Ja, die Frage stelle ich mir - gerade in den letzten Tagen - sehr oft.
Alle meckern über Schalke, über den Vorstand, über einzelne Spieler, über die ganze Mannschaft. Aber wenn man fragt, heißt es trotzdem "Ja, ich bin Schalker".
Aber warum, wenn man doch so unzufrieden ist?
Wovon ist man eigentlich Fan, wenn man Schalker ist?Möglichkeit 1: Man ist Fan von einem bestimmten Akteur des Vereins.
Gut, angenommen ich bin Fan von Benedikt Höwedes. Dann bin ich halt Schalker, weil Benedikt Höwedes nun mal auf Schalke spielt. Sollte er nun allerdings wirklich nach England wechseln, werde ich Fan seines neuen Vereins. Schalke ist dann Geschichte. Unabhängig davon, warum ich Fan von diesem Spieler bin. Ob ich nun seine Haare toll finde oder seinen Spielstil. Genau so würde es mit allen anderen Akteuren, Spielern, Trainern oder Vorstandsmitgliedern aussehen.Möglichkeit 2: Man ist Fan der Stadt.
Kann ja möglich sein. Man lebt in Gelsenkirchen oder hat dort etwas unvergessliches erlebt, fühlt sich zur Stadt verbunden und somit eben auch zum dort heimischen Fußballclub.
Schalke ist Gelsenkirchen und Gelsenkirchen ist Schalke.
Ist man im Ausland unterwegs und erwähnt Gelsenkirchen, hat niemand eine Ahnung, wo das liegen könnte. Sagt man aber Schalke, so weiß jeder sofort wovon man redet. Und das, obwohl Schalke nur ein winziger Bezirk von Gelsenkirchen ist.Möglichkeit 3: Man mag das Stadion.
...oder den Trainingsplatz oder die Torauslinie. Oder sonst irgendwas, das man mit Schalke verbindet.Möglichkeit 4: Alle um einen herum sind Schalker.
Gruppenzwang. Klingt total bescheuert, ist aber durchaus nachzuvollziehen. Man hört ständig etwas über Schalke und steckt eigentlich auch schon mit drin. Man merkt nicht, wie man anfängt, sich selbst immer mehr für neue Informationen zu interessieren. Und wenn man es merkt, ist es meist schon zu spät. Man ist Schalker.Möglichkeit 5: Man mag die Spielweise des Vereins.
Momentan unvorstellbar, aber auch solche Leute solls geben. Aber es war ja nicht immer so auf Schalke. Zu Zeiten des 'Schalker Kreiselspiels' war die Beeindrucktenquote sicher um einiges höher als jetzt.Möglichkeit 6: Man hasst Dortmund.
Etwas weit hergeholt, aber wenn man so einen enormen Hass auf die Schwarz-Gelben hat, wäre es doch nur nachvollziehbar, sich mit deren größtem Feind zu 'verbünden'.Möglichkeit 7: Man sieht Parallelen zwischen Schalke und sich selbst.
Man hat früher selbst in der Zeche gearbeitet, ein Familienmitglied hat früher mal in einer Schalker Mannschaft gespielt oder spielt dort immernoch, die eigene Katze heißt genau so, wie die von Max Meyer... Da gibt es hunderte Szenarien.Möglichkeit 8: Man identifiziert sich mit der Schalker Fankultur.
Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt. Man feiert ausgelassen, ist bester Stimmung und in der nächsten Sekunde liegt man sich gegenseitig mit wild-fremden Menschen in den Armen und weint sich die Seele aus dem Leib. So oder ähnlich war's wohl 2001, bei der 4-Minuten-Meisterschaft.
Die Mannschaft verliert wochenlang jedes Spiel, die Fans stehen trotzdem in der Kurve, hauen die geilsten Choreographien raus und unterstützen das Team bis zur letzten Minute und darüber hinaus.
Ja, die Mannschaft wird auch ausgepfiffen, wenn Kampfgeist und Spielfreude fehlen. Aber wir stehen trotzdem hinter der Mannschaft. Und ich denke, das weiß die Mannschaft.
"Du gewinnst nie allein!" - wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen.Egal, aus welchem Grund man Schalker ist, wir Schalker müssen zusammen halten, auch wenn es schwer wird.
Glück auf!
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Schalke - eine Leidenschaft, die Leiden schafft
Fiction généraleHallo ihr Lieben. Hier kommt nun von mir die etwas andere Form der Geschichte. Es werden in unregelmäßigen Abständen Kommentare über alle möglichen Schalke-Themen kommen. Mit Bezug auf aktuelle Vorkommnisse oder Dinge, die mir einfach auf der Seele...