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Dir wurde jetzt mal wieder so richtig bewusst, dass die UA dein Zuhause und all die Leute hier deine Familie waren.

Alles, was du in deinem Zimmer noch erkanntest waren... Klamotten. Das pure Chaos herrschte um dich herum.
Dir kam abends noch spontan die Idee, deine Koffer vorsichtshalber doch zu packen. Wer wusste schon, ob die Pläne der Schulleitung und die deiner Freunde wirklich so verliefen wie sie sollten? Eigentlich hätte dein Bewusstsein die Intelligenz und Kreativität, sowie das heldenhafte Talent deiner Liebsten nicht infrage stellen dürfen, jedoch verfielen deine Gedanken immer wieder in ein Loch und schwammen praktisch in Zweifeln und sämtlichen Widersprüchen deines Verstands. Was, wenn er ihnen auch wehtut?

Deinen Mädels...

Kirishima...

Denki...

All den anderen und...

...Katsuki

Du könntest es nicht ertragen, würde einem von ihnen wirklich ernsthaft etwas zustoßen! Außerdem warst du dir zu einhundert Prozent sicher, dein Erzeuger würde dafür büßen, sollte er sich tatsächlich gewalttätig deinen Freunden... deiner Familie gegenüber verhalten!
Zusammengerollt legtest du dich auf den Boden, mitten in den Haufen deiner Kleidung, als dir dabei ein ganz bestimmtes Stück uns Augen fiel. Katsukis Shirt. Er musste es wohl hier vergessen haben... dann würde er es sicher auch nicht vermissen!
Ohne zu zögern schnapptest du es dir und hieltest es fest im Arm. Wenn du schon gehen musstest, dann sollte doch wenigstens ein Teil von ihm bei dir sein. Natürlich ersetzte es keinesfalls die Wärme, welche sein Körper bei jedem physischen Kontakt ausstrahlte. Genauso ersetzte es unter keinen Umständen jede einzelne seiner kleinen Berührungen. Aber immerhin blieb dir dieses Stück Stoff und die Erinnerungen, welches es immer wieder aufwühlen würde.

Ein Klopfen zog dich aus den Tiefen deiner Gedanken und ließen dich aufschauen. Die Tür öffnete sich unmittelbar danach und du stopftest panisch das Kleidungsstück unter eines der vielen anderen. Solange du es später noch wiederfandest, sollte doch alles gut sein, nicht wahr?
,,Was tust du da?", kam es irritiert aus dem Blondschopf heraus. ,,I-Ich? Eh- G-Gar nichts...?"
Nicht sehr glaubwürdig!
,,A-Also uhm... packen! Falls... naja... du weißt schon... falls all die Versuche doch nicht funktionieren."
Der angehende Profiheld kam dir näher, setzte sich neben dich auf den Boden und hielt dich an den Schultern fest, um dich so zu zwingen ihm in die Augen zu schauen.

,,Hey! Ich sagte doch, wir werden verhindern, dass du uns weggenommen wirst!"

,,Aber ich... ich möchte nicht, dass du dich mit meinem Vater anlegst!"
Die Angst in deinen Augen konnte dein Freund deutlich erkennen. Was musste dieser Spinner dir angetan haben, dass du so einen Respekt vor den möglichen Taten hattest?
,,Du kennst mich doch, mit dem werde ich locker fertig-" Völlig aufgelöst schriest du den Oberschüler an, etwas, was du eigentlich niemals tun wolltest. ,,Ja eben! Ich kenne dich! Das ist doch der Punkt, ich mache mir Sorgen, okay?? Ist es so unnormal, dass deine Freundin Angst um dich hat, huh??"
Trotz erhobener Stimme konnte der UA-Schüler dir nicht ein Wort oder Verhalten übelnehmen. Deine Gefühle schwappten langsam über und eigentlich war er sogar schon fast ein wenig froh, dass du dich ihm so offen zeigtest. Immerhin musstest du dein Leben lang mit verschlossenem Herzen und unterdrückten Emotionen klarkommen. Das sollte niemals wieder passieren!
,,Vertrau mir, ich schaff' das schon. Außerdem sind diese Extras auch noch da. Als ob die zulassen würden, dich an ein Arschloch abzugeben. Niemand lässt dich hier einfach zu gehen, versprochen."
Doch, natürlich vertrautest du ihm. Seinen trotzigen und von spontanen Gefühlen geleiteten Aktionen allerdings nicht unbedingt. Er könnte in diesem Streit verletzt werden und dann wäre es deine Schuld. ,,Man Katsuki! Ich will nicht, dass einer von euch verletzt wird!!" Es kam seit Monaten selten vor, dass du seinen Spitznamen ausließt und stattdessen seinen vollen Vornamen verwendetest. Es musste dir also tatsächlich so ernst sein? ,,So schlimm kann dein Vater doch auch wieder nicht sein. Zumindest nicht besser als ich! Außerdem sind wir angehende Helden. Das ist unser Job!"
Verwirrt legtest du deinen Kopf schief und runzeltest überfragt die Stirn. ,,Es ist also dein Job, dich mit meinem Vater anzulegen?"
Ein Lachen entfloh dem Blondschopf und ließ dich noch viel ratloser hängen. ,,Im Prinzip schon, ja. Meine Ziel ist es zu gewinnen! Und um zu gewinnen, muss ich für deine Sicherheit sorgen. Und wenn ich deinem Vater dafür eine reinhauen muss, dann tue ich das mit Vergnügen!"
Nun warst du es, die zu kichern begann. Letztendlich wurde aus dem Kichern ein beherztes Lachen, was auch deinen Freund glücklich stimmte. Er liebte dein Lächeln so sehr. Du wirktest in diesen Momenten immer so unbeschwert. Fast schon, als hätte es all die Sorgen und Probleme, all den Schmerz und das Leid niemals gegeben.
,,Wir beide sollten anfangen positiver zu denken und nicht gleich den Teufel an die Wand malen, sobald etwas so scheint als wäre es unerreichbar oder "zu schwer". Solange wir uns haben... ist doch alles gut, oder?" Augenrollend zog Katsuki dich in eine feste Umarmung, in welche du anfangs etwas unbeholfen hinein stolpertest, sie letztendlich jedoch noch erwidern konntest. ,,Weiß du, dass das gerade verdammt kitschig klang?", amüsierte sich der Oberschüler über deine Worte.
Schmollend vergrubst du dein Gesicht an seinem Oberkörper, während die Hand deines Freundes begann sanft durch deine Haare zu streichen. ,,Du bist so ein Idiot...", murmeltest du verlegen vor dich hin. ,,Ich verspreche, ich lasse dich niemals los. Hörst du? Niemals!" Sein Versprechen klang so süß, dass es dich zu ihm aufschauen ließ und ihr nun seit Langem wieder einen dieser intensiven Blickkontakte hieltet.

Alles hätte so schön sein können, würde das nervige Klingeln deines Handys euch beide nicht wieder aus dieser gemütlichen, jedoch nun zerstörten Stimmung bringen.
Dir wurde keine Nummer angezeigt. Seltsam, wer würde denn ausgerechnet dich anonym anrufen? Vermutlich irgendwelche Werbe-Schweine, die dir eine neue Herdplatte andrehen wollten.
Du drücktest also auf die rote Taste und legtest das Telefon wieder zurück auf die Kommode, bevor du deinem blonden Freund erneut in die Arme fielst und entspannt seufztest.
,,Wer war das?", erkundigte sich der UA-Schüler neugierig.
,,Niemand... keine Ahnung. War anonym."
Ja, auch Katsuki fand dies äußerst merkwürdig. Jeder, der dich kontaktieren wollen würde befand sich enrweder hier im Gebäude oder besaß deine Nummer. Wer sollte dich also anrufen? Und dann auch noch mit unterdrückter Nummer?
Erneut errönte der Klingelton deines Handys.
Schon wieder?

,,Vielleicht sollte ich doch rangehen...-"

,,Nein! Was, wenn es einer dieser Schurken ist? (S/N), wenn jemand etwas von dir will, wird er andere Möglichkeiten finden, um dich zu kontaktieren. Momentan, auch durch die Angriffe der LOV, ist es für dich zu gefährlich auf sowas einzugehen."

,,Aber was ist, wenn jemand, den wir kennen, in Gefahr schwebt und auf diese Weise versucht uns zu informieren? Ich muss wissen, wer es ist. Ich verspreche, ich gebe dir sofort Bescheid sollte es mir suspekt vorkommen, okay?"
Widerwillig stimmte der angehende Profiheld diesem Vorschlag zu und sah dir hinterher wie du den Raum durch die Tür verließt.

Außerhalb der Hörweite deines Freundes im Flur nahmst du nach kurzem Zögern den Anruf dann doch an.

,,Hallo?"

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Wörter: 1169

Strengh, No Quirk Can Give You | Katsuki Bakugou x fem! ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt