21. Kapitel

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„Was?", fragte ich geschockt, und rutschte nervös auf meinem Sitz herum, wobei ich bemerkte, dass ich ja nur meine Unterwäsche trug.

„Fünf", murmelte Allison, und drehte sich dann kurz mit dem Kopf zu mir, „Fünf Hargreeves, das ist mein Bruder. Er...er war schon immer ein kleiner Psychopath, aber das hätte. ich ihm nicht zugetraut. Ich meine du bist ein Kind, und er, nun ja, er ist achtundfünfzig und war Auftragskiller..."

„Halt halt halt!", unterbrach ich Allison, „Er ist ein Mörder, und...und das mit dieser Apokalypse und der Beziehung dort mit mir stimmt?"

„Warte mal". sie blieb auf dem Parkplatz eines Hotels stehen, und sah mich an, „Bist du Cimi? Die Cimi, die er umbrachte, obwohl er sie liebte?"

Ich presste meine Lippen aufeinander und schaute aus dem Fenster auf meiner Seite, „Augenscheinlich bin ich das. Augenscheinlich bin ich mit meinem Entführer verheiratet, und augenscheinlich bin ich tot, aber dennoch sitze ich hier, und existiere. Und das recht lebendig, wenn man mich fragen würde."

„Das...ähm...tut mir leid, jedoch würde ich jetzt mal deine Eltern anrufen", die Frau mir gegenüber griff nach Sachen auf dem Rücksitz, und reichte sie mir, „Du willst sicher nicht so aus dem Auto aussteigen!", es war ein langes, dunkelblaues oversize T-Shirt - auf welchem, in geschwungenen Buchstaben, Dallas stand -, sowie eine sichtlich zu große Jogginghose, welches beides höchstwahrscheinlich Allison gehörte.

„Danke!", murmelte ich, und streifte mir beides über. Das T-Shirt hörte kurz vor meinen Knien auf, weswegen ich es in die Hose steckte, sowie hatte ich diese unten mehrfach umschlagen müssen, um zu gehen, jedoch sah es nun halbwegs aus.

Wir stiegen aus, und Allison führte mich in ein hübsches Hotelzimmer. Es war weiß und golden eingerichtet, und der Topf voller Kamillen, welcher auf dem Fensterbrett stand, fiel mir direkt ins Auge. Ich hatte eine Vorliebe für Blumen, aber am meisten liebte ich Kamille. Vielleicht weil sie mein Namensgeber war, oder weil sie einfach nur wunderschön und süß aussah, ich wusste nicht wieso, aber sie gefiel mir eben unfassbar gut.

Allison schloss die Tür hinter uns, und gab mir ein Handy, „Geh ruhig auf den Balkon!", lächelte sie aufmunternd, „Dort kannst du frische Luft schnappen, und deine Eltern anrufen."

Ich nickte, und verschwand durch die Vorhänge auf einem Balkon, welcher sich über einen Wald voller herbstlich aussehender Bäume streckte, wessen Blätter orange und rot in der Nacht zu funkeln schienen.

Mit einem Seufzer tippte ich eine Nummer in das Handy, und hörte, wie das Telefon begann zu wählen. Ich hörte ein Knarzen, und dann ein: „Lopez!"

Es war die kratzige Stimme meiner Mutter, welche sich leicht verheult und schläfrig anhörte, als wäre sie Nächte lang wach geblieben und hätte diese durch geheult.

„Mom?", lächelte ich in das Telefon, mit Tränen in den Augen. Ich sprach mit meiner Mutter. Sie war am Telefon, und schien sehr überrascht, denn nach einer kurzen Schweigepause, kam ein „Camilla?", aus dem Hörer.

„Mom", seufzte ich, „Ich bin es! Ich bin Camilla."

„Oh Gott Schätzchen, wo warst du?", die Stimme meiner Mutter krächzte, dennoch schien sie glücklich, jedoch aber auch etwas wütend, zu sein, „Wo bist du? Jeder in unserem kleinen Dorf sucht dich!"

„Ich bin in Amerika, Mom, genauer gesagt in Kanada", ich sah auf die orange schimmernden Blätter, „Ich wurde entführt..."

Plötzlich, packte mich jemand von hinten, und hielt mir eine Hand vor den Mund. Aggressiv versuchte ich mich zu wehren, was allerdings hoffnungslos war.

„Cimi!"


Drama is coming, Ladys and Gentlemans 🤝🏻

Entführt von einem Hargreeves || Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt