Kapitel 103

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Elli

Mittlerweile haben wir schon den 22. Dezember. Wincent und ich sind auf dem Weg in den Norden. Die letzten Wochen sehr entspannt, ich hatte nur wenige Termine und Wincent hat seine Zeit bei Kevin im Studio verbracht. ,,Wie sehen jetzt eigentlich die Pläne für die nächsten Tage aus", fragt mich Wincent plötzlich. ,,Morgen werden wir die Einkäufe für Heiligabend erledigen. Am 25. sind wir bei deinen Großeltern und am 26. sind wir ja bei Marco eingeladen", zähle ich auf. Zwei Stunden später kommen wir an unserem Ferienhäuschen an und laden erstmal alles aus. ,,Hast du Lust noch ein bisschen spazieren zu gehen?", fragt mich Wincent und deutet nach draußen. ,,Ja gerne. Ich ziehe mir aber noch etwas wärmeres an", sage ich und laufe hoch in das Schlafzimmer. ,,Vorne im Dorf ist auch ein Weihnachtsmarkt", kommt er mit seinem Handy in der Hand ins Zimmer. ,,Das klingt schön", strahle ich und ziehe mir einen dicken Pullover über. Im Flur ziehe ich mir noch eine Mütze und einen dicken Schal an. ,,Ich sehe dich gar nicht mehr", lacht Wincent als er sich selbst eine Mütze anzieht. ,,Wenigstens habe ich warm", kichere ich und drücke ihm einen Kuss auf den Mund. Händchenhaltend schlendern wir eine halbe Stunde später über den Weihnachtsmarkt. Da er eher klein und gemütlich ist, ist auch nicht viel los. Nachdem wir etwas gegessen haben und uns einen Glühwein gegönnt haben, schlendern wir wieder zurück zu unserem Ferienhaus. Als ich frisch geduscht ins Wohnzimmer komme, steht Wincent vor dem Kamin und zündet ihn an. ,,Ist das schön" murmle ich und kuschle mich an seinen Rücken. ,,Ich dachte wir machen es uns heute noch ein bisschen kuschelig", lächelt er und dreht sich zu mir um. ,,Das klingt schön", antworte ich und lege meine Hand an seine Wange. Innig lege ich mich meine Lippen auf seine und küsse ihn intensiv. Den Abend lassen wir gemütlich ausklingen. Mit einer heißen Schokolade sitzen wir vor dem Kamin und reden über Gott und die Welt.

Als ich am nächsten Morgen in den Wohnbereich komme, sehe ich Wincent draußen auf der Terrasse stehen. Kurz beobachte ich ihn, wie er auf das Meer blickt. Im Flur ziehe ich mir schnell meine Jacke an und trete zu ihm nach draußen. ,,Morgen Schatz, ist alles okay?", frage ich und stelle mich neben ihn. ,,Guten Morgen Süße. Ja es ist alles in Ordnung. Ich wollte mal die Stille genießen?" sagt er leise. ,,Oh, soll ich dich allein lassen?", frage ich unsicher. ,,Nein Quatsch. So habe ich das nicht gemeint", lacht er und zieht mich enger an sich. ,,Komm wir frühstücken etwas und dann erledigen wir die Einkäufe", sage ich nach einer kurzen Stille und löse mich von ihm. Gesagt getan, verlassen wir eine Stunde später gestärkt das Haus und stürzen uns in die Weihnachsteinkäufe. Nach über zwei Stunden kommen wir vollgepackt nach Hause. ,,War das anstrengend", stöhnt Wincent als er die letzte Tüte reinträgt. ,,Jetzt stell dich nicht so an", lache ich und nehme ihm die Tüte ab. Später nachdem ich alles in den Schränken verstaut habe, setze ich mich an den Tisch und suche die Rezepte für morgen Abend heraus. Zur Vorspeise wird es einen Salat mit Ziegenkäse geben und als Hauptgang werde ich einen Braten mit Klöße servieren. Als Nachttisch bereite ich heute Abend ein Tiramisu vor. Nachdem ich mir einen groben Plan gemacht habe, steht Wincent fertig angezogen vor mir. ,,Ich hau dann mal ab", lächelt er und küsst mich nochmal innig. ,,Ich wünsch dir ganz viel Spaß. Ruf an, wenn ich dich abholen soll." ,,Mach ich", antwortet er und küsst mich nochmal kurz, bevor er das Haus verlässt. Traditionell wie jedes Jahr, verbringt er heute seinen Abend mit seinen ehemaligen Klassenkameraden auf dem Weihnachtsmarkt in Eutin. Ein ehemaliger Klassenkamerad, der hier in Scharbeutz  lebt, hat ihn eben abgeholt. Ich habe ihm versprochen ihn abzuholen, sodass er auch etwas trinken kann. Auch wenn er versprochen hat nicht so zu übertreiben.

Erstmal gehe ich in die Küche und stelle alles zusammen, was ich jetzt brauche. Eine halbe Stunde später stelle ich zufrieden das Tiramisu in den Kühlschrank. Da ich nun nichts mehr zu tun habe, decke ich schon einmal den Tisch für morgen Abend, dann habe ich das auch schon mal erledigt. Begeistert betrachte ich den Tisch, nachdem ich die letzte Kerze hingestellt habe. Nach kurzem Überlegen gehe ich hoch ins Badezimmer und lasse mir die Badewanne ein. Ein bisschen Entspannung wird mir gut tun. Im Hintergrund mache ich mir leise Musik an und lege mir schonmal bequeme Kleider hin. Gut eine Stunde verbringe ich in der Wanne und gönne mir ein komplettes Verwöhnprogramm. Total entspannt kuschle ich mich später aufs Sofa und verbringe ein bisschen Zeit mit einem guten Buch. Um kurz nach 22:00 Uhr hole ich mir etwas zu trinken und beantworte einige Nachrichten auf Instagram. Gerade als ich eine total liebe Nachricht lese, ruft mich Wincent an. ,,Hey Schatz, könntest du losfahren?", fragt er direkt. ,,Ja mach ich. Zieh mich schnell an und mach mich dann los. Würde sagen, bin in einer halben Stunde da." ,,Super danke. Parke einfach vorne an der Straße, ich werde dich schon finden", antwortet er. ,,Mach ich. Liebe dich." ,,Liebe dich auch, bis gleich", sagt er noch, bevor er das Telefonat beendet. Er klingt schonmal ganz normal, wenn man beachtet was dort schon so alles passiert ist.

Nach einem kurzen Gang ins Badezimmer, ziehe ich mich im Flur dick an. Denn es ist ganz schön kalt geworden, es liegt sogar Schnee. Dick eingepackt gehe ich zum Auto und schalte erstmal die Heizung an. 25 Minuten später komme ich in Eutin an und parke das Auto an der Straße, die wir ausgemacht haben. Ich schreibe schnell Wincent eine Nachricht das ich da bin. Nach ungefähr weiteren 10 Minuten sehe ich Wincent aufs Auto zukommen und er hat Marco im Schlepptau. ,,Tut mir leid das du warten musstest. Er wollte nicht mitkommen. Könnten wir ihn heimfahren? Nadine muss wohl eingeschlafen sein", sagt er als er die Beifahrertür geöffnet hat. ,,Kein Problem. Natürlich fahren wir ihn heim", lächle ich und lege mein Handy in die Mittelkonsole. ,,Heho Elisi", lallt Marco als er sich auf den Rücksitz schmeißt. ,,Wie ich sehe, hattest du Spaß", lach ich und drehe mich zu ihm um. ,,Will nischt da hause", lallt er und schaut mich schmollend an. ,,Doch Kumpel, jetzt geht es ins Bettchen", lacht Wincent und hilft ihm sich anzuschnallen. ,,Elisilein", schmollt er nachdem Wincent die Tür geschlossen hat. ,,Nein Marco, du gehst jetzt heim", lache ich. ,,Versucht er dich weichzukochen", grinst Wincent als er sich neben mich setzt. Nickend starte ich den Motor und schaue ihn kurz an. ,,Hattest du Spaß?" ,,Ja, war mal schön sie alle wieder zu sehen", lächelt er und greift nach meiner Hand. ,,Und wie ich sehe, hast du nicht viel getrunken", kichere ich. ,,Ne, wollte die Zeit mit dir nüchtern verbringen", lacht er leicht.

20 Minuten später parken wir vor Marcos Haus. ,,Ich helfe ihm mal rein", sagt Wincent und steigt aus dem Auto aus. ,,Komm Kumpel", grinst er und öffnet Marco die Autotür. ,,Danke Mami, danke", lallt er und drückt mir einen Kuss auf die Wange. ,,Gerne", sage ich und verziehe das Gesicht. Wincent lacht sie draußen kaputt. Schmunzelnd beobachte ich Wincent, wie er versucht Marco ins Haus zu bekommen. Nach mehrmaligen klingeln, öffnet ein zerzauste Nadine die Haustür. Schmollend läuft Marco an ihr vorbei, bevor sie Tür schließt, winkt sie mir noch kurz zu. ,,Was das jetzt eine Geburt" lacht Wincent und schnallt sich an. ,,Wenigstens wissen wir, dass er heile angekommen ist", lächle ich und starte den Motor. Auf der Strecke zurück nach Scharbeutz erzählt er mir von seinem Abend. ,,Oh wie schön, du hast ja schon dekoriert", sagt er als er ins Wohnzimmer läuft. ,,Ja, dann ist es morgen erledigt. Gefällt es dir?", frage ich unsicher. ,,Es ist wunderschön", lächelt er und küsst mich kurz. Zusammen gehen wir ins Badezimmer und putzen unsere Zähne. ,,Ich freue mich so sehr auf morgen", lächle ich ihn durch den Spiegel an. ,,Ich mich auch. Das wird einfach toll", erwidert er und spült sich den Mund aus. Während ich mir mein Gesicht abtrockne, merke ich seine Blicke auf mir. Als ich ihn fragend anschaue, legt er sanft seine Hände an meine Hüften und zieht mich an sich. ,,Weißt du eigentlich wie sehr ich dich liebe", flüstert er und strahlt mich an. ,,Ich liebe dich auch, so sehr", antworte ich genauso leise. Während er mich anfänglich sanft küsst, schiebt er mich raus aufs Bett. So zeigen wir uns am Ende des Tages, wie sehr wir uns lieben.

Müsste da nicht Musik seinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt