „Erzähl mir, wie du es angestellt hast."
Sie wägte kurz ab, denn wenn sie ehrlich war, wollte sie nicht ausgerechnet mit ihm darüber sprechen. Andererseits belastete sie dieses Thema und was hatte sie immerhin schon zu verlieren? Hermine entwich ein kleines Seufzen.
„Ich weiß nicht, was ich dir erzählen soll...", antwortete sie ihm ausweichend und räusperte sich kurz. Er lachte leise.
„Sag mir einfach, wie du es geschafft hast. Ich vermute, dass du die Initiative ergreifen musstest?" Seine Worte waren leise und seine Hände begannen nun, knetende Bewegungen auf ihren Schultern zu vollführen und Hermine versuchte, sich ein wenig zu entspannen, was auch immerhin im Ansatz funktionierte und in ihrem Kopf formte sich der seltsame Gedanke, dass sie ihm tatsächlich davon erzählen wollte. Das Chaos, das dort drin seitdem herrschte, war kaum noch auszuhalten.
„Okay", hauchte sie und wappnete sich einen Moment auf das Kommende. „Harry hat, von sich aus, keine Anstalten mehr gemacht, also bin ich gestern Abend in sein Zimmer gegangen." Sie legte eine Pause ein, doch auch Malfoy erwiderte nichts darauf und wartete bis sie weitersprach. „Und da ist es dann passiert."
Sie erntete auf ihre Worte hin ein abwertendes Schnauben von ihm.
„Deine Ausführungen sind erbärmlich, Granger", schnarrte er und plötzlich fuhren seine Hände über ihren Oberkörper hinweg und schlossen sich mit einem festen Druck um ihre Brüste, was Hermine einen kleinen, erschrockenen Laut entlockte, doch sie biss sich direkt auf die Lippe, denn schon wenige Sekunden später verwandelte sich ihre Überraschung in ein leises Stöhnen, als er ihre Brustwarzen zwischen seine Finger nahm und hinein kniff. „Versuch es nochmal. Dieses Mal mit ein wenig mehr Details", forderte er sie auf. Sie versuchte, sich auf ihre Worte zu konzentrieren, was schwerer war als angenommen, denn ihr Verstand fing an sich zu verabschieden, dank seiner Berührung.
„Ich habe mich zu ihm gelegt...", fuhr sie fort und kaute auf ihrer Unterlippe herum, denn Malfoy hörte nicht auf in seinem Tun, ganz im Gegenteil, denn er seine Hände wanderten nun fahrig über ihren Oberkörper, zu ihrem Hals und wieder zurück zu ihren Brüsten und diese Berührungen machten sie schier wahnsinnig. „... und ich bin ihm mit der Hand durch die Haare gefahren. Das Nächste an was ich mich erinnere, ist, dass er mich geküsst hat", schloss sie dann und verstummte, während sie sich auf das stete Kribbeln in ihrem Inneren konzentrierte, das durch Malfoys Hände hervorgerufen wurde. Hermine hatte das Gefühl, als stünde ihre Haut in Flammen, an den Stellen, an denen er sie berührte und dass er nun mit einer seiner Hände tiefer fuhr und seine Finger sich leicht in ihre Oberschenkel bohrten, machte die Sache ganz und gar nicht besser. Ein kleiner Laut der Überraschung entkam ihr und sie hörte, wie er ein belustigtes Schnauben verlauten ließ.
„Wie war der Kuss, Granger? Was hat Potter genau mit dir angestellt?", drang seine leise, raue Stimme an ihr Ohr und sie spürte seinen Atem an ihrem Kiefer. Seine Lippen begannen nun, federleicht darüber zu fahren und im krassen Kontrast dazu, spürte sie seine Fingernägel auf der Innenseite ihres Oberschenkels, wie sie mit mäßigem Druck über diese empfindliche Stelle schabten. Sie schluckte und versuchte, sich auf ihre eigenen Worte zu konzentrieren, doch das war nicht so einfach wie gedacht.
„Harry hat... er..." Ihr entwich ein leises Stöhnen und sie rutschte ein kleines Stück tiefer in das wohl-temperierte Wasser. „... es war anders, als ich erwartet hätte. Harry war ziemlich fordernd", presste sie hervor und atmete gleichzeitig heftig ein und aus. Malfoys Lippen lagen zwischenzeitlich auf ihrem Hals und seine Hand fuhr wie zufällig über ihre Körpermitte hinweg zu ihrem anderen Bein. Kurz überlegte sie, dass das für ihn ziemlich anstrengend sein musste, so von außerhalb der Badewanne, doch den Gedanken konnte sie nicht lange verfolgen, denn sie erschauderte auch sogleich, da er ihr leicht in den Hals biss, nur um direkt im Anschluss entschuldigend mit seiner Zunge darüber zu lecken.
„Interessant...", murmelte er und Hermine fühlte, wie sich trotz der Wärme, die sie umgab, die feinen Härchen in ihrem Nacken aufstellten und ein wohliger Schauer glitt ihre Wirbelsäule hinab. Sie stand unter Strom und jede Faser ihres Körpers reagierte auf seine Berührungen. „Sag, Granger, hat es dir gefallen, mit Potter rumzumachen?"
***
Draco wusste genau, wie gemein es war, sie in diesem Maße vorzuführen, doch um ehrlich zu sein, war ihm das vollkommen egal. Granger war bereits ein einziges Nervenbündel und er genoss es, dass er sie, ohne wirklich Energie aufzuwenden, an den Rand der Verzweiflung bringen konnte. Er selbst war bereits steinhart, allein aufgrund der Tatsache, dass sie mit verbundenen Augen nackt in seiner Badewanne saß. Bei Merlin, er sollte vielleicht mal an seiner Selbstbeherrschung arbeiten.
„Ich weiß nicht", kam es leise von ihr, und zur Strafe bohrte er die Fingernägel seiner linken Hand noch ein wenig fester in die weiche Haut ihres Innenschenkels und ließ dann komplett von ihr ab.
„Das ist keine Antwort." Seine Stimme war rau und es fiel im schwer, sich nicht sofort selbst zu entkleiden und zu ihr in die Wanne zu steigen, doch er hatte sich vorgenommen, Granger heute in den Wahnsinn zu treiben, zumindest ein wenig und er wollte verdammt sein, wenn ihm das nicht gelingen würde.
Er merkte, wie sie nach wenigen Sekunden anfing, unruhig zu werden. „Malfoy...", jammerte sie, während er nichts weiter tat, als auf dem Rand der Badewanne zu sitzen, und sie zu beobachten. Es war schon komisch, dass man, auch wenn man eigentlich nichts sehen konnte, dennoch spürte, wenn man beobachtet wurde. Er hatte dieses Gefühl schon immer als unangenehm empfunden und war sich sicher, dass es ihr im Moment nicht anders gehen musste.
„Ich warte immer noch auf eine adäquate Antwort auf meine Frage", meinte er trocken und klopfte sich insgeheim selbst auf die Schulter, während Granger verzweifelt aufstöhnte.
„Ja verdammt! Es hat mir gefallen. Bist du jetzt zufrieden, du Sadist?", stieß sie dann plötzlich energisch aus und es fehlte gerade noch, dass sie mir ihrer flachen Hand ins Wasser schlug um ihre Wut zu unterstreichen, doch stattdessen tauchte sie ihre Hand unter Wasser und zog sie mit einer schnellen Bewegung wieder hervor, wobei sie im gleichen Moment mit einer nicht ganz kleinen Menge Wasser nach ihm schnippte, das trotz ihrer temporären Blindheit zielsicher in seinem Gesicht landete.
„HEY!", rief Draco aus, was eher der Überraschung als der Empörung geschuldet war und Hermine kicherte.
„Du findest das also lustig, ja?", sagte er, während er zu ihr aufrückte und seine Hand ohne jegliche Vorwarnung zwischen ihre Schenkel gleiten ließ, direkt auf ihre Weiblichkeit und mit energischen Bewegungen fing er an, sie zu reiben, was Hermine ein überraschtes Keuchen entlockte. „Weißt du, was noch lustig wäre?", wollte er dann wissen, ohne sein Tun zu unterbrechen und ohne sich darum zu scheren, dass Granger nun versuchte, sich seiner Hand zu entziehen und ihm doch gleichzeitig entgegenkam. „Wenn du mir erzählen würdest, was du noch gerne mit Potter anstellen würdest." Er meinte das vollkommen ernst. Zwar konnte Draco es sich selbst nicht erklären, aber der Gedanke daran, dass Granger sich von Potter flachlegen ließ, war nicht so abturnend, wir man vielleicht glauben sollte. Im Gegenteil, denn wenn er ehrlich war, würde er gerade einiges dafür geben, bei diesem Schauspiel anwesend zu sein. Nicht, weil er tatsächlich auf Potter oder auf Granger stand, aber wenn Potter auch nur annähernd so vögelte wie er flog oder kämpfte, dann würde er sich vermutlich auch selbst von dem Weltenretter flachlegen lassen.
„Überhaupt nichts. Harry ist mein bester Freund!", riss Granger ihn aus seinen Gedanken und er musste kurz darüber nachdenken, was er sie eigentlich gefragt hatte. „Schlimm genug, dass du mich dazu gebracht hast, ihn zu küssen...", stieß sie aus, während sie sich immer heftiger unter seinen Berührungen wandte. Draco schnalzte mit der Zunge.
„Dann hast du also nicht daran gedacht, wie es wohl wäre, wenn Potter dich berührt?" Mit seiner freien Hand umfasste er nun eine ihrer Brüste und kniff auffordernd in ihre Brustwarze, was sie zusammenzucken ließ. „Oder wenn er seine Finger in dir versenkt?" Seine eigenen folgten seinen Worten und Hermine stöhnte unter seiner Behandlung auf. Sie war nicht weit von einem Orgasmus entfernt, presste jedoch beharrlich ihre Lippen aufeinander, um ihm nicht antworten zu müssen. „Zu schade", meinte er abschließend, ehe er seine Hände wieder zurückzog und freute sich an dem überaus frustrierten Laut, den Granger machte.
„Du hast zwar gesagt, dass du kein Sadist bist, aber da bin ich mir nicht mehr so sicher, um ehrlich zu sein", meckerte sie und tauchte schnaubend unter Wasser, während er schmunzelnd dazu überging, sich selbst seiner Klamotten zu entledigen und zu Granger in die Wanne zu steigen.
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Seelenheil
عشوائيDer Krieg ist vorbei, Voldemort besiegt und Harry gefangen in seiner Trauer und den Depressionen, die ihn seit all dem heimsuchen. Hermine sucht Hilfe bei einem ganz bestimmten Slytherin, um Harry wieder vom Leben zu überzeugen, doch was sie stattde...