Kapitel 12

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Adara

Mit meiner Arbeit als Kellnerin wieder anzufangen, war leichter gewesen als ich gedacht hätte. 

Wie sich herausstellte, hatte Nikolaj kurz nach meinem Krankenhausaufenthalt bei Mrs. Landro angerufen, um ihr mitzuteilen dass ich einen schlimmen Unfall gehabt hatte.

Wahrscheinlich war das der Grund warum sie mich freudestrahlend empfing und sofort nach meinem Wohlbefinden fragte. 

Nachdem ich ihr mehrmals versichern konnte, dass es mir gut ging, gestatte sie mir sogar sofort wieder mit der Arbeit beginnen zu können.

Ich war mehr als glücklich und Nikolaj dankbar, dass er das für mich geregelt hatte, als ich keinen Kopf dafür hatte. 

Beschwingt band ich mir die Schürze um und begann damit, einzelne Tische abzuräumen und Bestellungen aufzunehmen. 

Ich kam sofort wieder in den gewohnten Rhythmus. 

Seit zwei Stunden, fühlte ich mich endlich wieder wie ein normaler Mensch. Ich hatte mich an das Luxus-Leben mit Nikolaj gewöhnt, aber ich genoss es auch solche alltäglichen Dinge zu tun. 

Ab und zu bekam ich kurz ein schlechtes Gewissen. Nikolaj hatte sich die letzten Tage so gut um mich gekümmert. 

Und wie dankte ich es ihm?

Ich nutzte die erste Gelegenheit, um gleich wieder abzuhauen. wahrscheinlich machte er sich große Sorgen.

Aber wenigstens Catherine, wusste wo ich war. Sollte Nikolaj komplett ausrasten, könnte sie ihn zu mir führen.

Und dann würde er schnell selbst bemerken, dass nicht hinter jeder Ecke eine Gefahr lauerte. 

Da ich seit Tagen nicht mehr hier gearbeitet hatte, musste ich immer wieder zwischendurch im Lager nachsehen, wie viel wir noch von den jeweiligen Kuchen, übrig hatten.

Auch jetzt fragte eine Kundin, ob wir noch Nusskuchen hätten. Als ich gerade im Lager nachsah, kam mir Mrs. Landro hinter her.

«Adara, da fragt Jemand nach dir.»

Der Nusskuchen glitt mir beinahe aus den Händen.

«Wer?»

«Ich kannte ihn nicht, aber er war groß und er hatte irgendeinen osteuropäischen Akzent.»

Mist, das konnte eigentlich nur Nikolaj sein.

Unfähig zu handeln stand ich mit dem Kuchen in meinen Händen da.

Abzuhauen war keine Option. Er wusste schon ganz genau, dass ich hier war.

Außerdem wollte ich ihm ja auch zeigen, dass meine Arbeit absolut kein Risiko darstellte. 

Also ging ich selbstbewusst, bereit für eine Diskussion, wieder in den Verkaufsraum.

Doch hinter der Theke, stand nicht Nikolaj, sondern ein mir unbekannter Mann. 

«Sind Sie Adara Romano?» Fragte mich der Unbekannte, unmittelbar als er mich erblickte. 

Ich nickte einfach nur. 

Der Typ betrachtete mich einen Moment von oben bis unten. Dann drehte er sich einfach um und verschwand durch die Tür.

Komisch... 

Was war das denn?

War das einer von Nikolaj's Wachmännern, der erst einmal auskundschaften sollte ob ich überhaupt hier war? 

Allerdings kam mir der Mann gar nicht bekannt vor. Aber wer weiß, Nikolaj hatte viele Angestellte. Vielleicht hatte ich ihn einfach noch nie gesehen. 

The one woman (Mafia) Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt