Kapitel 13

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Es sind nun zwei Monate nach meinem Zusammenbruch vergangen. Er und ich, haben uns lange nicht mehr gesehen. Ich habe erfahren, dass  er neu in die Oberstufe gekommen ist. Er macht ebenfalls Voll-Abitur.
Es gab anscheinend Komplikationen auf der anderen Schule, weshalb er hierher wechselte.
Ist es nicht Schicksal? Früher lebten wir in der selben Stadt. Er wohnte nur ein paar Häuser weg von mir und unser Freundeskreis war gleich.
Doch eines war damals anders, er hatte mich ignoriert. Er hatte mich ignoriert, aber gleichzeitig, hatte er sich um mich gekümmert.
Komisch, nicht wahr? Ich habe es nie verstanden.
Eines war klar, die Ignoranz von ihm gespürt zu haben, war echt herzbrechend.

Manchmal, haben wir miteinander kommuniziert. Es war oft kurz aber schön. Ich hatte aber jedes Mal das Gefühl, als würde er mich nicht haben wollen. Als würde er mich nicht mögen. Es war echt komisch. Doch jetzt ist es egal.
Ich habe mich entschieden nur noch für die Schule zu konzentrieren, denn dieses Jahr sind meine Noten sehr wichtig. Wir haben Mitte November, in wenigen Wochen haben wir Dezember und dann auch schon Silvester. Das Jahr hat mir sehr viel beigebracht. Ich habe viel gelitten. Mentalisch und Physisch. Ich versuche mich aber jetzt nur noch auf die Schule zu konzentrieren.

Heute bin ich am lernen. Übermorgen schreiben wir einen Mathe Test. Ich hasse Mathe, ich konnte dieses Fach noch nie leiden. Doch in dem Fach muss ich mindestens die 13 Punkte Schaffen.

Nach einer guten halbe Stunde, gönne ich mir eine Pause. Aleyna musste eine Hausarbeit schreiben, weshalb sie zu ihrer Freundin gefahren ist.
Ich überlege mir gerade was ich essen könnte. Pommes? Pommes und Nuggets? Mhmm. Ich hätte jetzt wirklich Lust mein Lieblingsbrot zu machen.
Die Pommes, die ich aus der Kühltruhe rausgeholt habe, tue ich mit den Nuggets auf das Blech. Der Offen ist schön vorgeheizt auf 180 Grad. Ich schiebe den Belch in den Offen und anschließend, stelle ich es auf 230 Grad. Währenddessen nehme ich die Barbecue Soße, Ketchup und Mayonnaise aus dem Kühlschrank heraus. Die dürfen definitiv nicht fehlen.
Ich schalte dabei vom Fernseher das Lied, La modelo von Ozuna an.
Ich hole die Gouda Käse aus dem Kühlschrank raus und die Tomaten aus dem Korb. Die Tomaten werden erstmal schön gewaschen und dann in großen Scheiben geschnitten. Ich habe das Gefühl, das irgendwas fehlt. Was könnte es wohl sei-?
Ahh ich habe den Kopfsalat vergessen. Der darf nicht fehlen.
Nachdem ich den Kopfsalat gewaschen und geschnitten habe, nehme ich die Hamburger Buns und serviere es auf dem Teller.
Laut vibte ich zum Lied:

Y de pensar que yo contigo quero
Estar querer probar algo de ti pa no Olvidar yo ne me si ni su nombre, Pero la quiero pasó y dejó su Fragancia y hasta me desesesp-

Ich höre die Haustür klingeln. Wer wagt es mich beim Singen zu unterbrechen?
Ich latsche mit meinem Hello Kitty Outfit zur Tür und schließe sie auf.
Mit geweiteten Augen schaute ich die Person vor mir an.
Er, stand vor mir in völlig schwarz gekleidet. Oh man wie peinlich. Wie sehe ich wohl aus?
"Hi?" fragend erblicke ich ihn.
"Hi,  hier ist ein Paket für dein Bruder, wollte es nur vorbeibringen" Oh okey.
"Ok, danke" ohne sich zu verabschieden lief er auch schon weg. Was sollte das jetzt? Was ist sein Problem? Ich verstehe gerade rein gar nichts. Ist das sein Ernst?
Warte mal...Woher weißt er wo ich wohne? Mein Bruder...Bestimmt hat das mein Bruder gesagt.

Meine gute Laune änderte sich schlagartig. Deprimierend schließ ich die Tür. Das Paket schmeiße ich in die Ecke. Der ist also nur wegen ein Paket zu mir gekommen? Nur wegen ein scheiß Paket? Er hat mich nicht einmal gefragt, wie es mir geht, wie ich mich fühle. Während ich mir Gedanken gemacht habe, wie ich vor ihn aussehe, hat er mich nicht einmal richtig betrachtet. Sein Ernst?
Seufzend laufe ich wieder in die Küche und stelle fest, dass die Pommes und die Nuggets schon fertig sind.
Ich habe gerade echt keine Lust etwas zu essen. Ich habe Lust auf gar nichts. Ich räume die Küche schnell auf und nehme mir meine Kopfhörer zur Hand. Wie schnell sich meine Einstellung verändert hat. Noch heute meinte ich zu sagen, dass ich mich nur noch für die Schule konzentrieren möchte. Doch jetzt bin ich gestört worden, von ihm.
Das wird alles schwieriger als gedacht.
Ich brauche Ablenkung, um nicht jeden Moment in Tränen auszubrechen. Ich spüre den unangenehmen Druck an meinem Nacken. Ich mag das Gefühl nicht. Es passiert schon wieder. Er distanziert sich und ich weiß nicht den Grund. Er war schon immer so. Auch damals.
Sieht ihr, was er mit mir anstellt?
Ich spüre, wie meine rechte Hand anfängt zu zittern. Der innerliche Schmerz umzingelt meinen ganzen Körper. Ich fühle mich wie gelähmt und die einzige Sache, an die ich mich konzentrieren kann, sind seine braune Augen. Sie beruhigen mich und lassen meinen Herz schneller schlagen.

Je tiefer ich in meinem Gedanken in seine braune Augen blicke, desto schwieriger wird es, mich aus deren Dunkelheit zu befreien.

Pain of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt