Im Bett lag ich.
Ich lief zu dem kleinen Spiegel am Waschbecken und betrachtete mich.
Wie kann es sein, dass ich hier stehe und gleichzeitig im Bett liege?
Hektisch lief ich zu izzi.
"Was ist mit mir los?", schrie ich ihn an.
Doch er starrte nur weiter auf meinen regungslosen Körper auf dem Bett.
Was ist los mit mir?
Bin ich tot?
Was geschieht hier?
Ich stand in Mitten des Raumes und alles drehte sich, Tränen liefen mir die Wange hinunter, ich schrie, doch keiner hörte mich.
Es fühlte sich so an, als ob man die ganze Zeit gegen eine Wand spricht.
"Los Leute lasst uns gehen, sie hat eh keine Chance mehr", sagte izzi und wischte sich eine Träne weg.
"Nein, ich lebe doch", schrie ich, doch niemand reagierte.
Ich lief zu Felix hin und versuchte ihn zu schütteln, doch er bewegte sich kein Stückchen.
Zu dritt gingen sie aus dem Zimmer.
Schnell rannte ich zum Bett und flüsterte mir selber etwas ins Ohr.
"Lass mich jetzt bitte nicht im Stich", dann rannte ich aus dem Zimmer und folgte den anderen.Als ich an einem großen Spiegel vorbeikam, betrachtete ich mich genauer.
Ich hatte ein weißes Nachtkleid an, meine Haare waren offen, ich war Barfuß und meine Haut war weiß wie Schnee.Alle stiegen in Felix' Auto und ich huschte noch schnell hinten auf die Rückbank, als Taddl noch seinen Rucksack in den Kofferraum brachte.
Zusammen fuhren wir dann zum YouTuber Haus.
Es war unangenehm still in diesem Auto, bis Taddl das Schweigen brach.
"Es war alles meine Schuld", sagte er verzweifelt.
Er gab sich selbst dafür die Schuld, dass ich jetzt wahrscheinlich fast tot bin.
"Nein, es war nicht deine Schuld", sagte ich.
Ich wusste, dass er mich nicht hören würde.
Er tat mir so unendlich leid und ich wollte ihm so gerne sagen, dass er keine Schuldgefühle haben brauch.Als wir Zuhause ankamen, legte sich Felix in sein Bett.
Ihm ging es gar nicht gut, man konnte es deutlich sehen.
"Wieso lässt du hier auch einfach Alkohol stehen?", schrie izzi Felix an.
"Dann wäre sowas erst gar nicht passiert."
"Kann ich doch nicht wissen, dass die dort drangeht", ich konnte es nicht mit ansehen, wie die beiden sich stritten, ich wollte diese Sache ein für alle Mal aufklären, doch wie?Am Abend war ich gerade auf dem Weg nach draußen um ein bisschen auf die jetzige Situation klar zu kommen, als ich Taddl am Ende des Flures auf dem Boden sitzen sah.
In seiner Hand hatte er eine Flasche.
"Bitte übertreib nicht so wie ich", murmelte ich halblaut.
Taddl schaute auf.
Seine Augen wurden groß.
"Lina?", fragte er überrascht.
"Aber... ich dachte... Du... Krankenhaus", er kam aus dem stottern gar nicht mehr raus.
"Du kannst mich sehen?", fragte ich ihn.
Er nickte.
Ich ging langsam auf ihn zu und setze mich zu ihm.
Mein Blick fiel auf die Flasche.
Es war Vodka.
"Ich hab nichts davon getrunken, war allerdings kurz davor", sagt er und stellte die Flasche beiseite.
"Taddl, was ist mit mir los? Kannst du mir das sagen?", neugierig schaute ich ihn an.