Kapitel 103.

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Klein Blondie und Wuschel im Kampf gegen den weißen "Giganten" (aka das hässliche weiße Wesen Nummer zwei)

Sie zuckte mit den Schultern und haute sich prompt den schädel an der Decke an. ,,Au! Verdammt!" Schmollend rieb sie sich über den Kopf, die Schweiß verklebten Strähnen aus der Stirn schiebend.
,,Zieh lieber den Kopf ein.", kommentierte der Blonde, was ihm einen drohenden Blick aus zusammengekniffenen Augen einbrachte.

,,Zieh lieber den Dickschädel ein.", äffte sie seine Stimmlage nach und schnipste ihn gegen den Hinterkopf, dabei einen schlenker nach links machend.

,,Hey!"

,,Ups. Muss wohl die Decke des Tunnels gewesen sein.", eröffnete sie ihm, als sie zur Demonstration mit der Hand gegen den Fels über sich klopfte. Ein dünner Schmutzfilm überzog ihre vom Schweiß nasse Hand. Kein sehr angenehmes Gefühl, wie sie fand. Außerdem tat ihr nach einer Weile tatsächlich der Nacken weh, da sie mit einer blöden, knrummen Haltung hinterher torkelte.
Dann, noch bevor Fili etwas dazu sagen konnte, hatten sie bereits das Ende des Weges erreicht. Nur waren sie nicht an ihrem ursprünglichen Ziel.

Leise Flüche vor sich hin murmelnd betrachtete sie mit kritischer Mine die Umgebung, eine Augenbraue kaum merklich in die höhe gezogen.
,,Großartig. Wir sind am Arsch der Welt.", kommentierte sie trocken und wischte sich den schweiß an ihren Händen an der blauen Jeans ab die sie trug.

Ihr Blick schweifen langsam von links nach rechts, musterte die felsige Landschaft, welche im kalten weiß gepudert war, bevor Gizems Augen zurück zu Fili glitten um ihm zu bedeuten, auch Mal etwas dazu zu sagen.

Links von ihnen war der Breite Fluss der neben den Wachposten lag, dessen gefrorene Eisschicht im schwachen Licht des Tages zwischen den weißen nebelwölckchen hell glitzerte. Der helle Schimmer des gefrorenen Flusses Glitt in der Farbe von bläulichen Eis über die Kante, hinab in die Tiefe. Und da führte der Weg Gerade aus auch hin. In die Tiefe. Rechts sah es auch nicht wesentlich viel besser aus.

Graues, unebenes Gestein säumte den Rand der Klippe und erinnerte Gizem unwillkürlich an das harte Granit-grau von Ellis Wakefields Augen, kurz bevor er versucht hatte sie an ihrem ersten Tag im Klo zu ersaufen. (Was mit einer Schlägerei zwischen ihr und dem Sohn des Ares geendet hatte. Zum Schluss aber hatte sie trotzdem verloren und hatte mit dem Gesicht in der Camp-Toilette gehangen, was keine tolle Erfahrung gewesen war.)

Aber das half ihnen gerade auch nicht weiter.
Denn alles was ihnen übrig blieb war entweder den selben Weg zurück zu nehmen, nach links die schmale Treppe hoch zu der Festung oder über den gefrorenen Fluss auf die andere Seite. Ersteres, so entschied sie, war keine Option.

,,Wir sind nur ein klein wenig zu weit rechts, mehr nicht.", erwiderte der Blonde neben ihr mit einer unbekümmert wirkenden Geste, ohne überhaupt zu bemerken, dass er sie aus ihrer Gedankenwelt riss, in die sich allmählich düstere Gedanken ausbreiteten. ,,Kommt, wir müssen zu meinem Bruder und Onkel, bevor sie beide noch etwas sehr dummes tun."

,,Tun die nicht immer was dummes?", harkte sie Schulterzuckend nach, dem humpelndn Zwerg nach links zu Steintreppe folgend. ,,Ares hat das Mal erwähnt, glaub ich." Mit dem Saum ihres orangenen Camp T-Shirts wischte sie sich den schweiß von der Stirn – das Herz immernoch heftig in der Brust hämmernd. Inzwischen hatte sie nicht Mal mehr ein Gefühl für die kälte um sich herum, die zwar ein wenig ihr Fieber senkte, aber dennoch nicht das unangenehme brennen ihrer Haut verhinderte, während sie die ersten Stufen hoch zur Festung nahmen.

Links und rechts erhob sich das Gestein zu einer kleinen Mauer, durchbrochen von verzierten, halb zerfallenen Säulen aus grauem Stein.

Gizem und Fili hatten bereits die hälfte der Stufen, als sich ihre Stirn in Falten legte. Die Demigöttin verstand es nicht. Warum liefen sie hoch zur Festung, wenn sie beide doch auch den Weg gleich über das Eis nehmen konnten. Dick genug war es um ihr beider Gewicht zu halten, schließlich waren sie so ja auch rüber gekommen. Vielleicht aber fürchtete Fili auch, dass Thorin und Kili schon längst die Ruinen des alten Wachpostens betreten hatten und nun in Azogs falle stolperten.

Der Verbannte Gott   /·der Hobbit·/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt