Chapter 14

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„Seid ihr zwei immer noch zerstritten?"

Ich schaute Diego überrascht an.

„Woher-?"

„Wir haben euch gestern gehört. Das war nicht zu überhören."

„O-Oh ja. Ich bin immer noch sauer auf sie."

Ich senkte meinen Blick wieder auf den Tisch, während Diego nur zu Allison und Sloane schaute. Klaus brabbelte einfach nur was vor sich hin und Stanley war weiterhin mit Karate beschäftigt.

Und schon wieder dachte ich über Ben und meine anderen Geschwister nach. Aber vor allem über Ben. Ob er mich holen wird? Denkt er gerade an mich oder bin ich ihm vielleicht doch egal?

Ich bin ja jetzt schon den zweiten Tag hier. Vielleicht überlegt er sich auch gerade einen Plan... . Ich glaube ich muss einfach hoffen, dass er mich holt. Warum bin ich eben auch nicht einfach gerannt, wenn ich doch die Möglichkeit dazu hatte?

Aber andererseits habe ich jetzt nicht meine Geschwister im Nacken hängen, um die ich mich die ganze Zeit kümmern muss und die hinter meinem Rücken schlecht über mich reden. Ich habe nur Sloane, mit der ich jetzt noch zusätzlich Streit habe.

Nach kurzer Zeit stand ich auf, um wieder in die Bücherecke zu gehen. Diego griff nach meinem Handgelenk.

„Wo willst du hin?"

„Ich will nur wieder rüber zu den Büchern."

Er ließ mein Handgelenk los und nickte. Ich ging also wieder rüber in die Bücherecke. Diesmal las ich allerdings nicht, sondern ich schaute mir einfach nur die einzelnen Bücher kurz an. (Also wie in so einer Buchhandlung yk)

Und schon wieder hörte ich die Schritte von Sloane hinter. Und schon wieder näherten sie sich mir. Meine Augen wurden schon wieder rot, da ich wusste, was jetzt kommen wird.

„Leah. Es tut mir wirklich leid. Ich wusste nicht, dass du dich so fühlst."

„Ja klar. Keiner weiß, wie ich mich richtig fühle. Keiner! Und das es dir leid tut, bezweifle ich auch."

Ich versuchte wirklich ruhig zu bleiben.

„Geh bitte einfach ja? Du wirst es nicht mehr besser machen."

Doch sie blieb stehen. Also drehte ich mich zu ihr um, hob meine rechte Hand und benutzte meine Telekinese, um sie ein Stück zur Seite zu schieben. Ich ging an ihr vorbei, wieder zu dem Tisch der Jungs.

Ich hörte wie sie seufzte und mir dann wieder hinterher lief. Fünf und Luther saßen mittlerweile auch an dem Tisch. Ich setzte mich neben Fünf und schaute auf den Tisch, meinen Kopf auf meiner einen Hand abgestützt.

„Leah! Komm schon!"

„Nein Sloane! Du interessierst dich einen scheiß um mich! Anstatt du einfach mal dankbar bist, fängst du auf einmal an, dir ,Sorgen zu machen'"

„Leah, ich mach mir schon immer Sorgen um dich!"

Jetzt schaute ich zu ihr.

„Wann denn? Als ihr hinter meinem Rücken über mich geredet habt, wo du auch mit geredet hast? Als das mit meinen Adern passiert ist und sie nicht mehr die Farbe verloren haben? Wo hast du dir bitte Sorgen gemacht? Ben ist der einzige aus unserer beschissenen Familie, der sich Sorgen um mich macht!"

Sloane schwieg und schaute schuldbewusst auf den Boden. Ich war einfach nur genervt, dass sie jetzt auf die tolle Schwester macht. Die Umbrellas hörten uns zu und schauten geschockt zu uns, was mir aber relativ egal war.

Ich schaute wieder auf den Tisch und legte meinen Kopf wieder in meine eine Hand. Einfach beruhigen.
Sie seufzte wieder und ging anschließend wieder zu Allison.

Ich versuchte wirklich ruhig zu bleiben, was aber nicht so ganz funktionierte, da ich sah, dass meine Adern wieder zu einem Schwarz tendierten.
Fünf sah das anscheinend.

„Leah komm mal mit."

Er stand auf, nahm meine Hand und zog mich vorsichtig hinter sich her. Wir gingen wieder ins Zimmer und setzten uns auf die Couch.

„Ich hab jetzt schon viel zu viel mitbekommen, um einfach nicht darüber nachzudenken. Du kannst mit mir reden. Ich weiß wir kennen uns noch nicht lange und auch nicht aus einem schönen Grund, aber ich habe das Gefühl, dass du mir wenigstens ein bisschen vertraust."

Ich atmete einmal tief ein und aus. Vielleicht wäre es ja doch gut, wenn ich es jemandem erzähle? Irgendwann kommt es ja eh raus. Vielleicht kann Fünf mir helfen?

Nein. Niemand kann mir helfen. Aber vielleicht sollte er es wenigstens wissen? Wenn die mich weiter hier behalten, dann muss einer wissen, was mit mir los ist. Fünf vertraue ich eben wirklich am meisten und er kann mich auch beruhigen, wenn ich wütend oder traurig bin.

Ich schätze, ich erzähle es ihm einfach. Von meinen Geschwistern weiß nur Ben teilweise etwas über mich und hat mich immer beruhigt. Hier ist es eben Fünf und wer weiß, wie lange ich noch hier bleibe und wann ‚Es' wieder rauskommen will.

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Number X | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt