prólogo

3.8K 133 24
                                    

NATANAEL

»Bieten Sie hier Kunstkurse an? Ich würde gerne einen für meine Frau buchen«, sprach ich zu der jungen Dame an der Information. Wo könnte man eine bessere Kunstschule besuchen, als in Frankreich. Und das in Paris.
Die Frau zeigte mir einige Broschüren, wo eingie Kurse angeboten wurden.
Ich war zu sehr vertieft darin, dass ich nicht einmal schauen konnte, ob es Brielle gut ging.

Als ich dann nach einer Weile endlich einen passenden Kurs fand, wollte ich meine Frau glücklich machen, aber da war sie schon nicht mehr da. Es sind nur zwanzig Minuten vergangen, aber sie war weg. Vielleicht war sie auch einfach nur im Bad. Ein Telefon hatte sie ja, damit konnte sie mich erreichen, wenn etwas sein sollte.
Ich sollte nicht so paranoid sein, schließlich war sie glücklich mit mir.
Trotzdem überkam mich ein unwohles Gefühl und ich begann dennoch zu suchen.

Als dann aber ein Anruf einging, gefror mir das Blut in den Adern.
Es war meine Frau.
»Oh Gott, Brielle, wo bist du? Ich suche dich im ganzen Louvre und...«

»Ich bin nur im Bad. Ich habe eine Frage an dich«, schon war ich wie versteinert. Welche Frage sollte sie auf der Toilette haben?

»Ich komme zu dir«, beschloss ich und machte mich auf den Weg zur der Ausschilderung, da durchbrach sie mein Vorgehen. »Nein. Beantworte mir meine Frage«
Nun begann ich nervös zu werden.

»Alles, was du wissen willst«, gab ich so ruhig wie möglich von mir. Sie sollte nicht merken, dass ich aufgeregt und nervös war. Außerdem war ihre Stimme auch so heiser, dass ich nicht verstand, wieso.

»Kennst du meine Eltern?«
Die Frage brachte mich total von der Spur. Wie kam sie darauf? Wieso jetzt?

»Mi, amor, wovon redest du?«, in mir durchmischte sich alles. Ich hoffte vom ganz tiefen Inneren, dass sie nicht ahnte. Aber wie sollte sie sonst darauf kommen, dass ich ihre Eltern kannte.
»Kennst du meine Eltern, Natanael?«, wiederholte sie nochmal deutlicher und da klingelte es bei mir. Sie war nicht im Bad. Sie wurde gefunden und da war alles um mich herum, wie verschwunden.

»Komm zu mir und wir reden in Ruhe«, ich wusste, dass sie es nun nicht mehr tun würde.
Egal, wie viel ich für sie mittlerweile in Echt empfand, würde es nichts an der Tatsache ändern, dass ich es wusste. Von Anfang an.

»Ja oder nein?«
Ich konnte ihr nicht antworten, denn die Angst sie für immer zu verlieren war viel zu groß.
Und dabei sollte diese nicht da sein.
Aber es war sowieso zu spät.
Viel zu spät, denn sie wurde gefunden und es gab nun kein Zurück mehr...

FALSE GAME | BAND 2✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt