"Du wirst es mir sowieso nicht glauben. Aber ich habe auch nicht sonderlich viel zu verlieren und ich habe mir vorgenommen mich mehr zu öffnen, deshalb sage ich es jetzt einfach: Ich liebe dich! Und ich weiß wie lächerlich sich das für dich anhören muss aber es ist die Wahrheit. Ich habe dich damals schon geliebt und ich habe nie damit aufgehört. Die Distanz die all die Jahre zwischen uns wahr hat es einfacher gemacht diese Gefühle zu ignorieren, aber sie waren immer da. Und seit du wieder hier bist sind meine Gefühle präsenter denn je und ich weiß nicht wie lange ich das noch vor dir verbergen kann." Während meiner ganzen Rede habe ich Albus nicht ein einziges mal in die Augen gesehen und auch jetzt kann ich mich nicht dazu durchringen ihn anzusehen. "Komm bitte mit auf mein Zimmer ich muss dir etwas zeigen." Nun schnellt mein Kopf doch nach oben. Ich glaube ich habe mich verhört. Oder habe ich mir Albus' Antwort nur eingebildet? Nein, er hat eindeutig etwas gesagt, denn er hat sich bereits in Bewegung gesetzt und den Weg zu seinem Zimmer eingeschlagen. Zögerlich folge ich ihm. Was will er denn jetzt machen? In seinem Zimmer setzte ich mich wie aufgefordert auf die Couch, während Albus etwas aus einer Schublade herauskramt. "Ich hatte vor Wochen ein Gespräch mit Katherina über dich. Ich wollte von ihr wissen ob ich dir vertrauen kann und ob sie dir vertraut. Katherina vertraut dir, weil du ihr keinen Grund gegeben hast es nicht zu tun." Ich weiß immer noch nicht worauf Albus hinaus will, aber er hat jetzt gefunden was er gesucht hat, denn er kommt zur Couch und gibt mir das Blatt, welches er soeben aus seinem Schreibtisch geholt hat. Es handelt sich um eine Liste. Auf der rechten Seite stehen Gründe mir zu vertrauen, auf der linken mir nicht zu vertrauen. Zu meinem erstaunen ist die rechte Seite deutlich mehr beschrieben. "Ich dachte immer ich hätte keinen Grund dir zu vertrauen, aber eigentlich liegt es gar nicht an dir sondern an mir. Ich dachte immer du hättest mich die ganze Zeit manipuliert, weil ich mir nicht eingestehen konnte, deine Pläne unterstützt zu haben. Da war es einfacher sich einzureden, du bist an allem schuld. Aber das stimmt überhaupt nicht. Ich war nur verletzt, dass du mich im Stich gelassen hast, aber ich verstehe jetzt warum du es getan hast." Ich habe wirklich mit allem gerechnet, aber nicht damit. Ich will gerade zum sprechen ansetzten, als Albus mit unterbricht. "Es tut mir Leid. Ich weiß jetzt, dass ich dich mit meinem ewigen Misstrauen verletzt habe. Ich habe all meine Trauer und Schuldgefühle von Arianas Tod auf die projiziert und das ist nicht fair. Also ja, ich glaube dir, dass du mich tatsächlich liebst. Und ich liebe dich auch!" Ich bin völlig überwältigt von seinen Worten. Ich weiß nicht was ich jetzt tun oder sagen soll, deshalb lasse ich es einfach bleiben und genieße diesen Moment. Als Albus merkt, dass ich nicht vorhabe etwas zu erwidern rutscht er näher an mich heran, nimmt meine Hand in seine und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Diese Geste lässt mich schmunzeln. So saßen wir früher oft da, wenn wir in eine Sackgasse geraten waren, nicht mehr weiter wussten und einfach einen Moment der Ruhe brauchten. In diesem Moment müssen wir nicht wissen wie es weiter geht. In diesem Moment steht die Zeit still und wir können einfach den Augenblick leben. Die Nähe des anderen genießen und den Kopf ausschalten. Ich weiß nicht wie lange wir so dasitzen, aber das ist mir auch vollkommen egal. Ich will nicht, dass dieser Moment endet. Doch irgendwann löst Albus seinen Kopf von meiner Schulter, behält jedoch meine Hand in seiner. Als auch ich meinen Kopf hebe, heften sich seine Augen direkt in meine. Ich verliere mich in seinem Blick. Ich starre in diese grünen Augen, die ich so lange nicht mehr sehen durfte und die ich doch unter tausenden wiedererkennen würde. "Wie geht es jetzt weiter?", stellt Albus die Frage, die schon die ganze Zeit, wie ein unsichtbarerer Vorhang zwischen uns hängt. "Ich weiß es nicht. Wie soll es für uns denn jetzt weitergehen?", stelle ich die Gegenfrage. Was ich will weiß ich genau. Ich möchte mit Albus eine Beziehung führen. Jedoch weiß ich auch sehr genau, wie schwierig das wäre. Es ist so viel zwischen uns passiert und das nicht gerade im positiven Sinne. Und auch wenn Albus sagt er glaubt mir, bezweifle ich, dass er mir genug vertraut um eine Beziehung aufzubauen, falls er das überhaupt möchte. Albus reibt sich mit den Händen übers Gesicht. Auch er scheint keine richtige Antwort zu haben. "Ich weiß es doch auch nicht. Einerseits möchte ich mit dir zusammen sein, aber andererseits ist da immer noch diese Angst, dass du mich wieder im Stich lässt, oder du dich mir überhaupt nicht öffnest. Ich weiß, dass wir beide älter geworden sind. Wir sind erwachsen geworden und haben uns weiterentwickelt. Wir sind nicht mehr die Teenager von damals, die ihre persönlichen Probleme in verrückten Ideen ertränken. Aber diese irrationale Angst lässt sich leider nicht einfach abstellen, auch wenn ich das wirklich gerne tun würde." "Und wenn wir es einfach passieren lassen, wie es kommt. Lass und doch einfach weitermachen wie die letzten Wochen auch schon und schauen was passiert?" Es ist mit Sicherheit nicht mein bester Plan, aber es ist ein Anfang. Und es ermöglicht uns dieses schwierige Gespräch auf später zu verschieben. Albus nickt und greift wieder nach meiner Hand. Ich rücke meinerseits ein Stück näher an ihn heran. Wieder verliere ich mich in seinen Augen. Ich spüre wie sein Blick immer wieder zu meinen Lippen wandert, so als würde er abwägen ob er es wagen soll oder nicht. Schließlich überbrücke ich die letzten Zentimeter und spüre nach all den Jahren endlich wieder seine Lippen auf meinen. Es ist nur ein vorsichtiger, erforschender Kuss. Ein Test, ob wir schon bereit sind so weit zu gehen. Albus löst den Kuss relativ schnell wieder, aber er weicht nicht zurück. Stattdessen legt er einfach wieder seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Wir bleiben noch lange so sitzen, bis wir es schaffen uns voneinander zu lösen und in die reale Welt zurückzukehren.
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Grindeldore FF
FanfictionKatherina Petrowa lernt ihren Vater Gellert Grindelwald kennen und zieht nach ihrem Schulabschluss zu ihm nach Schloss Nurmengard. Dort begegnet sie auch Albus Dumbledore und erlebt live wie sich die Beziehung zwischen Grindelwald und Dumbledore ent...