Zweiunddreißig » Überreaktion und neue Rollen

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Vollkommen hysterisch versuchte ich Phong zu erreichen, der wahrscheinlich um neun Uhr einfach noch nicht wach war.

Trotzdem rief ich einfach zehntausend mal an, bis mein bester Freund dann doch endlich mal ranging.

„Wenn nicht mindestens deine Wohnung brennt, geh' ich wieder ins Bett, Amy."

„Ich glaub' es ist was viel schlimmeres passiert", antwortete ich nach wie vor ziemlich hysterisch und tigerte weiter durch meine Wohnung. Die Nachbarn werden sich wirklich freuen.

„Bin auf dem Weg", gähnte Phong und legte auf.

So wie ich ihn kannte, würde er in der nächsten halben Stunde hier antanzen, dass wir die ganze Sache hier besprechen konnten.

Während ich auf meinem besten Freund wartete, machte ich schon mal Tee, um mir nicht noch mehr Gedanken zu machen, als ich es eh schon tat.

„Bin so schnell wie möglich gekommen", schnaufte Phong, als er wie wild an meiner Haustür klingelte.

„Ich muss dir was erzählen", gestand ich und führte ihn in mein Wohnzimmer.

„Und zwar hab' ich die letzten Wochen eine sehr intime Beziehung zu Ardy gehabt-."

„Auf gut deutsch, ihr habt euch gegenseitig das Hirn weggevögelt", unterbrach mich mein bester Freund und grinste, weil er ja von Anfang an gesagt hatte, dass das passieren würde.

Hätte er mich nicht wenigstens warnen oder abhalten können?

„Ja, haben wir und jetzt glaub' ich, dass ich schwanger bin", beendete ich meine mehr oder minder wahnsinnig beschissene Story und raufte mir die Haare.

„Hast du schon einen Test gemacht?"

„Nein, ich wollte das ohne dich nicht machen", murmelte ich und setzte mich neben Phong, der mich mitleidig umarmte.

„Dann los jetzt", forderte er mich grinsend auf, „du hast doch bestimmt schon einen Schwangerschaftstest gekauft, oder?"

„Einen? Bestimmt zwanzig oder so." Was musste die Verkäuferin eigentlich gedacht haben, als ich einfach alle Tests in dem Laden gekauft hatte?

Entweder, dass ich irgendwen veraschen wollte oder ein ernsthaftes Problem hatte.

»Blogpost; hoffentlich reagier' ich hier einfach nur über und eigentlich ist gar nichts.«

„Dann würd' ich mal sagen, trink' ganz viel und dann frohes pinkeln." Vor Lachen hielt sich mein Gast schon den Bauch und leider huschte auch mir ein Grinsen über die Lippen, obwohl es überhaupt nicht lustig war.

»Blogpost; egal wie beschissen die Situation ist, Phongs Witze sind beschissener.«

Vollkommen nervös machte ich jeden einzelnen Test, traute mich aber nicht, auf die Ergebnisse zu schauen.

Sollte dann bitte Phong machen, denn an seiner Mimik würde ich sofort erkennen, was die Tests so anzeigten.

„Hoffentlich ist das Baby von Ardy, weil vielleicht hat es dann die gleiche Nase wie er. Die ist nämlich irgendwie schon ziemlich süß", grinste mein bester Freund, was soviel hieß wie:

„Glückwunsch, du Spast, du hast dich schwängern lassen und damit dein Leben selbst gefickt. Verkackt."

„Bedeutet das, dass Ardy und ich ... Eltern werden?", hakte ich nochmal nach, weil ich das echt nicht wahrhaben wollte.

Ich war verdammte 20 Jahre alt, war eine Bloggerin und der Vater war nicht besser.

Ein perverses Arschloch, dass echt nichts anderes im Sinn hatte, als irgendwen zu flacken.

Das nenn' ich mal eine tolle Familie.

»Blogpost; Es gibt Rollen, in denen ich mit Ardian niemals vorstellen kann und einen von diesen, wird er wahrscheinlich bald spielen dürfen. Jeej.«

- Anna

Just Amys weird World || Ardy // pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt