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,,Du hörst wirklich nie auf das, was ich dir sage, oder??"

Überrascht drehtest du dich zu der Person hinter dir um, genau wissend was passiert und wer dort stand. Katsuki musterte dich streng mit vor der Brust verschränkten Armen.
,,Nunja ich- also- ehm..."
Seufzend löste er seine einschüternde Haltung, machte einen Schritt auf dich zu, beugte sich auf Augenhöhe zu dir herunter und flüsterte dir ins Ohr: ,,Überanstreng dich nicht, klar?"
Danach verließ er dich, ohne eine Antwort von dir abzuwarten und ging seinen eigenen Pflichten weiter nach.
Seltsam...
Auch Kirishima sprach dich auf dein körperliches Wohlbefinden an und auch ihm versuchtest du irgendwie einzubläuen, dass es dir gut ging.

Die Arbeit war geschafft und ausnahmslos jeder saß erschöpft in irgendeiner Ecke des Raumes, um neue Energie zu tanken. Erstaunlicherweise sogar Katsuki. Mühsam rafftest du dich auf, um dich zu deinem Freund zu schleppen und ließt dich anschließend neben ihm auf dem Boden nieder, lehntest deinen Kopf an seiner Schulter an und schwiegst, ebenso wie er. Es war eigentlich ganz angenehm, bis dieser Moment von dem ungewohnten Kratzen in deinem Hals zerstört wurde. Dir wurde fast schon schlecht und du hattest das Gefühl, du müssest dich gleich übergeben, doch so war es nicht. Völlig unerwartet begannst du plötzlich stark zu husten, hielst dir die Hand vor den Mund, deinen Körper gekrümmt am Boden und dein Freund neben dir sämtliche Alarmglocken aktiv, als er sah, dass du tatsächlich Blut spucktest. ,,(Y/N)!! Scheiße...-" Aufgebracht wandte er seine Aufmerksamkeit an seine Mitschüler. ,,Holt die Alte her, schnell!!" Sero und Denki liefen los, um Recovery Girl Bescheid zu geben, während Mina und Ochaco sich parallel auf den Weg machten, Herrn Aizawa ebenfalls über die Situation zu informieren.

,,Oh man... hab ich nicht gesagt, sie soll besser aufpassen? Was war es diesmal, huh?", erfragte die kleine Krankenschwester mahnend. Du schafftest es nicht auch nur ein Wort zu sagen. Zu groß war die Angst vor möglichen Konsequenzen. Eigentlich war dir klar, warum dein Zustand jetzt gerade so war wie er nunmal war. Aber... wie solltest du das rüberbringen? Du warst immernoch zu bedacht darauf, dass Katsuki nicht wütend werden solle.
,,Das Blutspucken ist eine der Folgen von viel zu viel Stress!", fuhr Recovery Girl seufzend fort als sie bemerkte, dass du keine Antworten fandest oder geben wolltest.
,,(Y/N). Was war der Auslöser?", mischte sich auch Aizawa nun mit ein. Unterbewusst kannte er die Antwort zwar schon, dennoch musste er es von dir hören, um ganz sicher zu gehen.
,,I-Ich... ich kann nicht-"
Augenblicklich schickte der Profiheld jeden der hier anwesenden Schüler aus dem Raum, abgesehen von Katsuki. Der Druck sank und dein Herzschlag normalisierte sich langsam wieder. ,,I-Ich habe... doch kaum was gemacht... ich weiß nicht, warum-"
Der Blondschopf unterbrach dich skeptisch. Er wusste genau, du logst. Eindeutig konnte das nicht die Wahrheit sein. Warum sonst erging es dir dann jetzt so schlecht?
,,Offensichtlich doch! Also, was ist los?" Dir war klar, du kamst aus dieser Misere nicht ohne mit der Sprache rauszurücken heraus. Du tatest, was man von dir verlangte und erklärtest den möglichen Grund für den überdimensionalen Stress in dir. ,,Ich habe noch mal mit meinem Vater gesprochen und... er hat für mich entschieden, dass ich die UA nächste Woche verlassen muss."  Unglaubige Blicke richteten sich auf dich. Das konnte doch nicht wahr sein! Katsuki kochte innerlich vor Wut. Wieso tat dir dieser Pisser eigentlich ständig weh??

,,Ich bringe diesen Bastard um-"

,,Katsuki, reiß dich zusammen! Das bringt niemanden weiter.", griff Aizawa nun ein und dein blonder Freund hörte erstaunlicherweise sogar darauf.
,,Ist schon okay! Ich kann nachvollziehen, warum du so denkst, Kats. Aber er ist nicht erst seit Kurzem so... man gewöhnt sich dran-" Vielleicht solltest du wirklich mal lernen deine Klappe zu halten. Zumindest in solchen Situationen, denn am Ende wird es dadurch immer nur noch schlimmer.
,,Daran solltest du dich aber nicht gewöhnen, verdammt!" Völlig außer sich schlug der Oberschüler seine zur Faust geballten Hand auf den Tisch, an dem ihr saßt und zitterte vor Wut am ganzen Körper.
Beruhigend umschlosst du diese mit Deiner und strichst vorsichtig mit deinem Daumen über seinen Handrücken. ,,Bitte beruhige dich, ja? Ist schon okay, mir geht's gut." Nunja, eigentlich nicht und du warst dir sicher, er wisse das. Aber du musstest seinen Puls irgendwie wieder drosseln, sonst passierte noch irgendwas. ,,Wie soll ich mich da denn bitte beruhigen, huh??"
Du verzweifeltest. Was konntest du noch tun, damit er sich das alles nicht mehr so nah an sich heran ließ?
,,Katsuki, die Kontrolle zu verlieren bringt gar nichts. Wenn du (Y/N) wirklich helfen möchtest, dann musst du deine Emotionen in den Griff bekommen! So kannst du keine Stütze sein.", tadelte der Profiheld den Blondschopf erneut, diesmal jedoch intensiver.
Er atmete tief durch und du konntest spüren wie das Zittern langsam verschwand. ,,Ich werde alles dafür tun um zu verhindern, dass dieser Arsch dich mir wegnimmt!" Dein Gesicht wurde wärmer und ein Schmunzeln zwang sich auf deine Lippen. Wie süß egoistisch er dieses Versprechen formulierte!
,,Das ist wirklich süß, aber... ich fürchte, er wird sich nicht umstimmen oder überzeugen lassen. Glaub mir, ich hab's Jahre lang versucht, aber seine Überzeugungen sind zu stark." Bestimmt nahm Katsuki dich in den Arm und machte keine Anzeichen darauf dich loszulassen.
Alle Dämme brachen und sämtliche Tränen flossen dir über die Wangen. Du wolltest ihn nicht verlassen. Sie alle waren dir doch so sehr ans Herz gewachsen. Außerdem konntest du unter keinen Umständen wieder zurück in das Haus, in dem sich dein Vater an dir vergriffen hatte! 

,,Irgendwas wird uns sicher einfallen! Ich lasse nicht zu, dass dein Vater dich aus deinem Zuhause reißt!"

,,Katsuki hat recht.", bestätigte Aizawa deinen Freund in seinem Versprechen. ,,Leider können wir rein rechtlich nicht viel tun, wenn dein Erziehungsberechtigter solche Entscheidungen trifft. Aber... auch als derjenige, dem deine Sicherheit anvertraut wurde, sowie in meinem eigenen Interesse kann und will ich ihn in diesem Fall nicht gewinnen lassen!" Überrascht schobst du dich aus der Umarmung und blinzeltest den Lehrer vor dir erstaunt und nach wie vor mit Tränen in den Augen an. Natürlich, du wusstest es. Schon die ganze Zeit. Dir wurde jetzt mal wieder so richtig bewusst, dass die UA dein Zuhause und all die Leute hier deine Familie waren.

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Wörter: 1044

Strengh, No Quirk Can Give You | Katsuki Bakugou x fem! ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt