Diese Augen sind einfach wunderschön. Wie ein Schokoladenkunstwerk von Praline, die so unglaublich gut schmeckt, dass man diesen Geschmack am liebsten den ganzen Tag schmecken möchte, weil er einfach unwiderstehlich ist. Ich könnte ewig in diese Schokoladenaugen blicken.
„Lilly, Vorsicht. Ich habe dich.", sagt er mit seiner animalischen Stimme.
„Danke! Ohne dich, würde ich jetzt auf dem Boden liegen und mich wie ein Vollidiot fühlen", erwidere ich.
Die Stelle, an der ich gerade noch festgehalten wurde, glüht immer noch als ich schon längst wieder alleine stehe. Ich wünschte, er würde seine Hände noch eine Weile so auf mir lassen.
„Zum Glück war ich ja zur Stelle, um dich zu retten!", sagt er wobei er und seinen Blick über meinen ganzen Körper wandern lässt, als ob er mich abcheckt. Ein typisches Männerverhalten. Naja, was soll ich sagen. Enge Sportkleidung finden Männer halt sehr geil. Wie hätte er da auch weg schauen sollen. Irgendwie gefällt es mir sogar, dass er das gemacht hat.
„Du Retter!", sage ich mit einem leicht ironischen Unterton, um ihm nicht zu zeigen, dass es mir gefallen hat, wie er mich aufgefangen hat.
„Ich habe dich noch nie vorher hier gesehen."
„Ja, ich will auch mal was Neus ausprobieren. Ich muss jetzt auch los. Die anderen Neueinsteiger und die Trainerin warten schon auf mich. Also dann, Tschüss Theo", sage ich und winke ihm.
„Tschüss, Lilly. Und viel Spaß bei deinem ersten Training", antwortet er und winkt mir ebenfalls.
Bevor ich mich zu den anderen auf mache, drehe ich mich noch einmal zu ihm um und er lächelt mich an. Ich lächle zurück und meine Wangen erröten leicht.
„Super, nun sind wir vollzählig. Schön, dass ihr alle hergefunden habt", sagt die kurzhaarige Trainerin, die aussieht als würde sie nichts anderes als Sport machen. Sie reicht uns jeder ein Klemmbrett mit einem Fitnessplan und einem Stift an der Seite. Sie erklärt uns wie die Halle aufgebaut ist und wo wir was finden können. Den Cardiobereich, den Freihantelbereich, den funktionellen Fitnessbereich und den Stretching- sowie den Mobilitätsbereich.
„Im Cardiobereich befinden sich unter anderem die Laufbänder, Crosstrainer und Treppensteigegeräte. Das ist unser Startpunkt, an dem wir unsere Muskeln erst einmal für 10-15 Minuten aufwärmen werden", sagt die Trainerin und zeigt mit ihrer rechten Hand in diese Richtung. Ich suche mir einen Crosstrainer. Wir bekommen gezeigt wie man den Widerstand oder die Schnelligkeit einstellen kann und wie man seine Herzfrequenz, seine Zeit und noch so einiges mehr auf dem Gerät sehen kann. Nach dem Crosstrainer probiere ich noch für 5 Minuten das Treppensteigegerät aus. Treppen zu steigen bei einem hohen Winkel, ist ziemlich anstrengend, aber genau das Richtige für mich.
5 Minuten können lang sein. Sehr lang. Nur einige Meter vor mir in dem Freihantelbereich gegenüber erkenne ich Theo. Dieser Mann und dieser Körper ziehen mich wie magisch an, sodass es mir unmöglich ist, ihn nicht zu schauen. Er macht Klimmzüge. Wow, dieser Waschbrettbauch, dieses angedeutete Sixpack und diese Armmuskeln. Er scheint so in seinem Element zu sein, dass er mich nicht bemerkt. Das wäre auch zu peinlich, wenn er mich dabei ertappen würde, wie ich ihn so anstarre.
„So ihr lieben. Es geht weiter zu der nächsten Station. Der funktionelle Fitnessbereich. Mir folgen bitte", sagt die Trainerin und reißt mich damit von meinem verträumten Blick los. Wir gehen fast direkt an dem Freihantelbereich vorbei, sodass ich nochmal einen Blick auf Theo werfen kann. Doch dieses Mal schaut er mich ebenfalls an. Es ist zwar nur ein kurzer Moment, aber der reicht schon aus, um leicht beschämt zur Seite zu schauen.
Wir machen Geräte für den ganzen Körper von Kopf bis Fuß. Erst die Arme, Bizeps und Trizeps dann Brust und Rücken und anschließend Oberschenkel und Waden. Ich lerne, dass ich die Gewichte immer Stück für Stück steigern soll und mit dem für mich geeigneten Gewicht starten soll. Es soll so sein, dass ich das Gewicht noch tragen kann, es aber nicht zu leicht ist. Auf diese Weise finde ich meine Gewichte und die Geräte, die ich in Zukunft für m ein Training nutzen möchte und welche ich lieber nicht nutzen möchte. Wir schwitzen und ich merke wie gut mir dieser Kraftsport tut. Irgendwie macht es mir sogar Spaß.
Der nächste Bereich ist der Freihantelbereich, den wir allerdings nur ganz kurz besuchen, weil der für Einsteiger eigentlich noch nicht so gut geeignet ist, weil man sich erstmal mit den Geräten vertraut machen muss, um irgendwann die freieren Geräte machen zu können. Die Trainerin sagt uns, dass wir dafür von Zeit zu Zeit immer mehr Gefühl bekommen. Wir probieren eines der leichteren Geräte aus und kommen dann schon zum Mobilitäts- und Stretchingbereich. Dort bekommen wir von der Trainerin einige Ausdehnungsübungen gezeigt.
„Die 90 Minuten habt ihr nun erfolgreich geschafft. Ich wünsche euch viel Spaß bei euren nächsten Trainings stunden. Am Tresen könnt ihr euch noch einen Termin für einen individuellen Trainingsplan holen. Wir haben hier viele ausgebildete Trainer, die den mit euch gemeinsam nach euren Wünschen erstellen. Einen schönen Tag euch noch. Hiermit verabschiede ich mich bei euch", sagt die Trainerin und verlässt uns.
Als ich mich geduscht, umgezogen und mir den Termin für einen individuellen Trainingsplan besorgt habe und gerade zu meinem Rad gehen will, sehe ich den Kantstein vor mir nicht. Ich rechne schon damit, dass ich gelich fies fallen würde, doch da fangen mich wieder zwei starke Arme auf.
„Lilly, du musst echt aufpassen. Nicht, dass das zur Gewohnheit wird. Ich bin nicht immer da um dich vor dem fiesen Fall zu retten!"
„Danke, Theo! Heute hast du mich schon zum zweiten Mal vor einem fiesen Sturz bewahrt."
Er ist mir so nah, dass nicht mehr viel fehlen würde für einen Kuss. Ich kann schon sein Atmen fühlen. Er hält mich am Rücken fest. Wenn er mich doch noch ein Stück weiter zu sich heranziehen würde. Wir verharren so und lassen nicht voneinander los. Erst als sein Freund Alexander nach ihm ruft, lassen wir einander los.
„Hey Alter, was stehst du hier so rum? Hast du etwa vergessen, dass wir gleich noch in diese neue hippe Bar gehen wollen? Ich sehe schon du warst beschäftigt", sagt er und schaut Theo dabei so schelmisch an. „Ach ist das die besagte Lilly?", fragt er und ich werde dabei wieder ein wenig rot.
„Ja, das ist Lilly", sagt Theo seinem Freund.
„Hey Lilly, schön dich mal kennenzulernen. Ich bin Alexander", sagt er und reicht mir die Hand. „Hallo Alexander. Ja gleichfalls", sage ich und schüttle seine Hand.
Alexander zieht Theo mit sich und ich steige auf mein Rad.
Liebe Leser/innen ein neues Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen. Die nächsten Tag wird noch eins kommen. Viel Spaß beim Lesen.
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Dein Herz ist mein Herz
RomanceIch bin eine bunte verrückte Nudel, fast schon zu verrückt, aber genau dafür liebt man mich. Die Hochzeit meiner besten Freundin ist eigentlich ein schönes Ereignis, wäre da nicht die Frau gewesen, die mein Leben zerstört hat und es nun wieder orde...