7. Kapitel

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Adam Mac Leod König von Castle Island

Als ich immer noch wütend vom Anwesen meiner Eltern losgefahren war, war die ganze Zeit über still im Auto. Elaisa blickte in die Landschaft und Charlotte spielte mit ihrem Tablet. Die Zwillinge waren eingeschlafen. Kaum war unser Wagen am Hofe angekommen, stieg Elaisa sofort mit den Kindern aus. Elaisa war sauer, das konnte ich spüren, doch als ich sie angesprochen hatte, vertröstete sie mich nur. Ich trank gerade meinen vierten Kaffee aus, als die letzte Besprechung des Tages endlich endete. Erleichtert streckte ich mich in meinem Ledersessel und genoss die Stille, als alle Berater und Adligen aus dem Raum waren. Gedankenverloren starrte ich auf den massiven Holztisch, seit wir fluchtartig das Anwesen meiner Mutter verlassen hatten, war Funkstille zwischen uns. Meine Mutter sollte uns das Weihnachtsfest nicht verderben. Und erst Recht nicht, meine Familie bedrohen. Ein Klopfen riss mich aus meiner Starre. Als ich aufsah, erkannte ich Elaisa. Sie stand im Türrahmen, die Holztür war immer noch geöffnet und ließ einen kleinen Luftzug in den stickigem Raum. Elaisa trug einen schwarzen Wildlederrock der knapp über ihren Knie endete, dazu trug sie einen weinroten Pullover, denn sie sich in den Rock gesteckt hatte. Ihre endlosen Knie wurden mit einer schwarzen Strumpfhose gekrönt und ihre Füße waren in Absatzstiefeln, ebenfalls in Wildleder gesteckt. Ihre Haare hatte sie zu Wellen frisiert und die vorwitzigen vorderen Haarsträhnen hatte sie zurück nach hinten gebunden. Sie sah atemberaubend aus. Doch wieso war sie so zurecht gemacht? „Darf ich reinkommen?" fragte sie. Elaisa klang reserviert. Ich nickte. „Natürlich." Ihre Schuhe klackerten auf dem alten Parkett und sie sah atemberaubend aus. „Charlotte wartet schon auf uns...sie freut sich das wir heute den Weihnachtsmarkt am Schloss eröffnen dürfen." Ich atmete laut aus. Der Weihnachtsmarkt!

„Das hatte ich total vergessen." Gab ich schließlich zu und senkte den Kopf. Meine Mate seufzte und lachte kurz. „Das dachte ich mir. Aber komm in einer Stunde geht es schon los. Sie will unbedingt heiße Schokolade trinken." Langsam stand ich auf und mein Rücken war mir dankbar. „Wieso bist du so reserviert? Du stehst neben mir, doch es fühlt sich an als wärst du Meilenweit entfernt." Elaisa schmunzelte. „Ich weiß noch nicht, was ich von deinem Ausbruch halten soll, mit deiner Mutter. Außerdem vermisst Charlotte ihren Opa." Ich senkte den Blick, konnte mich aber nicht hindern, ihre Hand in meine zu nehmen. „An Heiligabend sind sie immer noch hier eingeladen. Ich werde davor schon mit ihr...reden. Aber ich brauche auch noch etwas Luft und muss nachdenken. Sie kann dich nicht immer noch als Gefahr sehen und ihren Hass versuchen auszuleben." Auch Elaisa nickte. „Das weiß ich und ich hoffe dass wir das schaffen." „Nun ja, es ist Weihnachten. Man sagt doch das in dieser Zeit die meisten Wunder entstehen." Nun lachte Elaisa laut, so laut das ihr Gesicht wieder strahlte und sie Lachfältchen hatte. Wie ich es liebte. „Hoffen wir auf ein Weihnachtswunder."

***

„3...2...1", und es erklang ein wildes Jubeln, als Elaisa und ich das rote Band mit der Schleife in der Mitte durchschnitten. „Der Weihnachtsmarkt ist hiermit eröffnet." Lächelten wir beide und die Menschenmenge die sich vor unserem Toren des Hofes versammelt hatten, klatschten begeistert und jubelten. „Und trinkt ganz viel heiße Schokolade!" kreischte Charlotte begeistert in die Menge. Mit einem riesen Lächeln stand sie zwischen Elaisa und mir. Die Presse liebte sie, deswegen gerieten wir in ein Blitzlichtgewitter. Doch nach ein paar Minuten hob ich die Hand und die Journalisten verstanden die Geste und stellten das Fotografieren wieder ein. Verschmitzt sah ich zu meiner Mate, wenn die Presse nur wüsste dass es nochmal Familienzuwachs geben würde. Meine Hände wanderten zu Elaisas Hüfte, sie war in einem schwarzen Mantel eingehüllt, doch ich zog sie dennoch zu mir um ihr noch ein bisschen mehr Wärme zu spenden. Charlotte blickte zu uns hinauf. „Mama gehen wir jetzt auch Schokolade trinken?" Lachend nickte meine Mate. „Natürlich." „Ja!" kreischte sie und rannte schon los. Seufzend sah ich ihr nach, wie sie mit ihrer roten Mütze davon stürmte. Meine Tochter war vernarrt in dieses Heißgetränk. „Hoheit, es war eine sehr schöne Eröffnung. Wann werden Sie den Weihnachtsbaum kaufen und schmücken?" riss mich die Stimme eines Reportes aus meinem Starren. Ich wandte meinen Kopf wieder zu der Journalistenmenge. „Wir werden in den nächsten Tagen uns auf die Suche begeben, ich bin mir sicher wir werden mit Charlotte einen wunderschönen Baum aussuchen und es wird uns eine Ehre sein an Heiligabend den Baum feierlich der Welt zu zeigen." Sprach nun Elaisa für mich und hatte ihr strahlendes Lächeln aufgesetzt. Mittlerweile hatte sie ihr Auftreten in der Öffentlichkeit perfektioniert. Und es kam mir so vor, als hätte sie nichts anderes in ihrem Leben getan. „Werden sie auch dieses Jahr das Waisenhaus wieder besuchen?"

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