Die heiße Sonne warf ihre Strahlen gnadenlos auf die Bewohner. Unter Palmen versteckt saßen die Menschen in der Hoffnung die Sonne würde sie verschonen. Die Luft war stickig und es fühlte sich an als würde diese Hitze töten. Das leise Rascheln der Armbänder erfüllt den ganzen Saal als die Prinzessin durch die Gänge rannte in Richtung Garten. Ihr weißes Gewand war mit goldenen Verzierungen geschmückt und in ihren dunklen Haaren befanden sich ebenfalls Goldene Verzierungen, die ihre Haare noch schöner aussehen ließen als sie schon waren.
,, Wieso verfolgen sie mich?" Fragte sie sanft und kicherte leicht, bevor sie sich schließlich umdrehte und Azlan in die Augen blickte.
Er lachte leicht bevor er mit einem grinsen antwortete: ,, Als ein Soldat ist es doch meine Pflicht sie zu beschützen nicht war?"
,, Ich bin mir sicher das ich in meinem eigenen Garten sicher bin" sagte die Prinzessin bevor sie sich umdrehte und weiter durch den Garten schlenderte.
Azlan lachte bevor er ihr sofort folgte. Er wusste selbst nicht wieso, aber ihre Nähe machte süchtig und er konnte nicht genug kriegen. Seine Augen fühlte sich wie angeklebt und er konnte sie nicht von ihr abwenden. Sobald sie sich unter einem Baum auf den Boden nieder ließ setzte er sich sofort neben sie.
,, Starren sie immer so?" fragte Sena und grinste sanft, doch diese frage brachte ihn in Verlegenheit.
Azlan hatte nicht bemerkt wie auffällig er sie die ganze Zeit anstarrte aber aus irgendeinem Grund konnte er seine Augen nicht von ihr entfernen. Er ging sich kurz durch seine Haare bevor er sich nervös die Lippen zusammen presste.
,, Verzeihen sie" murmelte er bevor er wieder zu ihr blickte, doch diesmal Traffen sich ihre blicke und es wurde für einen Moment still.
Die Prinzessin fühlte diese Anspannung und seine Augen auf ihr als könnte sie ihn sehen, weshalb sie sofort wieder nach vorne schaute und sanft schluckte. Azlan jedoch hatte nicht vor seinen Blick zu senken und starrte sie immer noch an.
,,Wissen sie wo Prinz Sulayman ist?" fragte sie schließlich um diese Situation etwas aufzulockern.
Azlans blick änderte sich plötzlich und wurde ernst. Sein lächeln das er gerade eben noch auf den Lippen trug verschwand und in seinen Augen war Wut zu erkennen. Er bieß sich die Zähne zusammen und verdrehte genervt die Augen sobald er nur den Namen von diesen Mann hörte.
,, Nein. Wieso fragen sie?" murmelte er und in seinem Ton konnte man genau raus hören wie sehr er ihn Hasste.
,, Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen.." erklärte sie seufzend und starrte in die leere.
Azlan runzelte die Stirn. Er wusste was für ein Typ Sulayman war. Eingebildet, arrogant und respektlos. Der ganze Rum hatte ihn verrückt gemacht und er behandelt jeden wie Dreck, sogar seine eigene Frau.
,,Liebst du ihn?" fragte Azlan plötzlich und auch er selbst war schockiert mit der Frage der ihr gerade gestellt hatte.
Sena nickte bevor sie flüsterte: ,,Ich liebe ihn"
Und plötzlich war diese Gefühl das Azlan schon lange ignorieren wollte. Diese Wut. Diese Trauer und irgendwo auch diese Eifersucht.
I M G E M A C H
Der Nachthimmel war bereits zu sehen und die Sterne funkelten hell am Himmel während der Wind durch die leeren Straßen schlenderte. Sena saß in ihrem Gemach und zog sich langsam ihre Armbänder aus während sie überlegte über das Gespräch mit Azlan. Sie wusste nicht, ob sie ihm die Wahrheit erzählt hatte. Ob sie sich selber die Wahrheit erzählt hatte oder sich nur angelogen hat. Ob sie sich das alles nur eingeredet hatte? Irgendwo liebte sie ihn, doch er verletzte sie immer und immer wieder und als ob er ihre Gedanken lesen konnte riess plötzlich jemand die Türe auf und trat in das Gemach ein.
,,Da bist du ja" murmelte plötzlich Sulayman bevor er die Türe zu fallen ließ und auf Sena zu lief.
Sobald er ihr näher trat, füllte der Raum sich mit dem Geruch von starkem Alkohol und in dem Moment in dem die Prinzessin das roch, stand sie sofort nervös auf und schluckte sanft. Der Prinz murmelte immer wieder unverständliche Dinge vor sich hin während er in Richtung Bett taumelte und sich schließlich dort niederließ und Sena mit seinen dunklen Augen anstarrte.
,,Wo warst du die ganze Zeit?" fragte sie besorgt bevor sie zu ihm blickte.
Sena kam ihn etwas näher und sobald sie vor ihm stand nahm er plötzlich ihr Handgelenk in die Hand und zog sie noch etwas näher zu ihm. Ihr atmen wurde schwere und der Geruch von Alkohol immer stärker. Sulayman murmelte immer wieder unverständliche Wörter was sie zum lachen brachte.
,, Du solltest nicht so viel trinken" sagte sie kichernd, doch er antwortete nicht und starrte sie weiter an.
,, Wo ich war?" murmelte er und lachte dann plötzlich bevor er ernst zischte: ,, Ich habe meine Nächte mit anderen Frauen verbracht.."
Senas lächeln verschwand sobald sie das hörte, doch sie sagte nichts und starrte ihn einfach still an. Sie hatte gehofft das er sich geändert hatte aber wie es aussah war er immer noch der selbe. Sulayman lachte laut und legte sich langsam hin während er immer wieder unverständliche Sachen murmelte, bis er schließlich still wurde und einschlief. Ihre Augen hatten sich bereits mit Tränen gefüllt, doch sie konnte nicht weinen. Nicht jetzt, nicht hier vor ihn. Leise setzte sie sich neben ihn aufs Bett und hielt sich eine Hand vor den Mund so das er wegen ihrem Schluchzen nicht auf wachen würde.
,, Ich wünschte ich könnte dich auch so hassen wie du mich.." flüsterte sie sanft und blickte in sein schlafendes Gesicht.
Sena strich sanft über seine Haare während ihr immer wieder neue Tränen die Wangen runter flossen. Sie konnte nicht aufhören ihn zu lieben, egal wie sehr sie es versuchte. Einen sanften Kuss gab sie ihn auf die Stirn bevor sie sich neben ihn legte und ihre Augen schloss um zu schlafen. Sulayman jedoch schlief nicht. Er öffnete seine Augen und blickte kurz zu ihr bevor er wieder in die Leere starrte und dann seine Augen schloss.
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Die Legende einer Liebe
Historical FictionWir schreiben das Jahr 1456. Sena ist die Tochter eines Sultans und wurde bereits blind geboren. Sie wird gezwungen, einen Prinzen Namens Sulyaman zu heiraten, den sie nicht liebt. Obwohl sie sich gegen die Ehe sträubt, weiß sie, dass es ihre Pflich...