love like a hellfire [Eddie Munson]

Kapitel 51

Cinderella - shake me

Joe schloss umständlich die Haustür auf, weil sie eine große Reisetasche von Eddie in der Hand hielt. Polternd betraten sie den Hausflur und streiften die Schuhe ab. Als sie ins Wohnzimmer traten, sahen Joes Eltern auf, die auf dem Sofa saßen und Fernseh guckten.

"Was wird das denn? Hat Wayne euch raus geschmissen?" gluckste ihr Vater grinsend. Joe und Eddie wichen ertappt seinen Blicken aus und Mr. Johnsons Gesichtszüge froren ein. "Oh nein, was habt ihr getan?"

"Naja, wir-" begann Eddie, aber Joe fuhr ihm über den Mund.

"Alles okay, Dad. Wir verbringen einfach etwas Zeit bei mir." Joe sah Eddie mit einem mahnenden Blick an und er presste die Lippen aufeinander, als hätte er Angst, die Wahrheit könnte unkontrolliert aus ihm heraus sprudeln. Sie machte sich sofort auf den Weg hoch in ihr Zimmer und Eddie folgte ihr geknickt. Erst als er die Zimmertür hinter sich schloss, atmete sie tief durch. "Das war große Scheiße." stellte sie fest. Eddie stellte langsam den Gitarrenkoffer seiner Warlock ab und nickte.

"So schlimm war es nun auch nicht. Als wäre er nicht auch mal jung gewesen." versuchte Eddie es abzutun und setzte sich zu Joe aufs Bett. Sie schüttelte bloß den Kopf.

"Eds, ich kann verstehen, dass er sauer ist. Stell dir mal vor, du musst ständig Gefahr laufen dein Kind beim bumsen zu erwischen."

"Wayne ist nicht mein Vater."

"Aber er ist dein Onkel und du bist wie ein Sohn für ihn. Würde dich das so kalt lassen, wenn dein Sohn oder deine Tochter ständig im Wohnzimmer mit irgendjemandem raummachen würde?" Eddie legte den Kopf schief und lächelte bei der Vorstellung mit Joe eine Familie zu gründen. Für ihn gab es in diesem Szenario keine andere als sie. Lange sahen sie sich in die Augen und dachten über das gleiche nach. Eddie stellte sich eine Miniversion von Joe vor, so wie sie sich einen kleinen Eddie vorstellte. Allerdings überschattete schnell ihre voran gegangene Frage das idyllische Bild. Eddie schüttelte sich vor Ekel.

"Nein." sagte er und schüttelte den Kopf. "Nein, unsere Tochter darf keinen Freund haben bis sie 30 ist." Joe prustete los.

"Wenn sie bis 30 keinen Freund hat, wird sie uns ewig auf der Tasche liegen... oder sie endet wie Miss Chandler." warf Joe ein. Miss Chandler wohnte am Ende des Trailerparks zusammen mit mindestens 10 Katzen, die sie wie ihre Babys hütete. Eddie stimmte in ihr Lachen ein. Eddie hielt dann inne und blickte Joe prüfend an.

"Du willst doch Kinder, oder?" fragte er dann.

"Ich weiß es nicht. Wir sind selber noch welche." antwortete sie nachdenklich. "Aber ja, ich denke schon."

"Ich will doch nicht sofort mit dir eine Familie gründen, Prinzessin." entsetzt hielt sich Eddie die Brust und Joe verdrehte die Augen.

"Sei nicht immer so dramatisch."

"Apropos dramatisch. Der Zwischenfall mit Wayne hat uns unterbrochen." sagte er leise und etwas düsteres blitzte in seinen Augen auf. Noch bevor Joe antworten konnte, kletterte er über sie und rahmte ihr Gesicht mit seinen langen Locken ein.

"Lass das. Meine Eltern sind da und außerdem hat mir das mit Wayne fürs erste gereicht." Joe hielt sein Gesicht auf Abstand, denn sie wusste genau, dass sie ihm nicht widerstehen können würde, sobald sie sich küssten. Er schürzte beleidigt die Lippen.

"Dann müssen wir uns wohl andere Orte suchen." sagte er seufzend und ließ sich neben sie fallen. Joe drehte sich auf die Seite, um ihn ansehen zu können.

"Was sollen das für Orte sein? Draußen in der Kälte?" Eddie zuckte nur mit den Schultern.

"Zum Beispiel." bestätigte er. "Wir haben immernoch den Van." Er zog Joe in seine Arme und sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Er strich ihr über den Rücken, als er weiter sprach: "Ich dachte wirklich, dass du nicht mehr zurück kommst."