16. Kapitel

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Geschockt blinzelte ich, „Bitte was?"

Sein Blick schweifte zu Klaus, welchen Fünf auffordern ansah, worauf dieser springend aus dem Zimmer eilte.

Mein Entführer griff nach meinem Handgelenk und zerrte mich an diesem zum Bett, derweil betrachtete er seine Uhr, als ob er jeden Augenblick zu einem Termin müsse. Er setzte mich aufs Bett, worauf ich an das Ende rutschte und ihn schweigend und schockiert betrachtete.

Der Kerl meinte, er hätte mich ermordet. Er hätte mich getötet, obwohl er mich liebte. Mag sein das ich dumm bin, aber ich sehe den Sinn irgendwie nicht.

„Wir waren in der Apokalypse", begann Fünf zu erzählen, als er sich mir gegenüber auf das Bett setzte, „Wir hatten uns gestritten, da du mich dazu bringen wolltest, das Angebot einer Organisation anzunehmen. Diese heißt Kommission, doch das hat dich gerade nicht zu interessieren. Jedenfalls hatte ich abgelehnt, da ich dich sonst hätte verlassen müssen. Die Kommission hatte sich geweigert, dich aufzunehmen, oder dir ebenfalls einen Job anzubieten. Es war mein Weg nach Hause, doch ich konnte dich nicht allein lassen. Schlussendlich bin ich so ausgerastet, und ich hatte nach einem Messer gegriffen, um dich zu bedrohen. Du hattest gemeint, du hättest keine Angst vor mir, und würdest mir nicht zutrauen, dich zu töten, und das hatte ich auch auf gar keinen Fall vor. Du warst auf mich zu gegangen, hattest mir gesagt, ich solle das Messer weglegen, was ich auch vor hatte, doch ich stolperte über einen Stein, und das Messer stach geradewegs in deine Brust. Ich hatte versucht es zu heilen, oder irgendetwas anderes zu machen, doch es half nichts. Du starbst in meinen Armen, Cimi, und das konnte ich mir nie verzeihen. Schlussendlich nahm ich den Job bei der Kommission an, um dich irgendwann aufzusuchen, was ich offensichtlich schaffte, doch der Großteil meiner Geschwister hätte dich nicht geduldet, beziehungsweise hätten sie es nicht geduldet, dass ich dich entführte. Deswegen ist die jetzige Lage, wahrscheinlich die Beste, welche wir haben können."

Mit aufgerissenen Augen sah ich Fünf an. Das waren zu viele Informationen auf einmal, und definitiv zu viele sehr eigene Informationen.

„Cimi?", fragte Fünf, und rutschte etwas in meine Richtung, was mich aber nur noch ängstlicher gucken ließ. Als er seine Hand nach mir ausstreckte, guckte ich sicher wie ein angeschossenes Reh. Plötzlich, wo seine kalten Fingerspitzen meine linke Wange berührten, durchfuhr mich ein kalter Schauer und ich schlug nach dieser. Geschockt zog mein Entführer seine Hand zurück.

„Es tut mir leid, Cimi!", versicherte der mir gegenüber, während er etwas mitleidig in meine Augen sah, „Deine Reaktion ist verständlich, aber bitte hass mich nicht!"

„Hassen?!", hauchte ich verständnislos, „Du hast mich entführt und getötet, Nummer Fünf. Hassen ist gar kein Begriff mehr, was ich gegenüber dir verspüre."

Entführt von einem Hargreeves || Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt