Zoe Po.V.Ich rief Matteo nach draußen, als Alessio wieder ins Haus ging. Matteos Augen waren geschwollen; er hatte geweint, und Matteo weint nie. Er lässt keine Gefühle an sich heran. Entweder ist er völlig leer oder möchte, dass wir glauben, er sei stark. Ohne ein Wort nahm ich ihn in die Arme. Ich hörte ihn laut schluchzen und drückte ihn noch fester.
„Ich weiß, ich sage es nie, aber ich liebe dich so sehr", flüsterte er und küsste mich am Hals.
„Ich liebe dich auch sehr, Baby. Wir werden uns wiedersehen. Vielleicht wird es dauern, aber das werden wir. Ich will nur, dass du glücklich bist, keinen Mist baust und endlich erwachsen wirst, kleiner Bruder", sagte ich. Er nickte, Tränen in den Augen.
„Solange es dir gut geht, werde ich auch glücklich sein. Versprochen. Ich werde dich und deine kleine Familie komplett aus der Mafia heraushalten. Dein Sohn wird nie etwas davon mitbekommen. Keine Sorge. Ihr seid nur gesund und glücklich. Alessio und ich regeln hier alles... und ich werde euch finden, wenn es soweit kommt", versprach er. Ich nickte und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Elena kam auf uns zu. „Wir sehen uns später." Matteo ging wieder ins Haus, und ich setzte mich mit Elena auf die Bank.
„Bist du bereit dafür?" fragte sie mich. Ich lehnte meinen Kopf auf ihre Schulter.
„Nein, und ihr werdet mir fehlen, ihr alle. Aber meine Priorität ist Roman", antwortete ich und blickte auf den Pool.
„Das verstehe ich. Ich will aber nicht, dass du gehst. Du bist meine beste Freundin, Zoe. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben die Welt erkundet. Wir sind verlobt, wir haben Kinder." Ihre Stimme brach. „Das Einzige, was richtig ist, ist, dass unsere Kinder nicht wie wir aufwachsen. Diese Welt ist schrecklich. Ich wurde entführt, verprügelt, vergewaltigt, angeschossen. Unsere Kinder dürfen das alles nicht erleben. Roman ist gerade sechs Monate alt und schon in Gefahr. Ich will das Baby, das ich erwarte, nicht hier zur Welt bringen, sondern irgendwo weit weg, ohne all das."
Ich hob meinen Kopf, und ihre Augen weiteten sich. „Du bist wieder schwanger?" fragte sie. Ich nickte lächelnd.
„Ich freue mich für dich und für Adam. Er wollte noch ein Kind sehr... Geht und werdet glücklich. Ich und Alessio halten die Stellung. Das ist unser Leben. Ich wusste, worauf ich mich einlasse, und ich akzeptiere es. Ich würde alles tun, um meine Familie zu schützen, egal wo ich lebe. Wir werden uns wiedersehen, oder?"
Ich umarmte sie fest. „Natürlich", versprach ich und drückte sie noch enger an mich.
Wir gingen zurück ins Haus, und ich betrat das Wohnzimmer. „Ich komme mit euch", sagte meine Mom entschlossen.
„Aber Mom, es wird nicht einfach sein. Dein Leben ist hier", begann ich.
„Mein Leben ist da, wo meine Kinder sind. Matteo wird die Familie in seiner Nähe haben, du nicht. Du brauchst ein Stück deiner Familie. Ich komme mit."
Es klopfte an der Tür, und ich öffnete sie. Bruno trat ein, und ich sah ihn besorgt an. „Es muss heute passieren. Ich habe eure neuen Pässe dabei. Ihr müsst abreisen. Mein Vater weiß Bescheid", sagte er. Ich drehte mich nervös zu meiner Mom.
„Wie jetzt?"
„Zoe, ich meine es ernst. Adam, komm her", rief er. Adam kam mit Lorenzo aus dem Büro gerannt.
„Wir gehen jetzt. Packt nichts ein! Nehmt Roman mit. In Kanada könnt ihr alles holen, was ihr braucht. Mein Vater und seine Leute fliegen hierher."
Adam packte meine Hand und nickte mir zu. „Hole Roman."
Ich rannte in Romans Zimmer.
Adam Po.V.
Ich weiß nicht, wie schnell ich mich von den Leuten verabschiedet habe, die meine Familie ersetzt haben und mich akzeptiert haben, egal wie viele Fehler ich gemacht habe. Zoe war verängstigt, und ich war es genauso. Bruno übergab uns unsere Pässe. Ab heute heiße ich wohl Adam Smith, Zoe heißt Zoe Williams, Ava heißt Ava Jones, und Roman heißt Ares Atlas Navy Smith.
Als wir am Flughafen ankamen, warteten zwei Jets auf uns. Bruno deutete auf den links von uns. „Bruno, danke", flüsterte Zoe und umarmte ihn.
„Pass auf dich auf. Geht jetzt, Leute. Mein Vater landet in 15 Minuten."
Ich bedankte mich ebenfalls und umarmte ihn. „Wenn ihr ankommt, werde ich von einem Freund informiert, der in der Nähe von euch lebt. Ich gebe eurer Familie Bescheid. Die ersten paar Wochen solltet ihr nicht viel rausgehen, low profile. Jetzt geht."
Wir stiegen in den Jet ein. Ich sah zu Zoe, die nicht aufhören konnte zu weinen, und nahm sie in meine Arme. „Alles wird gut. Wir sind in Sicherheit..."
Und so änderte sich unser Leben auf einen Schlag.
Einige Wochen später
Zoe Po.V.
„Amor, soll ich nicht einen Arzt rufen? Du kotzt seit einer Woche jeden Morgen", meinte er besorgt. Ich verneinte und legte mich aufs Bett.
„Ich mache mir Sorgen." Er legte sich neben mich und küsste meinen Hals. „Du wirst nochmal Papa", flüsterte ich.
Er weitete die Augen und sprang vom Bett auf. „Ich werde nochmal Papa? Wirklich? Oh mein Gott, Amor, te amo!" rief er aufgeregt und sprang hin und her.
Und so lebten wir weiter. Wir bekamen eine wunderschöne Tochter, die den Namen Dream trägt. Doch das Leben veränderte sich schnell und wurde ebenso schnell beendet...

DU LIEST GERADE
Amor✔️
RomanceWurde überarbeitet! Ich habe schon immer das perfekte Leben geführt. Ich habe die halbe Welt mit meinen Freunden bereist und unzähligen Spaß gehabt. Doch alles hat sich verändert, als die Wahrheit ans Licht kam - als ich in seinen Augen die Realität...