Chapter 35

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⚠️ TW - Blut ⚠️

Er hatte sich ja jetzt relativ ‚lange' nicht mehr gezeigt. Die erhörte Sensibilität meiner Ohren schien jetzt seine neue Foltermethode zu sein. Zumindest in irgend einer Art und Weise.

„Ich hasse das jetzt schon..."

Ich murmelte das nur in seine Schulter rein. Wenn das jetzt so weitergehen würde, habe ich jetzt schon keine Lust mehr.

Auch wenn Fünf das Geschrei und das Weinen nicht hören konnte, hielt er mich fest, bis es irgendwann aufhörte. Ich konnte erkennen, dass es Allison war. Irgendwie tat sie mir leid, auch wenn sie das nicht wirklich sollte.

Fünf machte uns gerade etwas zum Essen. Ich war an die Wand angelehnt. Wir unterhielten uns gerade über die verschiedensten Dinge, als Ben plötzlich rein kam.

Ich verstummte sofort und schaute ihn emotionslos an. Was wird er wohl jetzt wieder sagen? Wird er uns versuchen zu überzeugen, dass wir noch zustimmen?

„Leah... können wir reden? Alleine?"

Fünf schaute mich fragend an. Ich überlegte kurz, nickte dann aber. Er kam nochmal kurz zu mir, küsste mich und lief dann aus der Küche. Dabei gab er Ben nochmal einen warnenden Blick.

„Ich ehm... Ich wollte mich entschuldigen. Für mein Verhalten... und wie ich dich danach behandelt habe. Es war einfach... alles so viel auf einmal, aber ich möchte dich nicht als meine Schwester verlieren und ich will mich wirklich entschuldigen."

Er schaute auf den Boden. Ich sah ihn von oben bis unten an und konnte sehen, dass er es ernst meinte. Doch eine Frage blieb mir noch. Ich wollte ihn noch etwas zappeln lassen, dass hatte er sich schließlich verdient.

„Warum hast du Dad zugestimmt, obwohl du weißt das er seine Tabletten nicht nimmt?"

„Ich... glaube ihm irgendwie. Keine Ahnung..."

Ich lief nun zu ihm und umarmte ihn. Er war sehr überrascht, erwiderte dann aber die Umarmung.

„Ist schon gut, ich verzeihe dir. Ich hätte es ja auch nicht mehr lange ohne dich ausgehalten. Aber du musst dich auch noch bei Sloane entschuldigen."

„Danke, dass bedeutet mir fiel. Bei ihr habe ich mich schon entschuldigt."

Ich löste mich und lächelte ihn an. Er tat es mir gleich. Ah... wie ich das vermisst habe.
Doch nun grinste Ben mich an. Ich hatte auch schon eine Vorahnung, was jetzt kommen würde.

„Du und Fünf, ja?"

Ich merkte wie ich rot wurde und verstecke mein Gesicht in meinen Händen. Dabei verzog ich gequält mein Gesicht. Ich wusste es!

Er wuschelte mir durch die Haare und lachte, als plötzlich ein extrem lauter Schrei ertönte. Diesmal war nicht nur ich die das hörte. Denn selbst Ben schaute total erschrocken.

Wir liefen schnell aus der Küche, dem Schrei nach. Wir rannten durch das ganze Hotel, bis wir in einer Suite ankamen. Die Suite von... Dad.

Die anderen waren auch schon da. Was ich dort sah, ließ mich das Blut in den Adern gefrieren.

Luther... er lag tot auf dem Boden, sein Kopf auf Sloane's Schoß. Ich schaute geschockt auf die Wunde, die mitten durch seinen Brustkorb ging.

Ich lief langsam auf Sloane zu und hockte mich neben sie. Ich schaute mir die Wunde an. Sie war irgendwie komisch. Zu groß für einen Schuss und zu rund für ein Messer.

Doch über ihr war noch ein zweiter, riesengroßer und viel stärker blutender Schnitt. Unter Luther eine sehr große Blutlache. Plötzlich lief einiges an Blut aus seinem Mund.

Ich stand auf und musste wegschauen, dass war dann doch zu viel Blut. Ich blinzelte ein paar mal, bis Fünf meine Hand nahm und mich vorsichtig zu sich zog. Er legte seine Hände um meine Taille und ich versteckte mein Gesicht auf seiner Brust.

Mir war schlecht und auch etwas schwindelig. Was mir auch schon aufgefallen war, war die Tür von diesem Portal. Sie stand... offen.

Während alle rätselten, was passiert sein könnte, hörte ich auf einmal ein sehr lautes Geräusch. Ich zuckte zusammen und hob meinen Kopf. Keine zwei Sekunden später brach das ganze Hotel auf einmal zusammen.

Zuerst waren es nur einzelne Teil, die von der Decke abbröckelten. Doch schnell wurden daraus riesige Stücke. Ben kam wieder von der Tür zu uns gerannt.

„Leute, der Kugelblitz!"

Oh shit... Ich bekam Angst und klammerte mich an Fünf fest. Er festigte seinen Griff um mich auch und schaute sich um.

„Der einzige Ausweg ist das Portal!"

Dad zeigte auf die offene Tür. Manche waren schon reingelaufen. Alle anderen waren panisch und redeten durcheinander. Allison zog Sloane gerade rein.

Fünf lief mit mir widerwillig auch dort hin und überlegte kurz.

„Geh schonmal vor, ich komme gleich."

Er schaute mich verwirrt an.

„Wie? Du kommst mit mir."

„Ich komme gleich nach! Los! Geh!"

Er schaute mich nochmal verzweifelt an und rannte dann auch durch das Portal. Ich lief nochmal zum Kugelblitz, ehe ich mich dann doch umdrehte und gleichzeitig mit Klaus als Letzte rein wollte.

Doch Dad stellte sich in den Gang des Portals und ließ nur noch einen kleinen Spalt offen.

„Es tut mir leid, aber der Kugelblitz muss seine zwei letzten Opfer nehmen."

Und damit schloss er die Tür. Ich starrte geschockt auf diese und musste erstmal das gerade Passierte verarbeiten. Der Kugelblitz hatte uns nun fast erreicht und wir standen auf dem letzten Teil.

Klaus schaute sich panisch um und lief dann zu einem Büffel, der an der Wand hing.

„Was tust du?"

„Es tut mir leid Leah, aber ich sterbe lieber so, als durch die Kugel..."

„NEI-"

Er hatte sich an dem einen Horn selber aufgespießt. Ich konnte da nicht hingucken. Tränen liefen mir über mein komplettes Gesicht und ich war absolut überfordert. Ich zitterte am ganzen Körper.

Ich konnte noch nicht sterben. Ich war doch gerade mal 15 Jahre alt. So lasse ich mir mein Leben nicht nehmen.

Ich muss irgendwie lebend hier rauskommen... und das am besten schnell.

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Es wird wieder spannend ;)

Number X | Five HargreevesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt