6

1 0 0
                                        

Den Schläger schleift sie über den Boden, was ein abscheuliches Quietschen erzeugt.

Sie holt aus und trifft seinen Schädel, der nun einen Abdruck ihres neu gewonnenen Schlägers aufzeigt. Sie holt nochmals aus und zertrümmert somit seinen Schädel in einzelne teile. Sie haut noch einmal drauf und einmal in seine Seine, bis sie sich wieder aufrafft und einen Blick auf ihn wirft. 

Sie beißt ihre Zähne zusammen und fragt sich warum sie es früher noch nie getan hatte, alles raus zu lassen, an Emotionen. Es raubt einem mega die Energie, aber das ist glaub ich auch ganz gut so ... Ellen fühlt sich emotional und nicht körperlich schwach. Klar, sie war bislang die ganze Zeit die Klügere gewesen, die nachgegeben hat.

Sie hätten sich so einiges ersparen können, doch die Angst lässt sie nun mal Dinge nicht wahrnehmen oder sogar falsch annehmen. Man ist wie benebelt, als wäre man nur auf eines fokussiert und auf das, was man nicht begegnen will.

Das weiß sie jetzt besser.

Sie schüttelt mit dem Kopf und möchte schon zum Schrank gehen, als Gideons Walkie-Talkie in seiner Tasche vibriert und Carls Stimme sich nochmals zu melden scheint: »Also haben jetzt alles da ... Den Elektrostuhl kann man betätigen.«

»Oh Gott!«, sticht Rhonda heraus und knickt fasst vor Schreck zusammen, als würde ihre Hand Tonnen wiegen, welches sie sich besorgt auf ihre Brust legt.

»Nein! Das darf nicht passieren!« Ellen schüttelt den Kopf und steigt über Gideon, um sein Schreibtisch zu durchwühlen. Irgendwo hatte er doch mit Sicherheit seinen Schlüssel aufbewahrt.

Ellen hatte einmal gesehen, dass Carl ihre Rucksäcke in dem Schrank (an der Wand, neben dem Schreibtsch) verstaut hatte, als sie nur noch halb bei sich gewesen war, bei ihrer Kennzeichnung. 

Bei der Inspektion in die Schubladen findet Ellen dann endlich einen Schlüsselbund und schiebt wieder die Schubladen zu, als ihr das Bild, was Gideon die Ganze Zeit immer angestarrt hatte, ins Auge springt.

Sie lässt den Schlüsselbund fallen und ihre Hände fangen an zu zittern. Sie nimmt den Bilderrahmen in die Hand und starrt selbst darauf.

»Ellen, was ist los?«, fragt Rhonda, die zu ihr hin eilt und selbst überrascht schaut.

»Ach du scheiße ...«, kommt es auch von Lorena, die jetzt ebenfalls neben ihr steht.

Auf dem Bild sind er und eine Frau abgebildet. Sie sieht Ellen zum verwechseln ähnlich, nur das sie offensichtlich älter zu sein scheint und sie weiß auch wieso. Anhand der Person die im Hintergrund steht und in einem Anzug an einem Whiskey nippt.

»Das ist doch ...« Sie Schluckt. »Mein Vater.« Sie zeigt auf ihn und dann zu der Frau. »Ist das dann meine Mutter, nur in ... jung?«

»Keine Ahnung, aber schau mal ...« Rhonda zeigt auf die Brosche, die ihre Mutter an sich trägt. Sie ist in Gold getaucht und trägt dasselbe Symbol, wie das Wachssiegel auf dem Zettel. Es ist tatsächlich von ihnen! Es ist keine Verarsche ...! 

»Oh mein Gott!«, drückt Ellen verkrampft hervor, den Tränen nahe und hält ihr Gesicht ihn zwei Fingern. »Dieser Zufall ...« Ihre Stimme wird brüchig und die Tränen beginnen wieder ihre Tränendrüse zu belasten, was ihre Nase zum laufen bringt, die sie nebenbei hochzieht. Sie schüttelt ungläubig den Kopf.

»Ich kann das nicht fassen!« Sie legt ihr Gesicht in ihre Hände und schluchzt. Ronda die das Bild in der Hand hält und Ellen, die sich um ein paar Schritte entfernt hat, überfordert ansieht, hält Lorena ihnen ihre Rucksäcke entgegen.

Sie hatte sich an den Schlüssel-wirr gewagt und ihre Rucksäcke herausgesucht. Die Rucksäcke von den Jungs liegen auf dem Boden.

Ellen wischt ihre Tränen weg, versucht das erst einmal zu vergessen, denn jetzt haben sie wichtigeres zu tun.

McLarrys Experiment -Kontrollverlust-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt