Kapitel 38

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In meinem Zimmer angekommen, betrachte ich alles. Mein Spiegel ist zerbrochen, überall liegen Scherben. Meine Make-up-Produkte sind zerstört. Mein Herz zieht sich zusammen, als ich daran denke, dass diese auch teuer waren und ein Geburtstagsgeschenk von meinen Schwestern waren. Wer war das? Was wollte die Person von mir?

Mein Schrank steht offen, und schnell fällt mir mein gespartes Geld ein. Hinter meinen Kleidern liegt eine schwarze Spardose, die ich seit mehreren Jahren besitze. Ich denke nicht, dass man sie öffnen könnte, weil sie einen eigenen PIN hat. Mit zitternden Händen gebe ich meinen PIN ein und öffne die Spardose. Als ich hineinblicke, fällt mir das ganze Geld ins Auge, und ich atme tief ein. Es liegt genau dort, wie ich es hinterlegt habe. Ich fange an, das Geld zu zählen, und es stimmt mit dem Betrag überein, den ich zuvor drin hatte. Ich muss diese Spardose mitnehmen, bis die Wohnung aufgeräumt ist und ich eine neue bekomme.

Beim Hineinschauen in meine Spardose fällt mir ein schwarzes Heft mit einem Schloss auf. Die Spardose ist relativ klein, aber innen kann man viele Dinge verstauen. Aber was sucht dieses kleine Heft hier? Der kleine Schloss ist mit Federn verziert, die eine rosafarbige Farbe haben. Ich öffne das Schloss und sehe eine sehr große Schrift, die mit Buntstiften geschrieben ist, und dort steht: "MEIN TAGEBUCH."

Mein Tagebuch?! Ich kann es gerade nicht realisieren und versuche, mich zu erinnern.

"Ich tue dich hier rein und lese dich in drei Jahren wieder. Dann erzähle ich dir, was in diesen drei Jahren passiert ist."

Diese Erinnerung habe ich so tief vergraben, dass es mir vorkommt, als wäre es gestern gewesen. Es ist das Buch, das ich geschrieben habe und das ich lesen wollte, wenn ich älter bin, um meine Erinnerungen und Momente nicht zu vergessen! Was für ein Zufall. Aufgeregt blättere ich die erste Seite meines Tagebuchs auf.

Kapitel 1: Ich sah dich zum ersten Mal

Wir kannten uns schon durch unsere Familien, aber mir bist du im ersten Moment aufgefallen. Du kennst meinen Bruder, und wir waren früher auch oft zusammen unterwegs gewesen. Du hast immer mein Interesse geweckt, aber waren es wirklich Gefühle, die man Liebe nennt? Du bist hübsch. Deine schwarzen Haare und diese braunen Augen. Dein Style, den ich schon immer schön fand, hat mich noch mehr fasziniert. Ich weiß nicht, was Liebe ist. Ich kenne sie nur aus Serien, Filmen, Büchern und Erzählungen. Ich kann nicht beschreiben, wie es sich anfühlt, wenn mein Herz in deiner Nähe wild zu schlagen beginnt. Du denkst wahrscheinlich: "Sie ist nur die Schwester meines besten Freundes." Aber du weißt nicht, dass die Schwester deines besten Freundes ein faszinierendes Gefühl für dich empfindet oder zumindest dabei ist, es zu entwickeln. Würdest du meine Gefühle erwidern, wenn ich sie dir offenbare? Oder würdest du mich auslachen, wenn ich es dir erzähle? Ich bin zu schüchtern, über meine Gefühle zu reden. Ich kann es dir nicht sagen... Ich habe Angst davor, was auf mich zukommen wird. Ich weiß, dass das Leben Höhen und Tiefen hat, und ich stehe gerade am Anfang eines Kapitels. Ich vermute, dass es auch länger dauern wird, und ich fürchte mich vor meinem zukünftigen Ich. Vielleicht ist es besser, innerlich jemanden zu lieben, anstatt es direkt zu offenbaren. Vielleicht verschwinden so die Gefühle. Ich bin sicher, dass ich dich vergesse.

Damals war ich noch so jung und unerfahren, was die Welt und ihre Schönheiten, aber auch ihre Grausamkeiten betrifft. Wenn ich jetzt zurückblicke, schweben die Erinnerungen, die ich mit ihm hatte, erneut in meinem Kopf. Ich kann sie einfach nicht vergessen.

Ich lege mein Tagebuch in die Spardose und schließe sie. Wenn ich mich bereit fühle, wieder hineinzuschreiben, werde ich sie öffnen. Das Wichtigste, was ich jetzt tun sollte, ist, meine wichtigsten Produkte einzupacken und für eine Weile bei ihm zu bleiben. Auch wenn ich das Gefühl habe, das er nicht das fühlt, was ich empfinde, habe ich nun keine andere Möglichkeit.
Ich muss herausfinden wer das gemacht hat und welche Hintergrundgedanken diese Person hatte. Ich packe alles in meinen kleinen schwarzen Koffer ein. Von meinen Fotoalbum bis zu meinen Halsketten und Armbänder, die ich ebenfalls nicht hier lassen kann. Ich kann mein Zimmer nicht loslassen und ich möchte es auch nicht denn hier sind sehr viele Wertsachen von mir. Meine Lieblingssteine, meine Lieblingspflanzen und meine Musikalbums. Die einzige Möglichkeit die mir gerade nur einfällt ist mein Zimmer abzuschließen und bis ich hier wieder rein komme es auch keiner betreten darf. Ich kehre ins Wohnzimmer wobei ich merke das er am telefonieren ist.
Er bemerkt mich ebenfalls und beschließt den Telefonat zu beenden und kommt auf mich zu um meinem Koffer abzunehmen.
"Es werden hier Kameras aufgestellt, wobei wir beobachten können was alles in der Wohnung passiert" "Okey, bis ich nicht weiß was hier passiert ist suche ich mir einfach eine neue Wohnung aus, es passt nicht wenn ein Mädchen bei einem Jungen zuhause bleibt, das gehört sich nicht"
"Lass uns später darüber reden"

Ich befinde mich wie in einem Kapitel eines Buches und warte nur darauf wie mein Leben weitergeleitet wird.

Pain of loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt