40 -When she opens her eyes

574 26 3
                                    

Marco's Sicht:


***(Flashback)


Mein Kopf hob sich als sich die Tür zu dem Krankenzimmer öffnete. Evelin kam mit Lena rein, die völlig aufgelöst schien. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen, als sie schließlich vor Annas Bett stand, sah sie mich an. Tränen in ihren Augen. Mein Blick verweilte auf dem traurigen Mädchen. Mir war nicht klar wieso Evelin sich ausgerechnet dafür entschied mich als erstes von allen anzurufen, zumal sie Lena schon länger kennen musste, aber ich war froh das sie es getan hatte. Vielleicht spreche ich sie darauf nochmal an...wenn das hier alles vorbei ist. >Marco..< Lena schluchzte, fiel mir in die Arme. >Shhh, beruhig dich.< flüsterte ich. Man musste sie einfach in Arm nehmen, anderenfalls hätte ich nicht gewusst wie lange sie hätte stehen bleiben können. Langsam zog ich sie auf meinen Stuhl und stellte mich neben sie. >Wie-..wie geht e-es i-ihr?< fragte Lena stockend. Evelin reichte ihr ein Taschentuch, sie war ebenfalls den Tränen nahe. Bitte nicht! Ich brauchte nicht noch mehr Leute die mich an diese Scheiße hier erinnerten. Ich wollte auch keine Nachrichten, oder Anrufe, die mich aufmunterten. Das machte es nur noch schwerer. >D-der A-Arzt h-hat g-gesagt es ist schwierig u-und das sie Zeit b-braucht.< weinte jetzt auch Evelin. Unweigerlich machte sich Frust in mir breit. >Entschuldigt mich.< Es ging einfach nicht. Ich konnte nicht hier stehen und zusehen wie alle um ihr Bett standen, sie mitleidig anschauten und weiten. Anna war stark und fröhlich, bestimmt wacht sie bald auf, also sollten sich die anderen zusammenreißen! So musste es einfach sein, sie würde aufwachen!

Ich ging den kahlen Flur entlang, eine weiße Tür nach der anderen und hinter jeder eine andere Person, jede mit ihrer eigenen Geschichte. Es kam mir hier so traurig vor, es beunruhigte mich. Nicht dieser Gang, sondern Krankenhäuser generell, man musste leise sein, man redete mit gedämpften Stimmen, so als ob man niemanden aufwecken wollte. Dabei wäre es doch gut, würden die Menschen dadurch wieder etwas lebendiger, oder vielleicht würden sie aus dem Koma aufwachen, dann wäre alles wieder ok....

Meine Finger rieben über meine Augen. Ich war definitiv nicht mehr ganz da.

>Weg da, zur Seit!< Ich zuckte zusammen, wich aber schnell aus. What the fuck?Irgend ein Notfall, die Ärzte rennen in irgendein Zimmer. Ich möchte nicht wissen um wenn es geht, Ärzte rennen normalerweise nicht...Der Ärmste muss ziemlich schlimm dran sein.

Ich kam Annas Zimmer immer näher, ihre Tür stand offen, Stimmen drangen zu mir herüber. Sie wurden lauter umso näher ich kam, meine Schritte verschnellerten sich. Nein. Lena oder Evelin haben sich nur die Beine vertreten und vergessen die Tür zu schließen, es kann nicht sein. Anna ging es doch gut, ihr Zustand war stabil.

Doch es kam anders. Wie betäubt trat ich in das Krankenzimmer, um ihr Bett herum fünf Menschen, unter ihnen zwei Ärzte und einige Schwestern, alle waren sie grade an mir vorbeigelaufen. Evelin und Lena standen an der Wand, gaben keinen Muchs von sich. Nur ein hektisches piepen, viele Stimmen die durcheinander schrien und Anna, die dort lag nahm ich auf. Leicht waren ihre Lippen geöffnet, das konnte ich durch die Beatmungsmaske sehen die jetzt über ihrem Mund lag. Nein, nein, nein sie, sie würde durchhalten. Bevor ich mich versah stand ich an ihrem Bett, versuchte zwischen den vielen Leuten irgendwie an ihre Hand zu kommen. Eine Hoffnung in mir sagte, das vielleicht meine Berührung etwas bewirkt...Vielleicht würde es ihr helfen, vielleicht geht es ihr danach wieder besser und die Ärzte könnten aufhören zu schreien und ihren Puls zu untersuchen. Vielleicht würde sie dann wieder atmen, vielleicht müsste dann niemand mehr irgendwelche Medikamente in sie hinein spritzen. >Beruhige dich, alles wird gut mein Engel!< flüsterte meine Stimme. >Sir. Ich bitte sie, stellen sie sich an die Wand, wir brauchen platz.< rief eine kleine Frau mit blauer Krankenhauskleidung. Sie drückte mich weg, weg von ihr und weg von Annas Finger, die mir aus der Hand vielen. >Du musst Atmen.< schrie ich. Keine Chance an den anderen vorbeizukommen. Sie hatten eine Mauer aufgebaut, undurchdringbar. Unfähig noch etwas zu sagen, beobachtete ich den Schlauch der ihr in die Nase gedrückt wurde. Die kleine Frau rannte sofort wieder zurück zu Annas Bett. >Morphium, eine Dosis, schneller sonst kollabiert sie.!< brüllte der Doktor über das Team hinweg. Das Piepen auf dem Monitor war schnell, aber die Ausschläge nur minimal. Das bedeutete sie hatte nur noch einen schwachen Herzrhythmus, ihr Herz, das lebenswichtigste Organ, war zu schwach um ihr Blut zu transportieren. Irgendwo würde ein Blutstau auftreten, wenn niemand etwas tut, würd es stehen bleiben...

Marco & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt