Kapitel 25

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Diese wundervolle Unterhaltung zwischen den beiden wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Einerseits war ich erleichtert darüber, andererseit graute mir davor. Wer weiß, ob es besser wurde, wenn andere Personen anwesend waren.

Tyrone hörte ich grummeln und er kippte erneut sein Glas. Offensichtlich hatte er viel Alkohol nötig um dieses Treffen zu überstehen.

Seine Mum setzte ein strahlendes Lächeln auf und ließ sich von der freundlichen Unterhaltung eben nichts anmerken. Diese Frau war eine begnadete Schauspielerin.

Die Tür ging auf, weshalb ich hinüber sah und herein kam eine Frau, die ziemlich schlecht gelaunt wirkte. Der Gesichtsausdruck war weit von freundlich entfernt und das sie genervt war, dürfte jedem Trottel auffallen. Ihre Haare hatte sie zu einer strengen Frisur hochgesteckt, was ihre Laune verdeutlichte. Mit dem dunklen Make-up wurde das Bild perfekt, sofern sie diesen Eindruck erwecken wollte.

Sie meinte kalt: "Hi." Mehr kam da nicht, aber ich stand dennoch von meinem Platz auf, um mich ordnungsgemäß vorzustellen. Sie mag sich unhöflich geben, aber vielleicht änderte sich ihr Verhalten.

Ich versuchte mich an einem echten Lächeln, als ich antwortete: "Hallo, freut mich dich kennenzulernen und ich bin..." Ihre emotionslosen Augen landeten auf mir, als sie mich unterbrach: "Aurela, Mate von Tyrone, somit unsere Luna. Mein Beileid, dass du in dieser Familie gelandet bist." Wie trocken sie all das aussprach war beängstigend. Vielleicht lag es auch an ihren Augen, sie wirkten so leblos, darin war keine Emotion zu finden. Für ihr junges Alter empfand ich das als traurig. Ich hätte sie maximal auf Anfang 20 geschätzt.

"Yasmina!" Dieser tadelnde Ton kam natürlich von Tyrones Mum, die versuchte jedem in dieser Familie Einhalt zu geben. Nur klappte das zu ungefähr null Prozent.

Sie ignorierte Amanda und blieb mir zugewandt. "Stimmt, ich sollte mich auch vorstellen und nicht nur du. Ich bin Yasmina. Wenn wir bedenken wie oder warum wir uns kennenlernen, dann erwidere ich nicht, dass es nett ist dich kennenzulernen, denn das..." Sie deutete um uns und fuhr fort: "...wünscht man niemanden."

Wow, sie hatten alle ein wahres Talent dafür, dass man sich geborgen fühlte.

Tyrone murmelte: "Wie Recht sie doch hat." Amanda wollte etwas erwidern, nur kam Yasmina ihr zuvor. "Naja, sobald raus war, dass sie deine Mate ist, musstest du Aurela herbringen. Dir musst du daran keine Schuld geben."

"Das habe ich auch nicht, denn die Mondgöttin ist für Mates verantwortlich. Das geht alles auf ihre Kappe."

Amanda räusperte sich, um die Aufmerksamkeit zu erhalten, nur wurde sie von den anderen beiden ignoriert.

"Guten Abend, geliebte Familie!" Diese Stimme ließ alle zur Tür sehen, durch welche gerade ein Mann trat. Er hatte ein Lächeln auf den Lippen, allerdings wiesen die Falten in seinem Gesicht darauf hin, dass er schon eine gewisse Lebzeit hinter sich hatte. Wobei ich ihm ein Alter von ungefähr 50 zuspechen würde.

Tyrone gab ein Grummeln von sich, Yasmina seufzte genervt und Amanda antwortete freudig: "Guten Abend, Benedikt, wie schön, dass du kommen konntest."

"Aber natürlich, ich lasse mir keine Familienfeier entgehen. Erst recht nicht diese mit viel wert." Schließlich landete sein Blick auf mir, während er auf mich zuging. "Aurela, es freut mich dich endlich in Person zu sehen. Ich konnte es kaum erwarten."

Bei der Anspannung im Raum war es schwer einen freundlichen Ton zu halten, aber ich schaffte es, als ich antwortete: "Ja, es freut mich auch, Benedikt."

Die paar Schritte zu mir hatte er schnell zurückgelegt und als er mir seine Hand reichte, wollte ich die meine gerade heben, nur donnerte ein lautes Knurren durch den Raum. Tyrone war der Verursacher dieses Geräuschs und jeden hatte das innehalten lassen. Man hörte nicht mal mehr ein Atmen.

My heartless Mate | ✔️ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt