Kapitel 2 - Erinnerungen

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Ich seufzte laut auf und schaute mich kurz um. Ich wollte sehen ob jemand in der Nähe von meinem Haus ist, da ich am Waldrand wohnte ist es eher unwarscheinlich aber nicht unmöglich. Da hier keiner weiter in der Nähe ist machte ich mich auf den Weg in den Wald. Sicher ist sicher. Ich freute mich schon wieder denWind in meinem Fell und die erde unter meinen Pfoten zu spüren. Und keiner würde mich daran hindern, wirklich niemand. Ich kam dem Wald immer näher und freute mich wie ein kleines Kind darauf endlich wieder als Wolf umher laufen zu können. Als ich den Waldrand erreicht hatte schaute ich mich ein letztes mal um, um dann loszurennen. Ca 5 Minuten behielt ich mein Tempo bei, bis ich beschloss das ich weit genug im Wald war. Ich blieb stehen und kozentrierte mich ganz auf den Wolf in mir. Auf mein goldbraunes Fell und auf die Veränderung meines Körpers und schwupp stand ich auf vier Pfoten, hatte einen Schwanz und Fell. Ich vergeudete keine Zeit und lief sofort los. Dieses Gefühl von Erde unter meinen Pfoten, den Wind in meinem Fell, genau das liebte ich so am Wolf sein. Doch es hatte auch gefährliche Seiten ein Wolf zu sein, denn man darf nicht zu nahe an Jagd- oder Wohngebiete ran. Und man sollte aufpassen das man nicht plötzlich in ein Rudel voller Werwölfe läuft, das könnte nämlich sehr unangenehm werden. Die eine Begegnug mit dem Rudel aus Californien werde ich wohl nie vergessen, denn sie war auf eine Art besonders die man einfach nicht wirklich beschreiben kann. Aber ich werde es versuchen.

~Flashback~

Es war ein heißer Sommertag an dem ich draußen im Wald in Californien umher lief. Da ich meine erste Verwandlung in einen Werwolf noch nicht hinter mir hatte, aber wusste das ich zu einem Teil einer bin, lief ich lieber in den Wald hinein um die Menschen vor mir zu schützen. Und als ich so durch den Wald spazierte merkte ich nicht wie ein Wolf parallel, im Schatten der Bäume, neben mir herlief. Aus heiterem Himmel bekam ich solche Bauchkrämpfe das ich auf die Knie fiel und meinen Bauch hielt. Ich hatte gehört das die erste Verwandlung die schmerzhafteste sein würde, aber ich hatte mir die Schmerzen nicht mal halb so schlimm vorgestellt. Während ich mir den Bauch hielt und noch einige Schmerzen in den armen, Beinen und in meinem Kopf dazu kamen, trat der Werwolf unbemerkt aus den Schatten und kam näher zu mir. Ich fing an zu zittern, denn ich hatte das Gefühl, dass mein Körper in Flammen steht und hier allein zu sein, wie ich dachte, machte es für mich auch nicht einfacher. Im Gegenteil, ich hätte gerne meine Mutter oder meinen Vater an meiner Seite gehabt, wie es auch sonst der Fall ist. Als ich plötzlich etwas nasses an meiner Stirn fühlte und die Schmerzen sich mehr oder weniger auflösten, blickte ich auf und schaute direkt in zwei große, leuchtend grüne Augen. Ich konnte nicht anders als meine Hand auf seine Schnauze zu legen und ihm weiterhin in die Augen zu blicken. Es war als würden mich seine Augen in einen Bann ziehen und ehe ich mich versah verwandelte sich meine Hand zu einer Pfote. Verblüfft nahm ich meine Pfote von seiner Schnauze und stellte sie zu der anderen auf den Boden, besser gesagt zu den anderen. Mein Kopf fühlte sich plötzlich viel schwerer an als er eigentlich ist und auch mein Körper fühlte sich anders an, irgendwie dynamischer, leichter beweglich und viel kräftiger. Dann hörte ich seine Stimme in meinem Kopf: 'Sag mir, wie bist du hierher gekommen?' Ich schaute in seine grünen Augen und erneut raubten sie mir den Verstand und ich musste meinen Kopf schütteln um wieder klar denken zu können. So antwortete ich ihm: 'Ich weiß es selbst nicht so genau. Ich habe gespürt das mein Körper kurz vor der Verwandlung stand und da ich niemanden Verletzten wollte, bin ich immer tiefer in den Wald gegangen.' Es ist ein komisches Gefühl mit jemandem über die Gedanken zu kommunizieren, aber mir blieb als Wolf ja keine andere Wahl. Er legte seinen Kopf schief als wollte er meine Worte auf die Wahrheit testen, aber das tat er um sonst. Denn ich habe ihm die Wahrheit gesagt und mehr kann ich ja nun auch wieder nicht tun. Dann sah ich seinen Umriss vor mir verschwimmen und ich wusste er verwandelte sich zurück in einen Menschen, kurze Zeit später stand ein Junge mit lockigen, etwas längeren Haaren und grünen Augen vor mir. Die Augen die mich eben noch in den Bann gezogen haben, glänzten zwar, doch zogen sie mich dieses mal nicht in ihren Bann. „Denk an etwas was dich menschlich macht. An deine Freunde, deine Familie oder an dein menschliches Aussehen. Eine Methode klappt bestimmt." sagte er freundlich lächelnd. Und das tat ich, ich stellte mir meine, damals noch nicht so langen, lilanen Haare vor und meine Augen. Kurz danach stand ich wieder auf zwei Beinen, musste aber um mein Gleichgewicht kämpfen, auch wenn ich nur kurz ein Wolf war. Er nickte lächelnd und sagte: „Ich habe dir bei deiner ersten Verwandlung geholfen und da ich ein Alpha bin, muss ich jetzt entscheiden was mit dir passiert. Also entweder du schließt dich meinem Rudel an oder ich muss dich töten, da du von diesem Rudel weißt." Nun schaute er total ernst drein, doch auch ich schaute ziemlich ernst und sagte, da ich nicht sterben wollte: „Ich schließe mich deinem Rudel an." Ein fettes Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er sagte: „Gut dann wilkommen in meinem Rudel. Ich heiße Hunter."

Damals, es war bevor ich wusste das ich kein ganz normaler Werwolf war, wusste ich noch nicht was es hieß dass er mir bei meiner ersten Verwandlung geholfen hatte. Doch ich sollte es später noch herrausfinden.

~Flashback ende~

Ich dachte gerne an die Zeit mit Hunter und seinem Rudel zurück, auch wenn sie nicht die einfachste in meinem Leben war. In dieser Spanne meines Lebens habe ich gelernt meinen inneren Wolf zu kontrollieren und gelernt was es heißt eine Familie zu sein. Doch die Zeit in Hunter's Rudel war viel zu schnell vorbei und das habe ich meiner Mutter zu verdanken. Wie gesagt erschien sie mir im Traum und sie sagte es sei zu gefährlich weiterhin ein Teil des Rudels zu sein. Als ich das Rudel verlassen wollte, war dies schwerer als gedacht.

~Flashback~

„Hunter ich muss dein Rudel verlassen. Es tut mir leid." sagte ich mit tränenerstickter Stimme. Hunter sah mich geschockt an, doch sagte: „Du kannst mein Rudel nicht einfach so verlassen." als ich ihn aber nur verwirrt anschaute, fügte er hinzu: „Erinnerst du dich an deine erste Verwandlung?" Ich nickte, weil ich nicht wusste worauf er hinaus wollte. „Nunja, wenn ein Alpha einem normalen Wolf bei seiner ersten Verwandlung die Schmerzen nimmt, entsteht eine besondere Verbindung zwischen den beiden. Und das Problem ist das ein Alpha nur einmal in seinem Leben einem anderen Wolf die Schmerzen nehmen kann." Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, deswegen starrten wir uns einen Moment lang einfach nur an. Dann schüttelte ich meinen Kopf und fragte: „Warum hast du mir meine Schmerzen genommen und nicht jemand anderem? Und was meinst du mit 'besondere Verbindung'?" Hunter zuckte zunächst die Schultern, sagte dann aber: „Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht, ich hab in dir etwas besonderes gesehen und deine Augen haben mich in einen Bann gezogen, den ich bis heute noch versuche zu verstehen. Die Verbindung lässt sich nicht einfach so erklären, aber es fängt damit an dass man sich anfreundet. Dann zu besten Freunden wird, sie velieben sich ineinander, heiraten und bekommen dann irgenwann Kinder. Und deshalb kannst du nicht einfach so gehen." Total schokiert schaute ich Hunter an. Ich wollte, nein ich konnte einfach nicht glauben was er gerade erzählt hat. Ich werde mich in meinen besten Freund verlieben? „Ich muss trotzdem gehen, Hunter. Ich kann nicht hier bleiben. Aber du solltest wissen, das es mir unglaublich leid tut." Er schüttelte ungläubig seinen Kopf. Ein letztes Mal ging ich auf ihn zu, küsste ihn auf die Wange, drehte mich dann um und ging. Er schrie mir hinterher: „Du kannst mich doch nicht einfach so verlassen!" „Ich muss Hunter. Ich muss." sagte ich ohne mich umzudrehen. Kurz bevor ich im Wald verschwunden war, flüsterte er noch: „Ich liebe dich." Ich musste mich zusammenreißen um nicht jetzt auf der Stelle zusammenzubrechen. Ich ging immer geradeaus, aus dem Wald raus, ohne mich nocheinmal umzusehen. Als ich schlussendlich weit genug vom Wald entfernt war, brach ich weinend zusammen. Ja Hunter hatte mir sehr viel bedeutet.

~Flashback Ende~

Das war das letzte mal das ich Hunter gesehen hatte und ich kann es mir nicht erklären, aber Hunter bedeutet mir mehr als jemals zuvor. Ich hoffe nur, dass wir uns irgendwann mal wieder sehen, ich ihm alles erklären kann und er mir verzeiht. Doch so wie ich ihn in den 3 Jahren kennengelernt habe, könnte es schwierig werden. Aber ich hoffte darauf das er es tut. So ganz in Gedanken versunken bemerkte ich gar nicht, wie dicht ich der Wohnsiedlung gekommen war. Also hielt ich an und wollte eigentlich wieder umkehren und nach Hause laufen. Doch ein Schrei, der die Stille um mich herum zeriss, hielt mich davon ab. Ich verwandelte mich also schnell in einen Menschen und rannte in Richtung aus der der Schrei gekommen war. Als ich in der Siedlungsmitte zum stehen kam gefror mir das Blut in den Adern. Dort waren ca. 20 Menschen umringt von Vampiren und wie ich nicht anders erwartet hätte starrten sie mich an. Und dann als mir auffiel das meine Augen auf Werwolf eingestellt sind, senkte ich meinen Kopf. Blieb aber stehen, denn es hatte keinen Sinn, die Vampire könnten mich locker einholen. Innerhalb eines Wimpernschlages sah ich schuhe vor mir auftauchen. Na super. Ich hatte Angst, tierische Angst. Eine Hand umschloss mein Kinn und drückte sogar recht sanft nach oben, sodass ich denmjenigen in die Augen blicken musste. „Interessant, wirklich sehr interessant." Er drehte mein Gesicht von links nach rechts um es sich genau anzugucken. „Also ein Werwolf, welcher das Aussehen eines Vampires hat. Mhm sehr interessant." Da ich ihm immer noch in die Augen sehen musste, setzte ich einen verwirrten Blick auf. Denn ich hatte Angst vor dem was jetzt passieren könnte.

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Bitte kein Fangirlgekreische :D ja ich finde Harry Styles passt perfekt in die Rolle des Hunter 😁
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen, wenn ja dann lasst mir doch ein Kommentar da und votet 🙈 in wenns euch nicht gefällt, dann lasst trotzdem ein Kommentar da 😅
Also noch einen schönen Montag und bis nächste Woche 🙋🏻⚡️

Unknown Creatures - Erste BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt