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Wincent
Die letzten drei Tage waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Elli hat sich gefühlt um 180 Grad gedreht. Ich habe das Gefühl als erkenne ich meine eigene Freundin nicht wieder. Sie ist total ängstlich und ich muss total aufpassen was ich mache. Gestern Abend hatte ich mit Shayenne eine typische Geschwister Diskussion. Als sie lachend die Treppe hochgerannt ist, habe ich ihr etwas lauter zu nach gerufen. Da hab ich im Augenwinkel gesehen, wie sie zusammengezuckt ist. Mama meint, dass sie wahrscheinlich jetzt erst alles richtig realisiert und anfängt es zu verarbeiten. Ich habe mir auch schon überlegt sie einfach zu schnappen und wegzufahren. Raus aus der Situation und einfach mal etwas anderes sehen. Wir sind immer noch hier im Norden bei meiner Familie und werden wahrscheinlich auch noch ein paar Tage bleiben. Heute Abend bin ich mit Marco verabredet, um ein wenig auf andere Gedanken zu kommen. Ein wenig skeptisch bin ich schon. Kann ich sie allein lassen? Und dann auch noch am Abend, denn zu dieser Tageszeit ist es am schlimmsten. Aber Mama und Shayenne sind ja hier und ich glaube das meine Großeltern heute Abend auch zu Besuch kommen wollen. Gerade sitze ich noch zusammen mit Elli im Wohnzimmer auf dem Sofa und schauen ein bisschen TV. ,,Schatz, ich geh mich mal fertig machen", sage ich irgendwann leise und löse mich von ihr. Kaum bin ich aufgestanden bekommt sie Gesellschaft von den Katzen.
Nachdem ich mich frisch gemacht habe, schnappe ich mir meine Sachen und gehe wieder vor zu den anderen. Meine Großeltern sind in der Zwischenzeit auch angekommen. ,,Süße, ich würde dann fahren", sage ich und setze mich neben sie. ,,Okay", flüstert sie und schaut mich aus ihren kleinen Augen an. ,,Wenn etwas sein sollte, kannst du ruhig anrufen." Zur Antwort erhalte ich ein Nicken. Ich stehe wieder auf und hauche ihr einen Kuss auf die Stirn. Als ich mich bei den anderen verabschiedet habe, gehe ich raus zu meinem Auto. Pünktlich um 18:00 Uhr parke ich in der Straße, in der Marco mit seiner Freundin lebt. ,,Na Alter", begrüßt er mich und nimmt mich kurz in den Arm. ,,Moin." ,,Sorry, Nadine ist doch hier. Ihre Freundin ist leider krank geworden", sagt er als wir ins Wohnzimmer gehen. ,,Ist doch kein Problem", antworte ich. ,,Bier?", fragt er als er den Kühlschrank öffnet. ,,Ah hey Wincent", kommt Nadine lächelt ins Zimmer. ,,Hey Nadine, schön dich zu sehen", lächle ich und nehme sie kurz in den Arm. ,,Wenn es nicht so kurzfristig gewesen wäre, hätte Marco dir ja schreiben können." Fragend schaue ich sie an. ,,Dann hättest du Elli ja mitbringen können", sagt sie, nachdem sie meinen Blick bemerkt. ,,Ach, schon gut. Sie wäre eh nicht mitgekommen. Ich bekomme sie ja mal gerade so aus dem Haus um eine Runde spazieren zu gehen", seufze ich und nehme Marco das Bier aus der Hand. ,,Es ist so krass", murmelt Marco und wirft mir einen mitleidenten Blick zu. ,,Wenn wir irgendwie helfen können, sag bitte Bescheid", wirft Marco irgendwann ein. Dankend schaue ich ihn an. ,,Danke, aber ich weiß doch selbst nicht was ich tun kann", murmle ich niedergeschlagen.
Wir reden einfach über Gott und die Welt und nachdem unser Essen angekommen ist, kann ich seit Tagen mal wieder so richtig essen. Gerade als ich Nadine helfe die Hinterlassenschaften wegzuräumen, klingelt ein Handy. ,,Das ist deine Schwester", ruft Marco und zeigt auf mein Handy, dass auf dem Wohnzimmertisch liegt. Sofort gehen bei mir die Alarmglocken an. Warum ruft mich Shay an? Schnell schnappe ich mir es und gehe ran. ,,Shay? Ist alles gut bei euch?" Doch leider bekomme ich keine Antwort. Am andere Ende der Leitung ist es still. ,,Shay? Bist du da?", frage ich nochmal. Marco und Nadine halten in ihrer Bewegung inne und schauen mich an. Plötzlich ertönt ein Schluchzen und augenblicklich werde ich panisch. ,,Hey Kleine, warum weinst du?", frage ich besorgt. Leider bekomme immer noch keine Antwort von meiner kleinen Schwester. ,,Shayenne?", frage ich nun aufgebrachter. Marco kommt auf mich zu und nimmt mir das Handy aus der Hand. Er stellt das Gespräch auf laut. Nadine ist in der Zwischenzeit zu mir gekommen und hat einen Arm um mich gelegt. Plötzlich nehmen wir ein Rascheln in der Leitung wahr. ,,Wincent? Bist du noch da", höre ich auf einmal die Stimme von meinem Opa. ,,Ja ich bin hier", antworte ich direkt. ,,Bist du noch bei Marco?" ,,Ja." ,,Kannst du bitte auf laut machen und dich hinsetzen." ,,Opa, was ist da los?" ,,Setz dich erstmal mein Junge." Ich höre genau aus seiner Stimme heraus, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Marco drückt mich aufs Sofa und antwortet meinem Opa. ,,Hallo Hans, er sitzt nun. Was ist denn passiert?" Wir hören ihn tief ein und ausatmen, bevor er anfängt zu sprechen.
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Müsste da nicht Musik sein
FanfictionElli und Wincent sind seit Kindertagen beste Freunde und stammen aus dem malerischen Norden Deutschlands. Während Elli in München Lehramt studiert, hat Wincent als erfolgreicher Sänger seinen Traum verwirklicht. Als er sie fragt, ob sie ihn auf sein...