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In einer verregneten Dienstagnacht holte mich das Schicksal ein. Die Regentropfen küssten die Wellen des tobenden Meeres, und verbanden sich nahtlos mit ihnen, während der Donner wie Paukenschläge aus der Ferne zu vernehmen war. Eine salzige Träne rollte meine Wange hinunter und fiel auf den durch die Nacht gefärbten Sand. Zitternd zog ich an meinen noch glühenden Überresten eines Joints. Die feuchte Geiselnahme der Nacht bot kein Entkommen für mich.

Wie in einem Tunnel starrte ich auf ein helles Licht am Horizont. Aus dem Augenwinkel nahm ich einen schwarzen Schatten an der Wasseroberfläche wahr. Während ich meinen vernebelten Verstand auf den Schatten lenkte, wurde dieser durch die Wellen immer näher an das Ufer gespült. Ich taumelte ein paar Schritte zurück, als mir bewusst wurde, was sich mir näherte. Im Wasser trieb ein lebloser Körper.

Meine Augen vor Schreck weit aufgerissen, spürte ich plötzlich einen kalten Widerstand in meinem Nacken. Der Griff verfestigte sich und eine dunkle, bedrohliche Stimme knurrte in mein Ohr:" Dachtest du wirklich, dass du damit ungeschoren davon kommst, du kleine Hure?!". Ich ließ einen markerschütternden Schrei von mir, bis sich eine zweite kalte Hand um meine Lippen schloss. " Kein Wort oder ich schlitz dir die Kehle auf!". Während sich Angst und Verzweiflung in mir Bahnbrachen, tat ich das einzige, was mir einfiel. Ich holte mit meinem Ellenbogen aus und rammte ihn mit voller Kraft in den Unbekannten. Da er damit nicht rechnete, lockerten sich seine Hände und ich
nutzte die Chance und rannte um mein Leben. Mein durch den Rausch gelähmter Körper war jedoch nicht in der Lage mir eine Fluchtmöglichkeit zu verschaffen. Statt einer zügigen Flucht gelang es mir nur kurzzeitig, einen Vorsprung herauszuholen.

Nach ein paar hundert Metern umschlang ein fester Griff meinen Knöchel und riss mich zu Boden und der schwerer Körper des Unbekannten landete auf mir.
"Hab ich dich, Miststück. Flucht ist zwecklos, du entkommst mir kein zweites Mal."

Während ich von ihm auf den sandigen Boden gedrückt wurde, zog mir ein maskuliner herber Duft in die Nase. Trotz des Knies in meinem Rücken versuchte ich mich gegen ihn zu wehren. Doch sein steinharter Körper gab kein Zentimeter nach und drückte mich nur noch erbarmungsloser in den feuchten Sand. In diesem Moment zerbrach mein letztes bisschen Hoffnung, der Situation zu entkommen und mein gesamter Körper versteifte sich vor Angst.

Seine Hände schlossen sich gefährlich eng um meine Kehle. "Eine falsche Bewegung von dir und ich werde dich so kaltblütig umbringen, wie du Salvatore umgebracht hast!". Mein Kopf fing an zu rattern, ich kannte keinen Mann, der Salvatore hieß. "Ich weiß nicht, von was du sprichst, ich kenne keinen Salvatore, ich wollte nur am Strand entspannen", flüsterte ich ängstlich.
"Bullshit, du weißt ganz genau von wem ich rede! Lüg mich nicht an, Kleine!".
Mit weinerlicher Stimme versuchte ich, ihm nochmals klar zu machen, dass ich keine Ahnung hatte, von was er sprach, doch merkte sofort, dass er mir kein Wort glaubte. "Welcher Bastard hat dich geschickt und wo ist dein verfickter Komplize?"fragte er aggressiv.
Fieberhaft versuchte ich zu verarbeiten, was er damit meinte, aber meine vernebelten Sinne
erschwerten mir das Ganze.

Wie ein Mantra murmelte ich vor mich hin:"Ich kenne keinen Salvatore". Daraufhin hörte ich ihn mit den Zähnen knirschen und zischend ausatmen, bevor sich seine Hände noch enger um meine Kehle schlossen. Nach Luft ringend versuchte ich weiterhin, meine Unschuld zu beteuern, doch seine Geduld war am Ende. Das Letzte, was ich spürte, waren seine Hände, die sich noch enger um meinen Hals schlossen und dann
wurde alles um mich herum schwarz.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 20, 2022 ⏰

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