11. Kapitel

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Adam Mac Leod König von Castle Island

„Es ist uns eine Ehre, dass sie uns heute besuchen. Luna und Alpha. Und natürlich die Prinzessin." Lächelte uns Mrs. Peterson freundlich an, als wir in der Eingangshalle des Kinderheimes standen. Heute stand der Besuch des Kinderheimes in unserer Stadt an, es war eine Tradition unserer Familie die wir schon seit Jahrhunderten befolgten, am dritten Advent die Kinder des Kinderheimes zu besuchen. „Natürlich, gerne. Charlotte freut sich ebenfalls. Und wir kommen wirklich immer wieder gerne her." Erklärte Elaisa sich und blickte dabei kurz zu unserer Tochter. Die gerade dabei war die Strümpfe mit den Namen der einzelnen Kinder in der Eingangshalle zu betrachten. „Was ist das?" unterbrach uns Charlotte und deutete auf die roten Strümpfe die alle an einer Schnur hingen. Mrs. Peterson lächelte und trat näher zu unserer Tochter. „Das sind die einzelnen Socken mit den Namen der Kinder die hier leben. Sie sind noch vom Nikolaus übrig. Doch alle fanden sie hier so schön, dass sie hängen bleiben sollten." Charlotte nickte mit großen Augen. „Haben auch alle Schokolade bekommen?" Die Brünette Leiterin der Einrichtung nickte. „Ja." „Basteln wir heute Lebkuchenhäuser?" hakte meine Tochter weiter nach. „Charlotte, sei nicht so neugierig." Tadelte ich sie liebevoll. Mit einem blinzeln schielte meine Prinzessin zu uns. „Oh das macht überhaupt nichts, Alpha. Aber um auf deine Frage zurückzukommen, ja das hatten wir geplant. Das Haus muss noch ein bisschen weihnachtlicher werden. Erst gestern haben die Kinder ihre Schneeflocken auf die Fenster geklebt." Elaisa und ich drehten uns beide gleichzeitig zu den vielen Fenstern in der Eingangshalle, als auch die tiefen Fenster im Aufenthalstraum des Heimes. Überall hingen Schneeflocken in den unterschiedlichsten Formen. Es sah heimisch aus. Charlotte kicherte. „Die hab ich auch schon mit Mama gebastelt."

„Bastelst du ein Hexenhaus?" zog mich Elaisa auf. Und strich mir lachend über die Schulter, ehe sie sich neben mir auf die Holzbank fallen ließ. Mit einem Schmollmund betrachtete ich sie und dann mein Lebkuchenhaus. Es stand leicht schräg, das Dach sah dazu aus als würde es gleich zusammenbrechen. „Soll ich dir helfen?" grinste Elaisa noch immer und nahm mir den Zuckerguss aus der Hand. Mit fragenden Blick betrachtete sie mich, dabei lag jedoch noch immer ein Lachen auf ihren Zügen. Ich sog diesen Anblick auf und versuchte ihn festzuhalten. Sie sah wunderschön aus. Ihre braunen Haare fielen in Wellen über ihre Schulter. Dazu trug sie nur leichtes Make Up. Einen matten beeren Ton auf den Lippen und leichten goldenen Lidschatten. Was das blau ihrer Augen betonte. Sie hatte einen weintroten Strickpullover angezogen und einen schwarzen Rock mit Thermostrumpfhose. Dazu hatte sie ihre Füße in Boots gekleidet. Ich seufzte ergeben und blickte dann an den langen Tisch an dem die anderen zehn Kinder bastelten. Alle hatten ebenfalls ein Lachen auf dem Gesicht. Charlotte hatte mit einem kleinen Mädchen, ich glaube ihr Name war Isabella, sich zusammengeschlossen. Isabella hatte gerade das Dach fertig zusammengeklebt und Charlotte suchte die Schokolinsen heraus, was wohl als Verzierung diente. „Vielleicht"; gab ich mich dann geschlagen. Elaisa kicherte erneut und küsste meine Wange, sofort begann die Stelle zu kribbeln, an der sie mich berührt hatte. Ich war dieser Frau ganz eindeutig mit Haut und Haaren verfallen. Unwiderruflich. Und ich liebte es. „Also wir müssen das Dach wohl leider einreißen und dafür die unteren vier Wände deines Hexenhauses verstärken." Mit hochgezogener Augenbraue erwiderte ich. „Bist du Architektin, kleine Mate?" Wieder lachte Elaisa. Sie war heute wirklich ausgelassen. „Nun ich habe meine Heimat wieder aufgebaut, außerdem bin ich Expertin in Lebkuchen häusern. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon zwei Häuser heimlich bei uns im Schloss statt zum basteln, eher zum naschen verspeist habe." Nun betrachtete ich meine Mate wieder mit großen Augen. „Diese Zuckerpampe hast du gegessen?" Sie biss sich auf die Lippen und machte sich dann daran das Lebkuchendach von meinem Haus herunterzureißen. „Ich bin schwanger, ich darf das." Seufzend knuffte ich sie in die Seite. „Du bist unverbesserlich, kleine Mate. Das habe ich gar nicht mitbekommen."

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