Kapitel 88 - Hochzeitsreise 1

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„Also, Süße! Dann machen wir uns mal über die Vorbereitungen für die Hochzeitsreise!" forderte er sein Mädchen auf.

Bei den Planungen hatten sie sich gegenseitig vollkommen überrascht.
Felix hatte stundenlang am Computer gesessen und Angebote studiert. Malediven, Seychellen, Mauritius – irgendetwas Spektakuläres, Teures war ihm für sein Bienchen vorgeschwebt.
Er selbst war jetzt kein Freund von großen Luxusreisen, aber er kannte das ja auch nicht. Doch ihr zu Liebe musste es schon etwas Großartiges sein.

Dann druckte er die schönsten Reisen aus und legte sie vor ihr auf den Tisch. „Such dir eine Hochzeitsreise aus, Bienchen!" bat er und strahlte sie an.

Doch er wurde enttäuscht. Sie verzog das Gesicht bei den Malediven, runzelte die Stirn bei den Seychellen, schüttelte bei Mauritius den Kopf, der Oman entlockte ihr ein ablehnendes: „Och, nö!"

„Muss es etwas so Ausgefallenes sein?" fragte sie. „Ich bin keine Freundin von diesem Luxus, diesem bedient werden!"

Felix sah sie überrascht an. „Wovon wärst du denn eine Freundin?"
„Also, wenn ich ganz ehrlich bin, wovon ich schon immer träume, wäre eine Reise durch Italien mit einem Wohnmobil!" antwortete sie.

Das kann doch gar nicht sein! dachte er. Das war eigentlich schon immer einer seiner größten Träume gewesen.
„Nein, nicht wahr, oder?"
„Doch! Wirklich! So ein bisschen rumzigeunern, bleiben, wo es einem gefällt, also schon auf Campingplätzen natürlich, aber nicht an einem festen Ort und vor allem nicht in einem Hotel!"
Da musste er sie in den Arm nehmen, seine Süße, die ihn noch immer überraschen konnte.

„Dann machen wir das doch einfach so!" Er zerriss die Ausdrucke und sie fuhren zu einem Wohnmobil-Verleih, suchten sich ein mittelgroßes Gefährt aus und buchten für vier Wochen.

Als sie den Freunden von ihren Plänen erzählten, bekam Kai einen Lachanfall.
„Im Wohnmobil? Ihr beide? Vier Wochen?" japste er.

Maja sah ihn verständnislos an. „Ja, warum denn nicht?"
„Nee, nee! Macht nur! Ich sag nichts mehr!" Er hatte vor Jahren mit einem Mädchen eine solche Tour gemacht. Beim ersten Sex hatte das Campingfahrzeug so gewackelt, dass es ihr fürchterlich peinlich gewesen war und es den Rest der Reise nur sehr zurückhaltende Liebesspiele gegeben hatte. Es war ein ziemlich frustrierender Urlaub geworden, der ihn aber eine Menge Geld gekostet hatte!

Als Maja und Felix gegangen waren, erzählte er den anderen Freunden von seinen Bedenken.
Alle lachten Tränen. „Vielleicht hättest du sie doch warnen sollen!" meinte Benedikt.

„Zu spät!" erklärte Kai. „Sie haben ja schon gebucht und angezahlt! Und ich glaube nicht, dass Sex-Untauglichkeit eines Campers als Rücktrittsgrund gilt!"

Die Beiden ahnten deshalb nichts von den Dingen, die ihnen drohten. Sie freuten sich wie Kinder auf das Camper-Leben.

Die anderen mussten mit der Hochzeitsreise noch das Semester-Ende abwarten. Kai und Susanna flogen im August nach Madrid, sie wollte ihm ihre Heimatstadt zeigen und alte Freunde treffen, auch um ein bisschen mit ihrem hübschen, blonden Ehemann anzugeben.

Sina und Chris wollten nach England zum Wandern, er trainierte schon fleißig.
Benedikt und Sophie hatten sich für eine Amerika-Rundreise entschieden, zum Abschluss zwei Wochen auf Hawaii.
Nico und Barbara würden nach Singapur fliegen, sie interessierte die Architektur der Metropole.

Am Montag starteten Felix und Maja ihr großes Abenteuer. Sie hatten Berge von Lebensmittel gebunkert, ihren Einwand, dass es auch in Italien Supermärkte gäbe, hatte er nicht gelten lassen.

Die erste Nacht verbrachten sie in Südtirol. Unterwegs hatten sie zweimal Rast gemacht, Würstchen gewärmt und Brote geschmiert.
„So liebe ich das, Bienchen! Immer die Küche dabei!" sagte er lachend. „Und das Schlafzimmer!" flüsterte er, als er sie auf seinen Schoß zog. Ein bisschen Knutschen musste schon sein! Ein bisschen Fummeln störte auch niemanden!

Der Hass wird nicht siegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt