Kapitel 40

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Dary Buckley
By LuanaWhite

Diese Bindung war ein furchtbarer Fehler gewesen. Ich sah es Lilly an, dass sie mich nicht mochte, dass sie Angst vor mir hatte. Aber ich war nicht das Monster für das sie mich hielt. Sie hatte keine Ahnung, wieso sie in Wahrheit in dieser Bindung war und es wurde mir streng untersagt ihr die Wahrheit zu sagen.

Alles drehte sich darum, dass diese Hexe in Sicherheit war. Aber was war mit mir? Niemand hatte mich gefragt ob ich das überhaupt wollte, oder interessierte sich dafür was ich hatte aufgeben müssen.

Für meinen Vater war Ehre das absolut wichtigste. Ihm war egal gewesen, dass ich bereits eine Hexe gefunden hatte, an der ich mein Herz verloren hatte. Aber sie kam aus einer anderen Gesellschaftsschicht wie wir. Mir war das egal, aber ihm nicht. Und dann auf einmal ist er damit gekommen, dass er eine Hexe für mich hatte. Lilly.

Er hatte ihren Eltern zugesichert, dass ich eine Bindung mit ihr eingehen würde, ohne mich vorher zu fragen und ich hatte keine Wahl gehabt. Lilly wusste davon nichts. Sie wusste auch nicht, dass ihr Vater sie verkauft hatte, bevor sie überhaupt geboren wurde.

Ich wusste auch nicht alles darüber, nur dass er anscheinend große Probleme gehabt hatte und er sich an einen Dämon gewandt hatte, der allem für was wir standen den Rücken gekehrt hatte. Er verkaufte Hexen an Gargoyles. Ich fragte mich, wie er das nur mit seinem Gewissen vereinbaren konnte.

Aber Lilly's Vater konnte sie ihm nicht geben. Er konnte sein Kind nicht ausliefern, damit man ihr die Magie absaugte, was sie töten würde. Ihre einzige Rettung war gewesen, dass sie sobald sie achzehn Jahre alt war, in einer Bindung war. Und mein Vater hatte ihrem dies zugesichert.

Somit gehörte Lilly mir und dieser Dämon hatte keinen Anspruch mehr auf sie und solange Lilly bei mir war, würde ihr nichts geschehen. Doch Lilly wusste von all dem nichts. Ihr Vater schämte sich und hatte Angst dass sie ihn hassen würde.

Lilly hielt mich für ein Monster. Für einen aggressiven Dämon der sie ständig anschrie, der sie nicht gut behandelte. Aber hinter meinen Verhalten steckte nur der Schmerz über die Liebe die ich hatte aufgeben müssen.

Es verging kein Tag, wo ich nicht an sie denken musste. Ariel. Die schönste Hexe, nein die schönste Frau die ich jemals gesehen hatte. Sie war einfach unglaublich und ich hatte mich vom ersten Moment an in sie verliebt.

Wir waren einige Male zusammen ausgegangen. Ich wollte ein Gentleman sein. Ich wollte um sie werben so wie es sich gehörte und hatte mir hin und wieder Küsse gestohlen. Aber als mein Vater es herausgefunden hatte, gingen all meine Träume zunichte.

"Liebe? Liebe bezahlt keine Rechnungen, Dary! Dieses Mädchen passt nicht zu uns. Du würdest Schande über unsere Familie bringen. Vergiss sie." erklärte Vater mir und ich konnte nicht glauben dass er das wirklich sagte. Wollte er nicht mein Glück? Wie sollte ich Ariel vergessen wenn ich sie so sehr liebte?

"Das kann ich nicht, Vater. Mir ist egal aus welchen Verhältnissen Ariel stammt. Ich werde sie fragen ob sie eine Bindung mit mir eingeht. Ich habe immer alles getan was du von mir verlangt hast, aber hierbei treffe ich selbst die Entscheidung. Ich bin erwachsen." entgegente ich ihm aber plötzlich wurden seine Augen schwarz und er stürmte auf mich zu.

"Du wirst sie nicht fragen, Dary. Ich bin dein Vater und ich habe andere Pläne für dich. Es gibt bereits eine Hexe die für dich bestimmt ist. Ich habe ihren Eltern bereits meine Zustimmung gegeben. Du lernst sie nächste Woche kennen und ihr werdet euch aneinander binden. Tust du es nicht, verurteilst du sie zum Tode. Könntest du das mit deinem Gewissen vereinbaren? Würdest du wirklich eine andere Hexe opfern, nur damit du auf verliebt machen kannst?"

Natürlich konnte ich das nicht. Wie denn auch? Ich wurde gut erzogen. Ich wusste um die Pflichten eines Dämons, Hexen zu beschützen und das wollte ich auch. Niemals könnte ich damit zurecht kommen, dass eine Hexe starb, weil ich zu egoistisch gewesen war. Und Vater hatte das gewusst.

Nachdem er mir alles erzählt hatte, hatte ich keine andere Wahl gehabt. Ich hatte zugestimmt Lilly's Dämon zu werden und hatte dadurch Ariel verloren. Aber seit diesem Tag wo wir diese falsche Bindung eingegangen waren, war ich nicht mehr ich.

Ich versuchte meinen Schmerz in Alkohol zu ertränken, was mir nicht gelang. Jedes Mal wenn ich Lilly ansah, wurde ich daran erinnert was ich ihretwegen verloren hatte. Aber sie konnte am allerwenigsten dafür. Und sie wusste es nicht.

Ich saß in einem tiefen Loch. Egal wie sehr ich schrie, niemand kam mir zur Hilfe und alleine schaffte ich es nicht raus. Ich wurde zu jemanden den ich selbst nicht leiden konnte. Vielleicht war ich ja dieses Monster für das meine Hexe mich hielt, aber es gab noch viel größere Monster und unsere grauenhafte Bindung war der einzige Weg, der Lilly beschütze. Und sie würde es niemals erfahren...

Witches&Demons - Dark PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt