Der Anruf und seine Folgen

1.6K 112 2
                                    

Ich bin Tod müde. Es war 23:25 Uhr und ich ließ mich direkt auf das Bett fallen. Ich war voll gefressen und müde. Aber, ich war trotz alle dem sehr glücklich. Ich pellte mich langsam aus meinem Bett und fing an, nach meinem Handy zu suchen. 'Hier irgendwo musst du dummes ding doch sein!' rief ich aus, in der Hoffnung, dass es mein Handy hören würde. Als ich es nach langem suchen endlich fand, wählte ich Phils Nummer. Ich zögerte ihn anzurufen, doch schließlich ergriff ich all meinen Mut und rief ihn an. 'Hey.' sagte Phil. Ich grüßte ihn und setzte mich auf meine Fensterbank. 'Wieso rufst du an? Ist was passiert?' fragte er mich besorgt und ich verneinte es sofort. 'Ich wollte nur nachfragen, was da heute.. Also wegen heute mittag.' ich versuchte anständige Sätze zu formulieren, doch durch meine Nervosität misslang es mir. 'Ah. Ja. Ähm.. Ich hatte dir gesagt, wenn du es nicht willst sollst du was tun..' sagte Phil. Ich schnitt ihm das Wort ab und sagte verlegen 'Doch, ich wollte es ja.. Aber ich Frage mich nur, was .. Also, was jetzt passiert..' Ich und Phil sagten kein Wort und meine Hand zitterte schon so sehr, das ich Angst hatte, dass mein Handy gleich runter fallen würde. 'Warte einen Moment.' sagte er hektisch und plötzlich legte er einfach auf. Empört starrte ich den Bildschirm an. Hatte er jetzt gerade wirklich aufgelegt? Das konnte doch nicht sein ernst sein! Ich schaute nach draußen und langsam schlichen sich Tränen in meine Augen. Meine glücklichkeit verflog im nu, leere und trauer machten sich in mir breit. Ich hatte mich verliebt. Als ich die Tränen nicht mehr halten konnte strömten sie mir über die Wangen. Ich zog mich auf meiner Fensterbank zusammen, denn mir war plötzlich eiskalt. Ich spürte nichts, außer die Kälte, die Leere und vielleicht sogar die Wut. Wie konnte ich mich nur auf ihn einlassen? Als ich mich wieder beruhigt hatte, klopfte es an meiner Türe. 'Jetzt nicht.' sagte ich laut und drehte meinen Kopf wieder zum Fenster. Ich hörte wie die Türe leicht aufging und sprang auf. Die Wut übermannte mich und ich stürmte zur Türe, 'Ich meinte es ernst. Ich will jetzt nicht.' sagte ich lauter und bevor ich die Türe erreichte, war sie wieder zu. Ich hörte jemanden atmen. Jemand anderen als mich. Mein Herz schlug schneller. Ich drehte mich zur Seite und sah einen verschwitzten Phil vor mir stehen. Meine Augen weiteten sich und am Anfang konnte ich es nicht fassen. Ich über prüfte mit meinem Handrücken nochmal, ob ich noch nasse Wangen vom weinen hatte. 'Was tust du hier?' fragte ich sauer und schaute direkt in seine Augen. Ich musste nicht verstecken, dass ich geweint hatte, sollte er doch sehen was er mir angetan hatte. Welches Gefühl er bei mir auslöste. Er ging nicht auf meine Frage ein sondern fragte mich 'War das dein erster Kuss?'. Die Frage war mir sehr unangenehm, deswegen wurde ich rot. Mein Blick galt dem Boden und plötzlich spürte ich seine Hand an meinem Kinn. Sie war eiskalt. Ein Schauer lag auf meinem ganzen Körper. Er zog mein Kinn so hoch, dass ich ihn an schaute und nicht den Boden. Ich nickte leicht und er tat es mir gleich. 'Das erklärt wohl einiges..' murmelte er kurzzeitig vor sich hin. Ich hatte seine Berührungen vermisst. Ich hatte seine Stimme und seine Nähe vermisst. Ich hatte einfach ihn, Phil, vermisst. Er ließ mein Kinn langsam los und Tränen begannen sich wieder in meinen Augen zu sammeln. Ich schaute ihn an und er zog mich ruckartig in eine herzliche Umarmung. Wir standen immer noch an der Türe. Ich genoss es, in seinen Armen zu sein. Als wir uns langsam wieder lösten sagte er 'Es tut mir leid. Ich wollte nicht so ein Arsch sein.' Tränen kullerten mir erneut über das Gesicht und ich zog ihn an mich ran. ' Ich habe dich echt gern, Phil. Ich möchte mit dir mehr Zeit verbringen. Wenn du das nicht willst, sag es ruhig.' entschlossen sagte ich es so wie es war. Er nahm mich erneut in den Arm und fragte mich, ob er vielleicht heute bei mir bleiben könnte. Ich fragte meine Mama und sie war damit einverstanden. Wir lagen gemeinsam in meinem Bett, Arm in Arm, zufrieden. Auf einmal fragte mich Phil 'Versuchen wir es?' und ich sagte 'Ja, versuchen wir es.' Ich gab ihm ein gute Nacht Kuss und schlief ein. Das war der merkwürdigste Tag meines Lebens gewesen. Mir war mittlerweile bewusst, dass ich verliebt war. Ich war in Phil verliebt.

Das unsichtbare Mädchen || #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt