5. Anderer Mensch

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Kuroo

Kenma war nun schon seit mindestens 5 Stunden weg. Wir hatten keine Ahnung wo er war oder wann er gegangen war. Das Mysteriöse an der Sache war, dass seine Sachen noch an Ort und Stelle hingen. Sein Schlüssel war auch an dem Ort wo er immer hing, was mich eine Vermutung aufstellen ließ. Das Kätzchen wollte nicht das ich wusste das er fort war, es sollte so aussehen dass alles so war wie immer. Tatsächlich hätte es auch funktioniert, wenn ich Arbeiten gegangen wäre. Natürlich war das nur eine Vermutung, doch mein Bauchgefühl sagte mir das ich wohl recht hatte.

,, Hey Kuroo was machst du denn so ein nachdenkliches Gesicht! Keine Sorge Kenma wird es schon gut gehen ", versuchte mich Bokuto aufzuheitern. Ich war ihm und Akaashi wirklich sehr dankbar. Sie gaben mir den nötigen Halt, denn ich in diesem Moment brauchte.
,, Vielleicht ist Kenma ja auf Arbeit?", stellte Akaashi eine logische Erklärung auf. Das kann gut möglich sein, aber wieso sollte er heimlich dorthin gehen? Ist es ihm peinlich? Oder sogar unangenehm?
,, Akaashi hat recht. Wir sollten Kenma vertrauen, aber trotzdem sein Verhalten beobachten. Genug Zeit haben wir ja", schlug Bokuto vernünftig vor. Einverstanden nickte ich und versuchte dieses Thema aus meinem Kopf zu verbannen.

,, Da wir gerade davon sprechen. Was arbeiten Kenma und du eigentlich? ", fragte mich Bokuto neugierig. Es war schwierig jemanden zu erklären, dass man seinen Job nicht Preis geben konnte, ohne das die Person noch neugieriger wurde. Es tat zwar weh, aber lügen war der einzige Ausweg, auch wenn es die engsten Freunde betraf.
,, Ich arbeite im Büro und bei Kenma hab ich keine Ahnung. Er wollte es mir nicht verraten ". Genau wie ich ihm. So gesagt wussten wir beide nicht was der jeweilige andere arbeitete und es hatte uns auch nie gestört. Wir hatten es akzeptiert ohne wenn und aber.
,, Boar ein Bürojob? Hätte ich nicht gedacht", gab Bokuto erstaunt von sich.
,, Ich hätte gedacht das es eher etwas aufregendes wird ", stimmte Akaashi mit ein, ich musste mich zusammenreißen, um nicht wie blöd zu grinsen.

,, Und ihr? Was macht ihr beruflich?", fragte ich sie nun zurück, um ihre Gedanken von meinem Beruf zu lotzen. Sofort fing Bokuto an zu strahlen.
,, Schön das du fragst. Ich bin Tierarzt und Akaashi ist Koch", berichtete er mir mit Stolz. Dann ist ja doch was aus unserer Eule geworden. Zuerst dachte ich er würde nie den passenden Beruf finden, weil sich seine Stimmung selbst durch Kleinigkeiten extrem ändern konnten. Aber ich bin froh das die beiden zufrieden ihr Leben lebten.
Schritte die die Treppe runterkamen ließen uns alle aufsehen. Kenma lief gelassen mit einer Jogginghose und T-Shirt die moderne Marmor Treppe hinunter. Als er uns sah blieb er stehen und blickte uns eher mit einem kalten Gesicht entgegen. Sofort jagte mir dieser Blick ein Schauder über den gesamten Rücken, jedes Haar stellte sich auf, doch ich ließ mir nichts anmerken.

,, Du bist ja zeitig Zuhause Kuroo ", brummte Kenma mir nicht gerade begeistert zu. Schmerzlich zog sich mein gütiges Herz zusammen, es fühlte sich an als wären seine Worte Messer gewesen, die sich tief in mein Herz bohrten.
,, Ich habe so viel gearbeitet. Ich brauche einfach mal etwas Zeit für mich. Bokuto und Akaashi sind zu Besuch, möchtest du sie nicht beg-", setzte ich zum Reden an, da sich Akaashi und Bokuto nicht regten, aber Kenma unterbrach mich sogleich.
,, Wieso hast du mir nicht bescheid gesagt?", knurrte mich Kenma sauer an. Wer ist das und was hat er mit meinem Kenma gemacht! Entschlossen erhob ich mich von der Couch, um ihm fest ins Gesicht zu sehen.
,,Ich wollte dich überraschen und außerdem war das eine spontane Sache die gestern Abend besprochen wurde ", begann ich zu erklären. Bokuto und Akaashi blieben erschrocken auf der Couch sitzen und betrachteten uns ungläubig.

,, Ich habe ein Recht zu erfahren wer dieses Haus betritt! Du kannst doch nicht einfach Dinge ohne mich zu fragen bestimmen", fauchte er mich nun herablassend an. Ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Kenma war nicht mehr der Kenma wie er es früher einmal war. Warum erkannte ich das jetzt erst, wo es wahrscheinlich schon zu spät war.
,, Dieses Haus gehört mir. Wir teilen es uns und du kannst nicht von mir verlangen, dass ich dich jedes Mal wenn ich jemanden zu mir einlade dich vorher fragen muss", knurrte ich ihn nun auch an. Kenma setzte einen Mörderblick auf und verschwand wieder stampfend nach oben. Dort hörte ich nur noch wie er seine Tür zuknallte. Erschöpft ließ ich mich zurück auf die Couch fallen und bedeckte meine Gesicht mit meinen Händen. Das konnte doch nicht war sein. Was ist denn da gerade passiert!?

Eine Hand legte sich vorsichtig auf meine breite Schulter und ließ mich aufsehen. Bokuto hatte sich rechts neben mich gesetzt, seine Hand auf meiner rechten Schulter platziert. Er gab mir Beistand und auch Akaashi setzte sich zu mir, um mir Nähe zu geben, welche ich gerade brauchte. Die beiden hatten nun gesehen, wie es zwischen mir und Kenma stand, tief im inneren wusste ich das sie entsetzt waren. Auch ich war entsetzt. Er hatte es vor unseren Freunden abgezogen, als wären sie nicht da gewesen.
,, Es tut mir leid ", flüsterte ich meinen Freunden eine Entschuldigung zu, die mich ohne zu zögern in ihre Armen nahmen.
,, Dich betrifft keine Schuld", meinte Akaashi in einem ruhigen Ton und auch Bokuto nickte zustimmend.

,, Ich möchte ja nicht aufdringlich sein, aber mit Kenma stimmt etwas nicht ", schlussfolgerte nun auch Bokuto heute. So ein Blitzmerker. Selbst ein blinder würde sehen dass etwas mit Kenma nicht stimmte. Selbst Akaashi sah Bokuto mit einem auch-schon-bemerkt Blick an.
,, Seht mich nicht so an als wäre ich Kernbehindert! Natürlich wusste ich schon vorher das etwas nicht stimmt, aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass wir dem auf dem Grund gehen sollten. Kenma muss etwas zu diesem Verhalten gebracht haben und wir werden herausfinden was! ", beschloss Bokuto entschlossen, ohne auf unsere Antwort zu warten. Die Idee an sich fand ich gut, aber was mussten wir alles dafür tun?

,, Was hast du im Sinn? ", fragte Akaashi die breit grinsende Eule. Er hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank, aber das war schon lange der Fall. Nichts desto trotz war er einer der besten Freunde die man nur kriegen konnte.
,, Also ich hab mir überlegt, dass wir sowas wie Geheimagenten werden und verdeckt arbeiten ", erzählte uns Bokuto überzeugt von seiner Idee. Also Kenma ausspionieren? Ich weiß ja nicht. Ein ungutes Gefühl plagte mich, wenn ich daran dachte wie ich meinen besten Freund ausspionierte. Das wäre ein indirekter Vertrauensbruch und wenn das schief gehen würde, dann wäre meine und Kenma's Freundschaft noch mehr im Dreck als sie jetzt schon war.
,, Was sagst du dazu Kuroo? ", fragte mich nun Akaashi. Zwei Augenpaare waren auf mich gerichtet und warteten auf eine Antwort. Sollte ich alles auf eine Karte setzten? Kenma könnte in Schwierigkeiten sein und sich deswegen abwenden wollen damit wir nicht mit hineingezogen werden. Er könnte aber auch einfach keine Lust mehr auf mich haben. Egal was es war ich wollte ihm helfen. Also hatte ich keine Wahl. Kenma würde es uns nicht sagen wenn wir ihn fragen würden und wenn dann würde er lügen.
,, Ich bin dabei. "

Keine Angst! Ich bin da <3 Kuroo x Kenma (bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt