Vermutlich wärst du gleich in Ohnmacht gefallen, hätte da nicht deine Rettung in der Not wortwörtlich an deine Tür geklopft.Gelächter und Schreie der Frustration erhellten Katsukis Zimmer, während die kleine Gruppe ein Videospiel nach dem anderen förmlich inhalierte.
Irgendwann warfen die fünf Oberschüler jedoch endlich mal einen kurzen Blick auf die Uhr und bemerkten, dass es bereits nach Mitternacht schlug. Jeder machte sich auf den Weg in sein eigenes Zimmer, wobei Eijiro den Raum als Letzter verließ und nun nichtsahnend den leergefegten Flur entlang lief. ,,Wie ausgestorben... das fühlt sich schon ein wenig merkwürdig an, wenn man bedenkt, dass tagsüber immer irgendwas los ist.", flüsterte er schmunzelnd vor sich hin.
Während seines Wegs durch die fast schon endlosen Gänge der Dorms, kam er jedoch an Deinem vorbei. Eigentlich setzte der Rothaarige schon zum Gehen an, doch dann fielen ihm einige auffällige Geräusche aus deiner Richtung auf, weshalb er doch stehen blieb und sich dazu entschloss nach dir zu sehen. Was, wenn du in Gefahr warst? Dann konnte er doch nicht einfach so weitergehen und es ignorieren als wäre niemals irgendwas passiert. Das wäre weder heldenhaft, noch wirklich männlich von ihm!
Vorsichtig klopfte er also an deiner Tür an und wartete auf ein Zeichen von dir.,,Ernsthaft?? Es ist mitten in der Nacht!", fluchte Dabi so leise wie möglich, ließ jedoch von dir ab. ,,Geh zur Tür, aber wehe du erwähnst unser kleines Geheimnis!"
Bestätigend nicktest du, stemmtest dich mit zitternden Beinen vom Bett auf und taumeltest ein wenig benommen zur Tür.
Vor dir stand ein äußerst besorgter Kirishima. ,,Uhm.. hey (S/N), alles... okay bei dir?" Deine Unsicherheit überspielend, lächeltest du ihn ein wenig an. ,,Eh, ja. Warum fragst du?-" Ursprünglich beinhaltete dein Plan, dich am Türrahmen abzustützen, doch es schien so, als wäre das Universum heute absolut nicht auf deiner Seite. Du schätztest den Abstand zu gering ein und fielst beinah ins Leere, hätte dein bester Freund dich nicht noch rechtzeitig aufgefangen.,,Woah, hey! Pass auf! Bist du sicher, dass es dir gut geht? Du bist total neben der Spur!"
,,Hab ich doch schon gesagt! Mir geht's gut. Ich hatte nur einen Albtraum, sonst nichts."
Skeptisch kniff der rothaarige Oberschüler die Augen zusammen und musterte dich ungläubig. ,,Aus deinem Zimmer kamen seltsame Geräusche, als hättest du Angst gehabt... und ich habe mir Sorgen gemacht, dass du vielleicht Hilfe brauchen könntest." Abwimmelnd hobst du die Hände und lachtest ein wenig unbeholfen. ,,Ah- eh nein! Vermutlich habe ich nur wieder im Schlaf gesprochen. Nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen müsstest. Aber sag mal, warum bist du überhaupt noch wach? Es ist immerhin mitten in der Nacht." Beschämt rieb sich der Rothaarige den Hinterkopf und senkte seinen Blick ein wenig, sein breites Grinsen jedoch nach wie vor aufgesetzt. ,,Nunja, ich, Bakubro und die anderen wollten zocken, wie du ja weißt. Aber eigentlich nicht zu lange, weil morgen immerhin wieder Unterricht ist... anscheinend haben wir die Zeit wohl doch ein wenig vergessen." Es überraschte dich kein Stück, dass sie sich nicht an den "Gaming-ABEND" hielten und stattdessen bis in die Nacht vor der Konsole verbrachten. Besonders, da Katsuki mit Niederlagen so seine Probleme hatte und du dir gut vorstellen konntest, dass er Revanchen verlangte. ,,Verstehe...", kichertest du amüsiert vor dich hin: ,,Vielleicht sollten wir ins Bett gehen. Es ist sowieso schon viel zu spät." Kirishima stimmte dir zu, musterte dich jedoch plötzlich ganz kritisch.
,,Du, sag mal... das ist doch Bakubro's Shirt, oder?"
Deine Augen folgten Seinen an dir herunter und die Realisierung ließ dich schlagartig rot anlaufen. Das Detail musstest du versehentlich verdrängt haben. ,,D-Das eh- i-ich kann- a-also... uhm..." Deine Reaktion schien für deinen besten Freund wohl Antwort genug. Grinsend kommentierte er dein unverständliches Gemurmel damit, dir würde eine solche Aktion ziemlich ähnlich sehen und ihn würde dies absolut nicht wundern.
Schmollend wandtest du dein glühendes Gesicht beleidigt und innerlich ein bisschen aufgewühlt von ihm ab. ,,Pff... er hat es ja noch nicht einmal gemerkt!" Beschwichtigend legte Kirishima dir eine Hand auf die Schulter, was dich ihm nun doch wieder in die Augen blicken ließ. ,,Sicher fällt ihm das nur nicht auf, weil er so viele davon besitzt." Du begannst ab diesem Punkt zu lachen. Dein Gegenüber hatte recht und es dir vorzustellen, machte diesen Gedanken nur noch lustiger. ,,Aber mal im Ernst! Dieser Typ trägt wirklich nichts Anderes, oder??", fügte Eijiro noch empört fragend hinzu.
Wie konnten deine Freunde es eigentlich immer wieder aufs Neue schaffen dich binnen weniger Sekunden so glücklich zu machen? ,,Vermutlich nicht. Er bekommt's aber auch nicht zurück!" Kirishima stieg in dein Kichern mit ein, bevor er dir praktisch schon befahl ins Bett zu gehen, da es eindeutig viel zu spät für Gespräche war. Ein letztes Mal erkundigte der Rothaarige sich noch bei dir, ob es dir auch tatsächlich gut ging und verschwand dann breit Grinsen in seinem Zimmer.
Mit unwohlem Gefühl im Magen schlosst du die Tür hinter dir und drehtest dich langsam zurück zu Dabi um, welcher nach wie vor in deinem Zimmer saß und dich mit kalten Augen und ernster Miene musterte. Ein unangenehmer Schauer lief dir über den Rücken, deine Beine wurden schwerer und dein Herz zog sich in deinem Brustkorb zusammen. Sämtliches Gefühl verschwand aus deinen Gliedern. Was wollte er jetzt schon wieder von dir?
,,Du solltest jetzt wirklich besser gehen!" Seufzend stemmte der Schwarzhaarige sich mit den Händen von deinem Bett, auf welchem er bis eben noch saß, auf und kam dir mit demselben Gesichtsausdruck näher, bevor er wenige Zentimeter vor dir stoppte, seine Hände lässig in den Hosentaschen verstaut und dich durch euren deutlich sichtbaren Größenunterschied von oben herab mit seinen eisernen türkis-blauen Iriden durchbohrte. ,,Eigentlich lass ich mir von dir nichts sagen, aber ich werde jetzt trotzdem gehen."
Dein Gegenüber drehte sich um, lief auf dein Balkonfenster zu und stoppte kurz bevor er es erreichte, um sich mit einem breiten Grinsen ein letztes Mal zu dir umzudrehen. ,,Wir wollen doch nicht, dass unser kleiner süßer Spion Schlafmangel erleidet und unfähig wird, nicht wahr?~"
Seine Präsenz schüchterte dich so enorm ein, dass du kein einziges Wort mehr rausbekamst, egal wie sehr du es versuchtest. Den Kloß im Hals schlucktest du nur mit viel Mühe herunter und beobachtetest Dabi weiter dabei, wie er dein Fenster öffnete, auf das Geländer deines Balkons sprang und sich mit einem drohenden: ,,Ich behalte dich im Auge!", elegant und in fließender Bewegung drehend rückwärts nach unten fallen ließ, als ob er sein Leben lang nichts Anderes getan hätte. Geschockt löstest du dich aus deiner Starre, ranntest nach draußen, klammertest dich an das Geländer, auf welchem der Schurke bis vor wenigen Sekunden noch stand und blicktest ihm panisch suchend hinterher. Doch zu deiner Überraschung zeigte sich nicht die geringste Spur von ihm. Es war als wäre er nie da gewesen.________________________________
Wörter: 1131
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Strengh, No Quirk Can Give You | Katsuki Bakugou x fem! Reader
Fanfic,,Einen Quirk kann man nicht erzwingen, richtig?" Ja, entweder man hatte Glück im Leben oder eben auch nicht. Du hattest wohl die volle Ladung Pech abbekommen. Wo warst du, als Gott das Positive verteilte? Alles begann mit deiner blöden Diagnose, di...