Loki las die Worte auf dem Pergament. Er wusste was sie bedeuteten, aber verstand er sie auch? Also las er sie erneut. Und daraufhin noch einmal.
"Die Insel des Glücks
sie liegt gar nicht weit,
komm mit mir hinüber,
versäum nicht die Zeit.Dort auf dem Eiland,
so herrlich und schön,
wächst eine Blume,
die solltest Du sehn.Gleicht einer Rose,
doch ist sie es nicht,
denn diese Blume,
sie sticht dich nicht.Nur ihr Duft
so edel, so rein,
zieht dich ins Reich
der Liebe hinein.Willst Du die Liebe?
Dann komme mit mir,
hinüber zur Insel,
ich zeige sie dir."War das Gedicht für ihn vorgesehen? Befand es sich einfach durch Zufall im Buch? Vielleicht war es nur ein Gedicht, Worte auf einem Pergament, nicht für ihn vorgesehen.
Der Prinz faltete den Zettel und steckte ihn in die Hosentasche.
Da Loki glaubte, sich sowieso nicht mehr fokussieren zu können, ließ er die Bibliothek hinter sich und schlenderte durch die Gänge.
Alles war ruhig. Nicht ungewöhnlich. Um diese Zeit war die große Halle kaum noch besucht, denn die anderen hatten sich entweder schlafen gelegt oder sich mit der ein oder anderen Person in ihre Räumlichkeiten zurückgezogen.
Loki war es recht, so begegnete er wenigstens niemandem.
Er glaubte hinter einer der Türen Thors donnerndes Lachen zu vernehmen. Er war die letzte Person, welcher er heute Nacht begegnen wollte.Der Schwarzhaarige verließ den Palast und trat mit nackten Füßen die Treppen hinab. Die Stufen waren kühl und der Stein fühlte sich glatt an. Er wusste nicht, wohin er wollte, also hielt Loki inne und setzte sich. Mit den Ellenbogen stützte er sich auf die Stufe hinter ihm ab und betrachtete die Sterne und den Himmel.
Sie strahlten so viel Ruhe aus und stimmten den Prinzen zufrieden.Seine Gedanken kamen schnell von den Sternen zurück in das Hier und Jetzt und erinnerten ihn an das Gedicht in seiner Hosentasche. Er holte es heraus und las es erneut. Die Insel des Glücks, sie liegt gar nicht weit... auf dem Eiland... komm mit mir...
Sollte das eine versteckte Nachricht sein? Nein. Daran glaubte der Schwarzhaarige nicht. Es muss ein Zufall gewesen sein. Wieso sollte eine Fremde wollen, dass er ihr folgte? Dennoch wollte er den Gedanken nicht los lassen, dass sie ihm vielleicht absichtlich dieses Pergament hinterließ.
Etwas frustriert steckte er den Brief wieder dorthin zurück wo er ihn vorher herausgeholt hatte und begab sich wieder zu seinen Gemächern.
Als er die Tür aufstieß, sah er die Gardinen sacht im Wind wehen - angeleuchtet von den Laternen draußen - und etwas kleines zu Boden gleiten. Nachdem er die Tür sacht geschlossen hatte, eilte er zum Balkon und hob das Etwas auf. Es war eine Feder. Seine Augen suchten die Gegend nach einem Tier ab, welchem diese Feder gehören könnte, doch weit und breit konnte er keines ausmachen. Zudem war es zu dunkel, um weit sehen zu können.
Loki entzündete eine Kerze und schaute sich die Feder in seiner Hand genauer an. Sie ähnelte sich nicht mit dieser, mit welcher er kürzlich aus dem Schlaf erwacht war. Die Feder damals war schwarz, wie die eines Raben. Diese Feder war hellbraun mit einer dunkelbraunen Marmorierung. Etwa von einer Eule? Wieso erneut eine Feder ausgerechnet auf seinem Balkon landete, fragte sich der Prinz diese Nacht nicht, denn darauf würde er sowieso keine Antwort erhalten, die Gedanken würden sich im Kreis drehen und dafür war er zu müde.
Loki legte die Feder auf dem Nachttisch ab und entkleidete sich.
Dann ging er - endlich- zu Bett.
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Behind Green Eyes || Loki Laufeyson
FanfictionEr war wie ein Schatten. Niemand bemerkte ihn und jeder mied ihn, wie ein kaputtes Spielzeug, mit dem niemand mehr spielen wollte. Loki, fühlte sich wahrlich verlassen und alleine, genau wie eines dieser kaputten Spielzeuge.. Er hatte ein Herz aus E...