𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 1 / 𝓥𝓮𝓻𝓸𝓷𝓲𝓬𝓪

880 24 33
                                    


Veronica Díaz :

Ich saß verloren auf der Fensterbank und starrte nach draußen auf den Hof. In meinen Gedanken vertieft, bemerkte ich, wie einige Wachmänner umherliefen oder die Schicht wechselten. Plötzlich wurde meine Zimmertür aufgerissen, und ein Wachmann trat ein, der aussah, als wolle er jemanden allein mit seinem Blick töten.

Als ich ihn ansah, bemerkte ich seine wütende Miene und fragte mich, warum er so wütend war. Er kam direkt auf mich zu und hielt inne, als er vor mir stand.

„Miss, würden Sie mir bitte folgen ? Ich habe eine Anweisung von Herrn García erhalten, dass Sie umgehend nach unten kommen sollen,“ sagte er und sah mich abwartend an. Ich folgte ihm dann nach unten.

Wir gingen eine Treppe hinunter, die aus schwarzem Marmor bestand. Die Wände waren schwarz gestrichen und die Türen weiß. Wir hielten vor einer weißen Doppeltür an, und der Wachmann öffnete eine Seite der Tür. Ich erblickte eine offene Küche sowie ein offenes Wohnzimmer.

Alles war in Schwarz und Weiß gehalten. Als ich mich umgesehen hatte, fiel mein Blick auf einen gut aussehenden Mann, den ich als Herrn García identifizierte. Ich musterte ihn kurz.

Er hatte dunkles Haar und braune Augen. Er war gut gebaut, was ich an seinem schwarzen Hemd erkennen konnte. Er trug einen schwarzen Anzug und, wie gesagt, ein schwarzes Hemd dazu. Er saß auf einer schwarzen Ledercouch und hatte die Beine übereinandergeschlagen.

" Wie arrogant " dachte ich.

Er sah mich emotionslos an, starrte zuerst auf meine Brüste und dann in meine Augen.

" Hallo, geht's noch ?! "

Ich schaute ihm in die Augen. Sie erinnerten mich an einen düsteren Wald, der seine Mitmenschen nur mit einem Blick ermorden könnte. Er kam auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. Er musterte meinen Körper, und als ich ihn böse anfunkeln wollte, betrat ein anderer gut aussehender Mann das Wohnzimmer.

Er hatte braune Haare und ebenfalls braune Augen, aber seine Augen waren nicht so düster wie die von Herrn García. Der Mann, der das Wohnzimmer betreten hatte, ging auf Herrn García zu.

„Bonjour frère, qui avons-nous ici?“ 
(„Hallo Bruder, wen haben wir denn hier?“) 

Der gut aussehende Mann sprach mit Herrn García auf Französisch.

„C'est la fille, d'avant, dont nous avons parlé. Elle s'appelle Veronica Díaz.“ 
(„Das ist das Mädchen von vorhin, über das wir gesprochen haben. Sie heißt Veronica Díaz.“) 

sagte nun Herr García ebenfalls auf Französisch.

Ich bemerkte, wie er schmunzelte, als er meinen Namen sagte, und mich kurz dabei ansah. Natürlich sprachen sie weiter auf Französisch, da sie wussten, dass ich kein Französisch beherrschte. Immer wieder hörte ich meinen Namen und ging davon aus, dass es um mich ging.

Ich ging auf die schwarze Ledercouch zu und setzte mich hin. Ich nahm mein Handy aus meinem BH, wo ich es vorhin versteckt hatte, und schaute mir ein paar Bilder von mir in der Galerie an.

---

Santiago García

Ich unterhielt mich noch eine Weile mit meinem Bruder Dylan. Wir sprachen über Veronica und ob sie für unseren illegalen Boxclub geeignet wäre. In unserem Club liefen Prostituierte herum, um die Kunden anzulocken, und es gab auch einen Bereich, in dem man eines unserer Mädchen bezahlen konnte – ihr wisst schon, wofür.

Hell is my life - Together we can do everythingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt