Zuckerguss

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A.N.: Das sind über 2000 Wörter nur Kitsch. Ich hoffe, es gefällt euch :D
Liebe! 

Vincents P.o.V.:

Etwas grummelig schloss ich Dags Wohnungstür auf. Nach mehr als einer Stunde zuhause warten und mehrmaligen Klingeln, hatte ich wirklich keine Lust mehr, noch länger zu warten.

Notfalls würde ich ihn eben aus der Wohnung tragen.

"And can you feel the love tonight?", schallte es mir plötzlich entgegen, was mich kurz verharren und Schmunzeln ließ. Laut und schräg, das war ganz Dag, wenn er nicht gerade auf der Bühne singen musste.

"It is where we are", sang er weiter, während er mit dem Rücken zu mir gedreht in der Küche stand und irgendetwas machte.

"Hast du getrunken?", fragte ich leicht schmunzelnd, schlang von hinten die Arme um ihn. Sofort war jede Brummigkeit verflogen. Außerdem roch die ganze Wohnung nach Plätzchen, da konnte man nur gute Laune haben. 

Mit leuchtenden Augen drehte er sich zu mir um, küsste mich sofort zuckersüß auf die Nasenspitze, ehe er sich wieder seinem Tun zu wand. 

"Nein, ich bin verliebt", kicherte er leise, "Und rate mal in wen."

Ein breites Lächeln schob sich auf meine Lippen, hielt ihn weiter in meinen Armen und vergrub das Gesicht in seinen Locken. Er roch immer so gut. 

"Dafür hast du mich aber vergessen, wir waren bei mir verabredet", grinste ich, löste mich von ihm, um ihn beim Verzieren seiner Plätzchen beobachten zu können. Er schien hochkonzentriert, hatte die Zungenspitze zwischen den Zähnen geklemmt. 

Es sah hinreißend aus. Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich ihm nicht böse sein können. 

"Stimmt nicht, wir waren bei mit verabredet. Sonst hätte ich keine Plätzchen gebacken", murmelte er leise, "Außerdem schreib ich mir immer gleich auf, wo wir sind."

Ich warf unauffällig einen Blick auf Dags Kalender, wo er sich wirklich immer jede Information notierte, damit er ja nicht vergas - und tatsächlich stand dort, dass wir heute bei ihm sein würden. 

Ich lachte verlegen, ehe ich ein leises "Ups" murmelte, was Dag mit einem Schmunzeln registrierte. Schnell bekam ich noch einen Kuss auf die Lippen gedrückt, bevor er mir einen Spritzbeutel, der nach meinen Beobachtungen mit Zuckerguss gefüllt war, in die Hand drückte. 

"Ich hab mich zwar schon gewundert, warum du eine Stunde zu spät bist, aber ist schon okay", kicherte er leise, "Aber jetzt kannst du mir wenigstens helfen, ja?"

Vermutlich hatte ich eh keine Wahl, also schnappte ich mir einfach ein paar Plätzchen und fing an sie zu verzieren. Da ich in sowas echt schlecht war, versuchte ich mich einfach an Dag zu orientieren. 

Er war eindeutig der Koch und Bäcker von uns. Alleine hätte ich überhaupt keine Geduld um die ganzen Kekse zu backen und zu dekorieren. 

Aber mit ihm zusammen war das okay. 

Seit wir vor drei Jahren ganz offiziell ein Paar geworden war, ernährte ich mich nicht mehr nur von Lieferdiensten und Fertigessen - auf seinen Wunsch hin. Aber bei seinen Kochkünsten war das auch nicht mehr nötig. 

Für einen kurzen Augenblick sah ich hoch, konnte nicht anders, als ihn verliebt anzulächeln. Ich hatte wirklich Glück, so einen wundervollen Freund zu haben.

Erst jetzt fiel mir auf, dass er schon über und über mit Teig und Zuckerguss war. Ich fand es zum Schreien süß. 

"Schatz, warum hast du eigentlich gebacken?", fragte ich, nachdem ich ihn schon eine Weile einfach nur angesehen und seinem leisen Summen gelauscht hatte. Es war schier beeindruckend, wie ich einfach alles an diesem Mann liebte - selbst wenn er gar nichts großartig machte. 

Und wir gucken UFOs beim Fliegen zu - SDP OneShot-SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt