Party Stopper 🥳⛔️

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Das heutige Kapitel wird nochmal emotional hart für Lo, aber nach diesem hier geht es wie versprochen wieder bergauf! 🤩

TW: Alkoholmissbrauch, Bulimische Gedanken

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POV Logan 

"...Du hast nicht gesoffen, oder?" müde nickte ich. Der Brite war smart as hell, da brauchte ich das nicht abstreiten.

„Wow...super gemacht, Lo! Du reißt dich jetzt kurz zusammen, gratulierst Max und dann bringe ich dich zur Hospi." 

Wieder nickte ich wortlos, ließ die nächsten Minuten über mich ergehen, umarmte Max auch nur, da ich nicht wollte, dass er sofort merkte wie betrunken ich war. Das was ich getan hatte, hatte Max echt nicht verdient. 

Während Checo interviewt wurde, wurde es auf einmal ziemlich laut um mich herum, alle RedBull Angestellten jubelten.

Fragend sah ich mich um. „Max ist Weltmeister! Ich weiß nicht wie, aber schau mal" ein Mechaniker zeigte auf die Videoleinwand, auf der das eingeblendet wurde.

„Was? Weltmeister?" fragte ich verpeilt, wobei nach und nach scheinbar Zweifel an der Richtigkeit der Meldung entstanden.

Fuck war mir übel...wann hatte ich das letzte mal so viel gesoffen?

"Weltmeister....aha ja krass" war das Einzige, was mir spontan einfiel. Nochmals kam Max zu uns, was ich aber nur so beiläufig mitbekam.

 "Jaaaaa" er sprang uns mega happy entgegen. "yaaaaay" grölte ich planlos. Warum war er jetzt gleich nochmal so glücklich?

Hilfesuchend sah ich zu unserem Physio, welcher mich nur mahnend ansah. Während der Hymnen riss ich mich einfach innerlich zusammen, war froh, als das alles rum war und mich der Brite unsanft am Handgelenk mitzog. 

"Mir ist schlecht", jammerte ich, schnappte nach Luft, um gegen die Übelkeit an zu atmen.

"Du reißt dich jetzt zusammen, verdammt nochmal! Das Leiden hast du verdient! Glaub ja nicht hier vor den Medien zu kotzen." So hatte ich ihn noch nie erlebt...wobei ich selbst wusste, dass ich echt scheiße gebaut hatte.

Er schleuste mich relativ schnell durch das Motorhome von RedBull, schloss schwungvoll die Tür hinter uns beiden. "Setz dich da hin!" fuhr er mich harsch an. 

„Du legst dich jetzt hin, nüchterst etwas aus und nachher erklärst DU deinem Freund was bei dir abgeht. Verstanden?" das bestätigte ich leise, legte mich lang über die Couch und schloss die Augen.

War keine gute Idee, hätte ich mir fast denken können...auf einmal begann alles sich zu drehen. Erst versuchte ich es mit einem Bein zu stoppen, doch es drehte sich immer noch.

Ich musste relativ schnell eingeschlafen sein, träumte richtig wirr. Keine Ahnung, wie spät es war, als Max und Bradley den Raum betraten.

„Lo, Schatz hey! Was ist denn los? Bradley meinte, dir geht es schlecht. Was ist den passiert?" ich atmete tief durch, überlegte wie ich ihm das alles erzählen sollte. 

„Ich...ich hab mich während des Rennens mit Rotwein besoffen" eigentlich wusste ich gar nicht so richtig, wo ich ansetzen sollte.

Er ging neben der Couch in die Hocke, fragte verwirrt warum ich das getan hatte. „Dazu setzt du dich besser!" warf der Brite ein. War wahrscheinlich eine gute Idee.

Ich erzählte Max alles was in letzter Zeit bei mir abging, dass ich ein echtes Problem hatte, dass ich doch einfach nur schlank werden wollte, um nächstes Jahr in Topform zu sein, dass ich mich abgeschossen hatte, um das Gefühl des Drangs ein paar Stunden zu vergessen.

Immer wieder musste ich kleine Pausen machen, da ich heftig in Tränen ausbrach. Max wirkte wirklich geschockt, nahm mich immer wieder in den Arm, um mich zu trösten.

„Logan...du...wir müssen dir wirklich Hilfe suchen...du bist doch schlank." verneinend schüttelte ich den Kopf, stellte klar, dass ich da auch nur mit seiner Hilfe rauskommen konnte. 

„Du brauchst professionelle Hilfe...und eine Menge Disziplin" gab unser Trainer zu bedenken. „Die werde ich haben...versprochen. Ich will nicht magersüchtig werden, ich wollte nur abnehmen aber ja.... es ist ein gefährlicher Weg es so zu machen"

Für das, dass ich noch lange nicht nüchtern war, war ich mittlerweile sehr klar im Kopf. „Können wir ins Hotel?" zustimmend nickte Max, erklärte er hätte extra vorher alle Medientermine abgearbeitet, so dass wir jederzeit gehen konnten....hoffentlich von so wenig Presse wie möglich abgelichtet...

Auf meine Frage, wie spät es war, antwortete Max mit kurz nach Mitternacht.Mittlerweile ging laufen wieder ganz gut, ich spürte, dass ich nicht nüchtern war aber ich war lange nicht mehr so betrunken wie zum Ende des Rennens. 

Nach der Dusche im Hotel fühlte ich mich eindeutig besser, ließ mich danach aufs Bett fallen, kuschelte mich in die füllige Daunendecke.

Max nahm auf der anderen Bettseite platz, rutschte näher an mich heran. "Du hast heute echt scheiße gebaut, Lo" zustimmend nickte ich, schämte mich so sehr, dass ich es noch nicht mal schaffte ihm in die Augen zu sehen. 

"Es war dumm...ich weiß...Glückwunsch nochmal zur Weltmeisterschaft" lächelte ich, streichelte ihm sanft über die Wange.

„Danke...aber die Freude ist mir leider so ein wenig vergangen." es tat weh zu wissen, dass ich der Auslöser dafür war. Ich meine...er hatte zum Zweiten Mal hintereinander die wichtigste Motorsport Serie gewonnen und ich versaute ihm das. 

„Ich...ich kann dir nicht sagen wie leid es mir tut" wieder spürte ich das verräterische Brennen in meinem Augen, konnte es nicht verhindern, dass mir die Tränen kamen.

„Nein Schatz, hey nicht weinen. Dir geht es schlecht und ich will für dich da sein. Du bist mir viel wichtiger als ein WM Titel" Ich hatte diesen Menschen doch gar nicht verdient. Ich baute eine Scheiße nach der anderen und er blieb trotz allem bei mir....er der jeden und jede auf diesem Planeten haben könnte. 

Wir waren nach Suzuka gleich heimgeflogen, so dass ich mich voll auf mich und aufs gesund werden konzentrieren konnte.

Die nächsten Tage waren immens hart. Max blieb nach jeder Mahlzeit bei mir, lenkte mich ab, als ich unruhig wurde, weil das Verlangen das Essen wieder auszukotzen teils wirklich krass war.

Die ersten vier Tage waren immens hart, danach wurde der Druck verhältnismäßig weniger. Er hatte etwas seinen Namen spielen lassen und 3 Tage nachdem wir zurück in London waren hatte ich meine erste Therapie Stunde bei einem Psychologen.

In der Öffentlichkeit essen würde für mich wohl erstmal weiterhin ein Problem werden, doch solange ich es zuverlässig hinbekommen würde, nicht mehr bullimisch zu sein, war das schon mal ein guter Weg. Das wollte ich, auch Max zuliebe, auf jeden Fall schaffen. 

Die Tage, die wir ausschließlich daheim verbrachten taten uns beide ziemlich gut, brachten uns wieder etwas näher zusammen, ließen mich die letzten schlechten Tage vergessen. 

Finding HappinessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt