~ Kapitel 50 ~ Die erste Schlacht

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Hermine stürzte sich gemeinsam mit Ron ins Getümmel. Von allen Seiten flogen Funken mit verschiedenen Flüchen um sie umher. Geschickt duckten sie sich und wichen den Flüchen gekonnt aus als hätten sie nie etwas anderes getan. Als sich von beiden Seiten zwei Todesser mit blutverschmiertem Gesicht näherten und mit gezücktem Zauberstab auf sie zielten, stellten sich Hermine und Ron wie ein eingespieltes Team Rücken an Rücken zueinander und feuerten jeweils einen Schockzauber auf die maskierten Männer, die sofort wie vom Blitz getroffen mit einem dumpfen Schlag auf dem kühlen Marmorboden aufschlugen. Sie näherten sich auf dem Schlachtfeld langsam ihren Freunden, die ebenfalls mutig kämpften. Luna Lovegoods Haar, das sonst hellblond erstrahlte war von schwarzem Ruß und dunklen Blutkrusten bedeckt, doch auch sie setzte gekonnt einen Todesser außer Gefecht. Als sie sich mit ihren großen Glubschaugen umdrehte und Hermine und Ron zusammen entdeckte, reckte sie mit einem träumerischen und wilden Grinsen den erhobenen Daumen in die Luft. In der nächsten Sekunde warf sich Neville panisch vor sie und schob sie wenn auch etwas unsanft ein Stück zur Seite. Keinen Wimpernschlag später zischte ein grüner Lichtblitz an den beiden vorbei und krachte mit einem lauten Grollen in die Wand gegenüber. Beinahe hätte ein Todesfluch Lunas Leben ein Ende gesetzt. Als auch dieser das schmerzlich bewusst wurde, fiel sie dankend ihrem Retter in die Arme und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, die den dunkelhaarigen Neville Longbottom unter dem ganzen Dreck, den er im Gesicht hatte, erröten ließ. Mit einem Stechen in der Brust, das Hermine an ihre verflogene Liebe erinnerte, wandte sie den Blick von den Beiden ab und sah sich nach ihren anderen Freunden um. Ginny kämpfte am anderen Ende des großen Salons. Ihr Gegenüber hatte ihr gerade mit einem Zauber den Zauberstab aus der Hand geschlagen. Der Todesser holte bereits erneut mit dem Zauberstab aus und wollte ihr gerade den Todesfluch auf den Hals hetzen, da stürzte sie sich unter lautem Gebrüll mit ihren bloßen Händen auf den Todesser. Sie riss ihm mit ihren bloßen Händen die silberne Maske vom Gesicht und schrie noch lauter als sie sein Gesicht erblickte. Es war Augustus Rookwood, der Mörder von Fred Weasley.

" DU - HAST - MEINEN - BRUDER - UMGEBRACHT!!! " Nach jedem Wort holte sie erneut aus und schlug ihm mit all ihrer Kraft ins Gesicht und schluchzte dabei herzzerreißend. Mit ihren feuerroten Fingernägeln kratzte sie ihm über das ganze Gesicht. Augustus versuchte verzweifelt die rasende Weasley Tochter von sich zu schieben, doch diese war so in Rage, dass sie ihm keine Chance ließ. Mit einem lauten PLOPP tauchte aus dem Nichts der junge Harry Potter auf und zerrte seine schluchzende und immer weiter auf den Todesser einprügelnde Freundin von dem Mörder weg und schloss sie in seine Arme. Schluchzend ließ diese sich in seine Arme sinken und wirkte dabei fast so als würde sie gleich zusammenbrechen. Noch nie hatte Hermine ihre beste Freundin so zerbrechlich gesehen und es brach ihr ebenfalls das Herz sie so sehen zu müssen.

" Harry, was machst du hier?! Du solltest nicht hier sein!" , brüllte Ron. Doch Harry ignorierte seinen besten Freund nur, drückte Ginny noch fester an sich und zückte mit der anderen Hand seinen Zauberstab.

"Sectumsempra!" Er zielte direkt auf die Brust von Augustus Rookwood. Er hatte diesen Zauberspruch nur einmal erfolgreich verwendet und sich danach geschworen ihn nie wieder zu verwenden. Doch um seine Freundin aus den Klauen dieses Mörders zu retten und um dem Mörder von Fred Weasley seine gerechte Strafe zu erteilen, war es ihm das Wert. Mit einem Mal färbte sich der pechschwarze Umhang des Todessers langsam in einem dunklen blutrot. Mit aufgerissenen Augen griff sich dieser an die Brust und begann nach Luft zu schnappen. Nach ein paar Augenblicken klappte er schließlich röchelnd auf dem Boden zusammen. Wenn ihm nicht jemand helfen würde, so würde er binnen weniger Minuten verbluten. Angewidert wandte sich Harry mit Ginny in seinem Arm von ihm ab, überließ ihn seinem Schicksal und trat zu seinen Freunden in die Mitte des Salons. Die wertvollen Skulpturen, die das edle Anwesen der Malfoys geschmückt hatten, waren größtenteils zerstört und hinterließen eine schneeweiße pulvrige Schicht auf dem obsidianfarbenen Boden aus Marmor. Alle Todesser lagen reglos auf dem Boden. Sie hatten es geschafft. Dumbledores Armee, eine doch recht kleine Gruppe aus Schülern, hatte es geschafft sich gegen eine Horde von Todessern durchzusetzen. Jetzt mussten sie nur noch schleunigst von hier verschwinden bevor....

Dramione ~ Im Wind der Veränderung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt