Love El [Teil 1/3]

Kapitel 3 - Spiele

Elodie

»Du?« Ich stemme meine Hände gegen meine Hüften wobei ich elegant versuche meine Haare nach hinten zu schmeißen. Es war ja klar, dass er mich mal wieder stalkt, um seine kranken Spielchen abzuziehen. Seine grünen Augen waren in Kampfbereitschaft – auch, wenn seine Haltung recht gelassen wirkt.

»Was ist los El? Hast du Angst, dass jemand dich in deinem Spiel schlagen könnte?«, sachte zieht ein Lächeln auf seinen Lippen auf was mich innerlich nur noch mehr zur Weißglut bringt.
Zwar wollte ich heute mit ihm reden um es ihm ebenfalls heimzuzahlen, doch nicht so früh am Abend.

»Ich und Angst? Träum weiter. Dich mach ich mit Leichtigkeit fertig.« Meine Kampfansage war direkt, wodurch auch die anderen Jungs ein Ohr auf meine Worte richten.

»Ah, das Hausschwein, nehme ich an?« Logan hält ihm seine Hand zur Begrüßung vor die Nase. Ich muss mich zusammenreißen nicht direkt in lautes Gelächter auszubrechen. Ich beiße mir zur Ablenkung auf die Unterlippe.

»Ehm, wie bitte?« Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Als sein Blick dann auf mich geht, kann ich mein Lachen nicht mehr zurückhalten. Ethan schüttelt nur leicht genervt den Kopf und stellt sich an das andere Ende der Platte. »Ladies First.«, bietet er mir netterweise an.
Er hatte sowieso keine andere Wahl, immerhin habe ich den Ball zwischen meinen Fingern. Ich fange an und treffe direkt in die zweite Reihe.  »Anfängerglück.«, murmelt er in seinen Becher. Mit einem Ruck schüttet er sich das noch kühle Bier in den Rachen.

Konzentriert sieht er auf meine Seite, er atmet tief durch und lässt den Ball fliegen. Tragischer Weise trifft er ebenfalls in die zweite Reihe. Kann man hier schummeln?

»Da hast du aber dein ganzes Glück in einen einzigen Schuss reingepackt, was?«, stachle ich ihn an, bevor ich ebenfalls alles auf einmal hinunterkippe. Der Geschmack ist noch immer unerträglich aber da musste ich jetzt durch. Mit meinem Handrücken wische ich mir meinen Mund ab. Immer noch spüre ich wie das kühle Getränk meinen Körper hinab läuft.

Einige Male ging das zwischen beiden Parteien hin und wieder her. Jeder Schuss sitzt perfekt und die Becher werden immer weniger bis nur noch eines pro Partei überbleibt.
Durch den schnellen und vor allem vielen Alkoholeinfluss, fühle ich mich bereits ein wenig wacklig auf den Beinen. Nur noch eines.

Ich setze an und treffe haargenau in den Behälter. Jubelnd schreie ich auf.
»Das gibt es doch nicht.«, mault mein Gegenüber. Mittlerweile haben sich schon einige Leute um uns rumgestellt, dass keiner – aber auch kein einziges Mal – danebentraf, grenzte an Wahnsinn. Er leert das Bier hinab und setzt zu seinem finalen Schuss an.

»Wenn du verlierst, hörst du auf so eine große Klappe zu haben.« Ethan grinst zu mir hinüber.
»Schon wieder vergessen, dass du zurzeit der Verlierer bist und wir beide gewinnen, wenn du das Ding einlochst?« War zwar eindeutig, zweideutig, allerdings meinte ich es nicht so. Ethan fand meine Aussage allerdings belustigend.

»Was muss ich machen, wenn du gewinnst?« Er hebt eine Augenbraue und sofort fällt mir die ultimative Aufgabe ein.

»Du musst eine Aufgabe erfüllen, wie bei Wahrheit oder Pflicht nur das du keine Wahl hast. Oh! Und du entschuldigst dich für die Aktion heute. Das war nämlich wirklich das letzte.«
Ich wackle bereits ein wenig mit dem Körper als ich in seine Richtung sehe. Eigentlich kann ich nicht noch einen Becher hinab schütten. Es war mir viel zu viel auf einmal.

»Gut. Und ich habe einen Wunsch bei dir frei.« Er grinst teuflisch als hätte er ebenfalls eine interessante Idee.

»Schieß schon, sonst schlaf ich noch ein.« Als würde er zum ersten Mal auf mich hören setzt er an. Der Ball steuert den Weg in den Becher an. Nein! Sag mir nicht, der geht tatsächlich... Knapp verfehlt er sein Ziel wodurch der Ball auf der Platte abprallt.