Als Jack die erste Erdbeere zwischen seine Lippen gleiten ließ, verfluchte sich Dan, eine ganze Schale bestellt zu haben.
Als er die Lippen um die Frucht schloss und sie schließlich in seinem Mund verschwinden ließ, konnte Dan nur gebannt zusehen.
Als Jack danach einen Mundwinkel wissend anhob, war Dan froh, dass er saß.
Als Jack nach der nächsten Frucht griff, musste Dan sich zwingen, sitzen zu bleiben.
Mit einem tiefen Blick in Dans Augen ließ er auch diese Erdbeere sinnlich zwischen seinen Lippen verschwinden. Dan spürte, wie sein Körper reagierte. Er würde das Restaurant mit einer vollständigen Erektion verlassen, wenn Jack so weiter machen würde.
Um das zu verhindern, griff Dan ebenfalls in die Schale. Wenn er den Großteil der Beeren naschen würde, könnte Jack ihn damit nicht mehr in Versuchung führen. Anders als Jack machte er schnellen Prozess beim Essen, was sein Gegenüber zu animieren schien, sich dafür noch mehr Zeit zu lassen.
Mit jeder Erdbeere reizte Jack ihn mehr und Dan schweifte schon lange zu Gedanken daran ab, wie er andere Sachen zwischen diese Lippen schieben würde. Sie glänzten verführerisch und Dan wollte ihn einfach nur noch kosten.
Als Jack die letzte Erdbeere nahm, dachte sich Dan stumm: 'Gott sei Dank!' Er hätte es nicht viel länger ausgehalten ohne sich - und Jack - in eine unangenehme Situation zu bringen.
"Wollen wir zahlen?", schlug Jack entspannt vor. Er sah nicht ein kleines bisschen aus als wäre er in Eile, während Dan ihn am liebsten jede Sekunde anspringen würde.
"Vielleicht sollten wir aber auch noch etwas bestellen", quälte Jack ihn, der seine Blicke nicht missdeuten konnte. Er genoss es, dass Dans Blick nur ihm galt. Er genoss es, dass Dan aussah, als würde er ihn wollen. Er hätte noch sehr lange an diesem Tisch sitzen bleiben können und das einfach nur genießen.
"Nein, danke", lehnte Dan scharf ab.
"Bist du sicher?", fragte Jack und griff nach der Karte. Dans Hand stoppte ihn. Bestimmt hielt er seine Finger fest. "Wir gehen", legte Dan fest. Wie er das sagte und gleichzeitig seine Finger festhielt, ließ Jack seinen Widerstand aufgeben. Es sprach etwas in ihm an, dass Dan so dominant durchsetzte, was er wollte.
Ohne seine Finger wegzuziehen, machte er den Kellner auf sie aufmerksam und bat ihn um die Rechnung. Um sein Portemonnaie hervorzuholen, musste er Dans Hand loslassen. Er holte seine Karte heraus, mit der er ihr gemeinsames Essen beglich.
"Danke", sagte Dan mit einem leichten Lächeln. "Kein Ding", tat Jack es sofort ab.
"Gehen wir?", fragte Jack und fuhr nach einem bestätigenden Nicken los. Um das Restaurant zu verlassen, musste er an Dan vorbeifahren. Als er das tat, stand Dan schnell auf und umfasste die Griffe des Rollstuhls. Sofort wirbelte Jacks Kopf herum und er funkelte ihn sauer an.
"Bitte sag nichts dazu", bat Dan nachdrücklich, bevor Jack überhaupt beginnen konnte, sich zu beschweren. Der dünne Stoff seiner Anzugshose würde nicht verbergen, welche Wirkung Jack auf ihn hatte. Der Rollstuhl gab ihm den nötigen Blickschutz.
Wie durch ein Wunder hörte Jack auf ihn und ließ sich zum Fahrstuhl schieben. In der Kabine drehte er sich jedoch zu Dan um und begegnete dessen Problem auf Augenhöhe. Halb überrascht halb, geschmeichelt zog er die Augenbrauen hoch.
Hätten sie nicht so viel Wein getrunken, wäre Dan das sicher unangenehm gewesen. Jack so viel Angriffsfläche zu geben, endete selten gut. Der Alkohol ließ ihn jedoch mutig werden.
Statt aus der Situation zu fliehen, trat er noch näher an Jack heran. Er bildete sich ein Jacks Atem auf seinem Schritt zu spüren, was seine Erektion zucken ließ. Irgendwie gab ihm das einen besonderen Kick.
Auf Jack herunterzuschauen, der direkt mit dem Mund vor seinem Schwanz saß, weckte die Überlegung wie er reagieren würde, wenn er einfach seine Hose öffnen und Jack seine Erektion präsentieren würde.
Würde er es - zurecht - als übergriffig und unangebracht empfinden oder würde er darauf einsteigen? Blowjobs von Jack waren eine Rarität, was sie für Dan umso reizvoller machte.
Jack schaute zu ihm nach oben und begegnete seinem Blick. Die Stimmung in der kleinen Fahrstuhlkabine war aufgeladen und Dan hätte für nichts mehr garantieren können, wenn die Fahrstuhltüren sich nicht in dem Moment geöffnet hätten.
Sein Blick glitt auf die Anzeige, zurück zu Jack und dann deutete er ihm, den Fahrstuhl zu verlassen. Sie liefen still nebeneinanderher, bis Dan die Zimmertür aufschloss und für Jack aufhielt. Kein Protest, dass er das selbst könne, verließ seine Lippen.
Jack fuhr zu seinem Nachttisch und hielt fragend die Schachtel Zigaretten nach oben. Erleichtert nickte Dan, der nicht wusste, wie es jetzt weitergehen sollte. Seine Fragen hatten sich nicht geklärt und Jack würde sicher nicht darüber sprechen, welche Veränderungen bezüglich Sexualität mit seiner Lähmung einhergingen.
Mit Jacken für sie beide ging er auf den Balkon und legte Jack eine davon um. Dafür erntete er einen verwunderten Blick. Kurz darauf reichte ihm Jack eine Zigarette, die er ihm wie beim Klassentreffen ansteckte.
"Danke für heute", sagte Jack nach dem ersten Zug. Das Wort Danke aus seinem Mund zu hören, war fast noch seltener als ein Blowjob.
"Ich hatte viel Spaß", sagte Dan. Sie schauten beide auf die Berge vor ihnen. Die kalte Luft schaffte es, Dans erhitzte Gedanken ein wenig abzukühlen.
"Ich hätte gerne noch mehr Spaß", sagte Jack ernst und schaute ihn an. Dan richtete langsam seinen Blick auf ihn. Sein Gehirn war wie leergefegt.
"Du..." Dan wusste nicht mal, was er sagen wollte. Implizierte Jack wirklich erneut, dass er mit ihm schlafen wollte?
"Dan", animierte er ihn zum Sprechen. Dan blieb still. Jack nahm einen weiteren Zug seiner Zigarette, dann fragte er genervt: "Muss ich die Sache jetzt in die Hand nehmen?"
Dans Gedanken überschlugen sich und trotzdem konnte er keinen fassen. Würde er mit Jack schlafen? Was war mit Oliver? Er wusste nicht, was er machen sollte.
Vielleicht löste es deshalb seine Starre, als Jack auf seinen Schoß deutete und forderte: "Setz dich."
Sobald sie sich berührten, kam wieder Leben in Dan. Es schien als würde sein Körper sich mit einem Mal an all die Stunden der Ekstase erinnern, die er mit Jack erlebt hatte.
Jack schaute ihn nur an. Total gelassen nahm er einen weiteren Zug und drehte seinen Kopf zur Seite, um den Rauch auszupusten. "Du weiß nicht, was es mit mir macht, dich rauchen zu sehen", gestand Dan mit vom Wein gelockerter Zunge.
"Ach?" Jack schaute ihm in die Augen und wiederholte dabei den gleichen Vorgang. Wie vorhin im Restaurant wusste er genau, was er tat. Trotzdem fragte er: "Was macht es denn mit dir?" Seine Stimme war leise und verführerisch.
Dan lehnte sich näher zu ihm. "Willst du das wirklich wissen?", fragte er flüsternd.
"Da bin ich mir ziemlich sicher."
"Nur ziemlich?" Dan nahm einen letzten Zug seiner eigenen Zigarette und drückte sie dann aus.
"Ich bin mir verdammt sicher, dass ich das will", spezifizierte Jack seine Aussage. Er kam Dan so weit entgegen, dass sich ihre Nasenspitzen berührten. "Dass ich dich will", fügte Jack hinzu und dann küsste er ihn.
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Mehr als ein Kuss ~ boyxboy
RomanceSpin Off/ Fortsetzung zu Nur ein Kuss "Das Ganze", Jack deutete vage auf den Raum, "ist einfach zu-" Er fand nicht mal das richtige Wort, um es zu beschreiben und ließ den Satz deshalb unbeendet. "Ich weiß", stimmte Dan ihm zu und schaute danach aus...