Von Queen_Reni
Es wurde zunehmend kälter und dunkler und plötzlich begann dieses weiße Zeug vom Himmel zu fallen.
Erst waren es noch ganz kleine flocken, die sanft zu Boden vielen, aber sie wurden immer dicker und ein plötzlich aufkommender kräftiger Wind ließ diese um seine Nase peitschen.
Auch die Sicht wurde immer schlechter, da halfen ihm auch die schärfsten Katzenaugen nicht mehr.
Wie war er bloß hier gelandet? Der kleine, schwarze Kater wollte doch eigentlich nur einen kleinen Mittagsspaziergang machen, allerdings hatte er sich dann wohl zu lange mit dem Mauseloch befasst.
Je länger er in diesem Weiß stand, desto kälter wurden seine Pfoten. Er musste unbedingt nach Hause, sonst würde er hier noch erfrieren.
Aber in welche Richtung ging es denn nach Hause? In diesem weißen Gewimmel konnte er fast nichts mehr erkennen. Vielleicht sollte er besser warten, bis es aufhörte.
So lange wollte sich Heiko irgendwo unterstellen. War nicht in der dicken Eiche neben ihm ein Loch gewesen?
Vorsichtig begann er gegen den Wind um den Baum herum zu schleichen. Und da, auf der Rückseite, war tatsächlich ein Eingang.
An dieser Stelle war der Baum innen hohl. Ein dunkler Gang führte noch tiefer ins Innere der Erde.
Vorsichtig betrat der Kater die Baumhöhle. Sollte er den Gang hinabsteigen? Was wenn da jemand oder etwas wohnte?
"Hallo?", rief Heiko vorsichtig ins Dunkel. "Wer da?", kam es aus dem Gang. Es war also tatsächlich bewohnt hier. Die Stimme klang ganz nach einem Fuchs.
"Ich bin nur ein kleiner Kater", sagte er ängstlich. Er hatte zwar noch nie einen Fuchs getroffen, aber er hatte einige Geschichten über sie gehört und dort sollte man sich besser nicht mit Füchsen anlegen.
"Und was führt dich in meinen Bau?", fragte die Fuchsstimme. "Ich wollte mich nur kurz unterstellen, bis der weiße Sturm vorbei ist", antwortete Heiko. "Komm doch runter, dann können wir uns besser unterhalten", rief der Fuchs freundlich.
Heiko zögerte kurz, stieg dann aber den Gang in den Fuchsbau hinab. Der Fuchsbau war deutlich größer, als er gedacht hatte und auch gar nicht so dunkel.
"Du siehst sehr müde aus", bemerkte der Fuchs, "Möchtest du dich ein wenig hinlegen?" Der Schwarze Kater war tatsächlich sehr müde. Eigentlich konnte er dem Angebot nicht wiederstehen. Er musste dem Fuchs vertrauen.
"Ja, gerne. Kannst du mich wecken, wenn der Sturm vorbei ist?", fragte Heiko und gähnte. "Na klar. Du kannst dich da drüben hinlegen", sagte der Fuchs und deutete mit der Pfote in die linke Ecke des Baus.
Heiko tigerte in besagte Ecke und kaum hatte er sich eingerollt, fielen ihm auch schon die Augen zu.
Eine Fuchsnase stupste ihn an. "Kleiner Kater, der Schneesturm ist vorbei. Du kannst weitergehen", sprach der Fuchs. Heiko gähnte und streckte sich. "Vielen Dank", maunzte er. "Gerne doch. Du kannst auch jederzeit wiederkommen", sagte der Fuchs.
Heiko kletterte den Gang wieder nach draußen. "Auf Wiedersehen", rief er, bevor er den Baum verließ. "Tschüss kleiner Kater!", kam es aus dem Bau zurück.
Er trat aus dem Baum und traute seinen Augen nicht. Alles um ihn herum war weiß und dazu war es inzwischen stockfinster. Zumindest konnte Heiko noch in der Ferne die Lichter einiger Häuser sehen. In dieser Richtung musste auch sein Zuhause liegen.
Also machte er sich auf den Weg durch das kalte Weiß. So weit war es doch gar nicht. Heiko begann zu rennen, aber nach kurzer Zeit konnte er nicht mehr.
Er ging wieder normal weiter. Es kam ihm so vor, als würde die Entfernung gar nicht kleiner werden. Er hätte echt nicht so weit laufen sollen.
Eine gefühlte Ewigkeit später lag vor ihm plötzlich ein Zaun, den er sehr gut kannte. Das musste sein Zuhause sein!
In dem Haus ging Licht an und die Hintertür wurde geöffnet. "Heiko! Heiko, komm essen!", rief eine ihm sehr vertraute Stimme.
Heiko kroch unterm Zaun durch und rannte so schnell er konnte auf die Tür zu. Er war noch nie so froh gewesen, seine Menschen zu sehen. Auch diese schienen sich sehr zu freuen und nahmen ihn gleich in den Arm.
Der kleine schwarze Kater begann sofort glücklich zu schnurren. Das war echt mal ein Abendteuer.
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Conto2022 𝑫𝒊𝒆 𝑾𝒊𝒏𝒕𝒆𝒓𝒛𝒆𝒊𝒕 𝒊𝒔𝒕 𝒂𝒏𝒈𝒆𝒃𝒓𝒐𝒄𝒉𝒆𝒏, 𝒖𝒏𝒅 𝒅𝒖 𝒎𝒂𝒈𝒔𝒕 𝒆𝒕𝒘𝒂𝒔 𝒘𝒆𝒊𝒏𝒂𝒄𝒉𝒕𝒍𝒊𝒄𝒉𝒆𝒔 𝒍𝒆𝒔𝒆𝒏? 𝑶𝒅𝒆𝒓 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒋𝒆𝒅𝒆𝒏 𝑻𝒂𝒈 𝒂𝒖𝒇 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒏 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒆𝒏 𝑶𝒏𝒆𝒔𝒉𝒐𝒕 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒔 𝑨𝒖𝒕𝒐𝒓𝒔 𝒇...