Kapitel 1

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Leise schloss ich die Haustüre auf, während ich hoffte, dass ich ein leeres Haus vorfinden würde. Heute hatte ich meine Mathe Ex herausbekommen und damit meine vierte 6 innerhalb der letzten zwei Wochen geschrieben.

Nachdem ich meine Jacke und meine Schuhe ausgezogen hatte, betrat ich vorsichtig die Küche. Mist! Meine Mutter ist da. 

„Und, wie war die Schule?", fragte meine Mutter mich und riss mich so aus meinen Gedanken. Mit einem „Passt schon, wie immer" versuchte ich das Thema Schule schnell abzuschließen. Tja, so einfach geht das nicht. 

„Weißt du endlich die Note, die du in der Mathe-Ex geschrieben hast?", wollte sie wissen. Um nicht schon wieder Ärger zu bekommen antwortete ich ihr, dass wir die Ex immer noch nicht rausbekommen hatten. Lüügeeee... hörte ich meine innere Stimme vor sich hin singen. Ich würde das ja eher als Notlüge bezeichnen, weil ich nicht schon wieder mit ihr streiten wollte. Scheinbar glaubte sie mir auch, da sie mich zwar noch kurz anschaute, dann sich aber resigniert abwendete. 

Mit einem kurzen „ich bin in meinem Zimmer" lief ich in mein Zimmer und schmiss mich auf mein Bett. Da es viel wärmer als draußen war, zog ich meinen Pulli aus. Praktischerweise hatte ich mir in der Früh ein Top darunter gezogen. Noch immer in meinem Bett liegend betrachtete ich mich in meinem großen Spiegel und stellte Mal wieder fest, dass ich echt gut aussah. Du selbstverliebtes Pack!, wurde ich angemault. Aber es stimmt - meine gebräunte Haut, die langen Haare und vor allem meine Kurven brachten mir viele Blicke von Jungs und Mädels ein.

Und trotzdem hatte ich noch nie eine Beziehung oder Sex. Noch nicht Mal meinen ersten Kuss hatte ich - es hat sich einfach nie ergeben. Wirklich gute Freunde mit denen ich in meiner Freizeit auf Partys gehen könnte hatte ich nicht, ich verstand mich nur mit manchen Leuten ganz gut. So lernte ich auch nie einen potenziellen Kandidaten kennen.

Als ich gerade nach meinem Handy griff, um mir meine Zeit auf TikTok zu vertreiben, hörte ich meinen Namen in einem sehr wütenden Tonfall. Oh oh, das klingt nicht gut..., gab meine innere Stimme ihren Senf dazu. Genervt von mir selbst lief ich schnell nach unten und sah meine Mutter mit einem Blatt in der Hand. Nach einem genaueren Blick erkannte ich erschrocken, dass sie meine Mathe-Ex in der Hand hielt! Und schon ging die Schimpftirade los.

„Was fällt dir ein mich anzulügen? Das ist jetzt schon die fünfte 6 in dem Schuljahr! Und das nach  drei Wochen! So kann das nicht weitergehen, ich werde mit deinem Vater darüber reden! Wir werden uns..."

Nach ein paar Sätzen schielt ich ab, da ich ihre Worte schon fast mitsprechen konnte. Sie werden mich auf ein Internat stecken, da muss ich dann ganz viel lernen und kann nicht mehr so faul rumhängen... BLA BLA BLA

Nach etwa fünf Minuten war es plötzlich still und ich gab ihr meine Standardantwort: „Es tut mir leid, ich werde mich verbessern. Bitte gib mir noch eine Chance." Nachdem ich sie zufriedengestellt hatte, verzog ich mich wieder in mein Zimmer und konnte endlich entspannen.

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