Dorms

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Im Dorm der Mädchen, habe ich mein eigenes Zimmer. Die Schule wollte niemanden belästigen und entschied sich mir einen Raum zu geben, welcher damals vom Hausmeister genutzt wurde. Dank meines Vaters konnte ich es ganz hübsch renovieren. Sogar eine Couch und ein TV waren drin, damit ich mal Freunde einladen konnte. Eigentlich ist das total cool, aber ich hatte mich auch schon sehr auf eine Zimmergenossin gefreut. Dann hätte ich zumindest schonmal einen Freund. 

Mein Magen grummelt. Kein Wundern. Ich hatte ja nichts gegessen. Ich glaube mich dran erinnern zu können, dass auf dem Campus ein paar Maschinen waren, aus denen man Sandwiches bekommen konnte. Nach einer Weile am Handy zog ich meine Schuhe und meine Jacke an und machte mich auf den Weg nach draußen. Es war etwas kühl, aber auszuhalten. In der Turnhalle brannte noch Licht, das machte mich stutzig. Waren die Jungs so spät noch im Club? 

In England gab es sowas wie Clubs nicht. Man hatte mittags einfach frei und konnte machen, was man wollte. Hier habe ich mich noch nicht in einen eingeschrieben. Damals war es eine Zeit lang Kunst, aber eigentlich nur, weil es entspannt war und nicht weil ich mich dafür interessierte. So richtig habe ich mich eigentlich noch nie für etwas interessiert. An der großen Tür angekommen, sah ich in die Halle. Ein paar der Jungs von vorhin saßen, mit Handtüchern über den Schultern und total verschwitzt auf einer Bank. Satori war auch unter ihnen. „Man dieses ganze extra Training nervt! Als könnte wir Ushijima ersetzten!", meinte einer und stellte seine Wasserflasche laut auf den Boden. „Das ist doch nur für den Ernstfall, er wird schon nicht ausfallen, dafür wird der Trainer sorgen... oder Tendo?", fragte ein anderer den Rotschopf ungläubig. Satori stand auf und streckte sich. Dann zuckte er mit den Schultern. „Andere Teams haben auch keinen Ushijima und schaffens-" er brach mitten im Satz ab, als er mich an der Tür stehen sah. "Reina!", lächelte er breit und kam auf mich zu. Ohne dass ich mich wehren konnte, schob er mich in die Turnhalle. „Tut mir leid! Ich wollte nicht lauschen, ich war nur auf der Suche nach etwas zu essen!", versuchte ich leicht panisch zu erklären. 

„Ein Fan?", fragte eine Stimme und zwei Jungs kamen dazu. Der eine war wohl der Captain von vorhin und den Anderen hatte ich noch nicht gesehen. Er hatte einen schiefen Pony und hellbraunes Haar und sah mich neugierig an. „Das ist Reina!", sagte Goshiki zu ihm. „Das Mädchen, dass von Tendo umgerannt wurde!" Ich fühlte, wie mein Gesicht leicht rot wurde. Das werde ich wohl echt nie wieder loswerden.  „Also ein Stalker?", wollt der hellhaarige Junge wissen und sah mich skeptisch an. „Nein, oh Gott, nein! Ich wollte nur was zu essen suchen und habe gesehen das, dass Licht in der Turnhalle noch brennt. Ich habe heute meinen ersten Tag und war etwas neugierig. Tut mir leid, falls ich euch beim Training gestört habe.", stotterte ich, während ich mich verbeugte. Das hatte ich schon fast verlernt. „Auch wenn das der Campus ist, solltest du nicht alleine herumlaufen bei Nacht", sagt ein Junge mit leicht lockigem Haar. "Ich bin Reon, hallo.", stellte er sich höflich vor. "Das sind Satori, Goshiki, Eita, Yunohama, Kenjiro, Hayato und unser Captain Ujishima." ging er reihum. "Ich versuchs mir zu merken. Na dann, man sieht sich bestimmt mal.", lächelte ich und wollte wirklich schnell raus aus der Situation. "Wir können dich doch jetzt nicht alleine gehen lassen! Eine junge Frau sollte man im Dunkeln immer begleiten!", gab Goshiki laut in den Raum. 

„Da muss ich ihm ausnahmsweise mal recht geben.", stimmte Kenjiro, der Junge mit den hellbraunen Haaren zu. "Welcher Dorm ist deiner?", wollte er wissen. "Dorm F, aber es ist echt in Ordnung, ich hole nur eben was zu essen von einer der Maschinen und dann gehe ich schnell wieder in mein Zimmer.", lächelte ich. "Die Dorms der Drittklässler sind direkt neben deinem. Wir sind eh fertig.", sagt der Captain kühl. "Warte einfach, bis wir umgezogen sind!", fügte Satori hinzu und die Jungs liefen zu den Umkleiden. Verdutzt stand ich in der leeren Halle und wartete geduldig. Die Zeit nutzte ich, um die Wasserflaschen und die Bank zur Seite zu räumen. Dann konnten wir wenigstens schneller los. Ich ging zur Tür und sah nach rechts und links, auf der Suche nach so einer Maschine. „Nicht weglaufen, Reina.", sagt eine vertraute Stimme und Satori, der Captain und Eita standen mit ihren Taschen hinter mir. Erst brachten sie mich zu einem Automaten, damit ich endlich was essen konnte. Dann verabschiedete sich das halbe Team von uns und Eita, Satori, Ujishima und ich gingen in die andere Richtung. 

"Trainiert ihr immer so lange?", wollte ich von den dreien wissen. "Nein normalerweise nicht. Aber unser Captain hier hat Probleme mit dem Lernen, deshalb stehts ein bisschen auf der Kippe, ob er zum Winterturnier kann oder nicht.", erzählte Eita ruhig, während Satori mit einem Strohhalm versuchte den Rest der Erdbeermilch herauszubekommen. Ich sah zu Ujishima hoch. "Mit welchem Fach hast du denn Probleme?", hakte ich nach. "Das geht dich nichts an.", gab er prompt zurück. Es war kurz still, aus dem Augenwinkel sah ich wie Satori mich musterte. Er sagte aber nichts. Eita war es, der letztlich diese unangenehme Ruhe löste. "Unser Dorm ist der nebenan, aber Reina, ich meine Himiko, du bist doch eine Erstklässlerin, oder nicht?" Ich nickte und wusste schon, worauf er hinaus wollte. "Es gab kein Zimmer mehr, in das ich konnte, die Schule wollte niemanden stören, der sich die letzten 3 Monate schon eingerichtet hat. Deshalb ist mein Zimmer auch nicht direkt IM Dorm, also wie soll ich das erklären... Es ist zwar in dem Gebäude, aber ich habe sowas wie einen eigenen Eingang, na ja, die Hintertür. Die kann zwar jeder benutzten, macht aber niemand, weil man so weit außen rum muss und sie eh nur zu meinem Zimmer, einer Abstellkammer und dem Waschraum führt." "Du hast ein eigenes Zimmer?", wollte Satori jetzt wissen. Ich nickte wieder. "Wie cooooool! Und da kommt man nur durch den Hintereingang rein? Wahnsinn, was ein Luxus!", schrie er fast. "Tendo nicht so laut, es ist spät." Tadelte Eita ihn genervt. 

An der Hintertür angekommen verabschiedeten wir uns und ich bedanke mich bestimmt noch 3-mal. Ujishima fügte noch hinzu, dass so etwas nicht wieder vorkommen sollte und ich stimmte widerwillig mit dem, was er gesagt hat ein. 

StudyBuddy (Eine Shiratorizawa FF mit OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt