𝟐𝟎 | 𝐝𝐢𝐬𝐩𝐮𝐭𝐞

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C I N Z I A

Wieder einmal fuhr ich mir durch meine noch leicht feuchten Haare, bedankte mich leise bei der Kellnerin, welche mir mein Frühstück servierte und sich anschließend abwendete. Ich seufzte leise, griff nach meiner Tasse Tee und sah meine baldige Schwiegermutter an, welche sich gerade mit Lucianos Vater unterhielt. Lachend und äußerst sanft zueinander saßen sie nebeneinander und unterhielten sich wohl über etwas, was ihre Stimmung auflockerte. Es war wirklich sehr schön, das mit anzusehen. Insbesondere, da sich die beiden wohl wirklich zu lieben schienen. Schmunzelnd legte ich meinen Kopf nur schief; ließ meinen Blick kurz zu meinem Verlobten gleiten, welcher wieder einmal an seinem Handy hing. Dabei war er es immer, der zu mir meinte, dass man während der gemeinsamen Zeit nicht an diesen Geräten hängen sollte. War das nicht seltsam?

„Lucian?", fragte ich leise und sah ihn an. Doch er nahm seinen Blick einfach nicht von seinem Bildschirm. „Lucian", zischte ich und stieß gegen sein Bein, woraufhin er aufsah und mich verdutzt ansah.

„Was?", fragte er genauso zischend und drehte sein Handy einmal um. „Was möchtest du, Cinzia?"

„Ach nichts", entgegnete ich äußerst genervt. „Es wäre nur schön, wenn mir mein Verlobter einmal die Aufmerksamkeit schenken würde, die er mir versprochen hat."

„Meine Aufmerksamkeit gehört dir", entgegnete er und faltete seine Hände ineinander. „Ich muss nur etwas Geschäftliches regeln."

„Das kannst du wohl auch nach dem Frühstück, oder?"

„Nein", antwortete er und schloss seine Augen für einen Moment. „Ich muss das jetzt klären. Es dauert nicht lange."

„Fein", brummte ich und richtete mich auf. „Dann wünsche ich dir noch viel Spaß dabei."

„Wo willst du den jetzt hin?"

„Auf unser Zimmer", zischte ich wieder, griff nach meiner Karte und schnaubte genervt. „Du bist unmöglich, weißt du das eigentlich?"

„Du sprichst von dir, oder?"

„Du-" Ich schüttelte über mich selbst meinen Kopf. Und verstand einfach nicht, was auf einmal mit ihm los war. Wieso benahm er sich nur so seltsam? Wieso benahm er sich mir gegenüber so seltsam?

Schluckend begab ich mich zu den Aufzügen, versuchte meine aufkommenden Tränen zu unterdrücken, in dem ich einmal tief durchatmete. Es konnte doch nicht sein, dass wir wieder streiten, nachdem wir uns gerade einmal wieder vertragen hatten. Was war nur los mit uns? Noch nie war das in den vergangenen Monaten der Fall gewesen. Wieso also musste das nun passieren? Gerade jetzt, wo wir uns am meisten brauchten, uns unterstützen sollten.

Ich seufzte einmal, stieg in den Aufzug und wartete darauf, dass dieser ankam. Und als dies endlich geschah, erblickte ich mit einem Mal Pablos Frau, welche gerade aus ihrem Zimmer kam.

„Hast du schon gefrühstückt?", fragte diese und sah mich schmunzelnd an.

„Dein Schwager hat mir diese Möglichkeit leider verwehrt", antwortete ich frustriert.

„Was ist passiert?", fragte sie als Nächstes, musterte mich besorgt.

„Nichts Relevantes." Nachdenklich legte sie ihren Kopf schief. „Entschuldige bitte, ich möchte mich ausruhen."

„Natürlich", erwiderte sie. „Ich wollte dich allerdings noch fragen, ob du heute Mittag mit mir ins Spa möchtest? Pablo und Luciano werden vermutlich irgendetwas Geschäftliches machen und Lucia und Carlos wollten ihre Zeit zusammen verbringen. Amadeo möchte vermutlich bei so etwas nicht mitmachen, also..?" Sie lachte einmal.

„Sehr gerne", antwortete ich, lächelte schmal, ehe ich mich in mein Zimmer begab und mich frustriert und erschöpft auf das Bett fallen ließ; mit einem Gedanken an meinen Verlobten meine Augen schloss, um Ruhe zu finden.

-

„Das fühlt sich gut an, oder?", fragte Amelia, während sie vollkommen entspannt ihre Füße maniküren ließ. Ich nickte leicht nur, seufzte kurz und blickte kurz zu der Frau, welche meine Hände manikürte. So konnte ich weniges vergessen, dass Luciano und ich uns gestritten hatten..

„Es fühlt sich wirklich toll an", antwortete ich ihr nun und nickte, als mir die Dame eine der Farben zeigte. „Es lenkt mich nur nicht sonderlich von den Geschehnissen ab."

„Wie wär's dann, wenn wir gleich noch shoppen gehen?" Sie lehnte sich leicht zurück. „Neue Kleidung bereitet einem doch immer Freude."

„Ich wollte ehrlich gesagt kein weiteres Geld ausgeben."

„Du bist das erste Mal in Paris und möchtest keine Erinnerungen daran mitnehmen?"

„Ehrlich gesagt.."

„Wir gehen Shoppen, basta", unterbrach sie mich, sah mich eindringlich an und widmete sich wieder ihrer Maniküre. Ich nickte einmal nur, prustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah der Frau bloß weiter zu, um all das schlechte für einen Moment vergessen zu können.

-

„Lass uns da doch einmal rein", sprach mir Amelia sanft zu, nachdem sie ihre Tüten im Kofferraum verstaut hatte. „Vielleicht findest du hier mehr als in den letzten Geschäften."

„Gerne", lächelte ich leicht, lief neben ihr her und betrat das Geschäft, nachdem sie die Tür geöffnet hatte.

„Das sieht doch vielversprechend aus", schmunzelte sie und zog mich in eine der Abteilungen. Ich seufzte. „Welche Farben gefallen Luciano noch einmal?"

„Schwarz..", murmelte ich und spielte mit meinem Armband. „Rot", antwortete ich weiter, schluckte. „Und weiß.. zumindest an mir."

„Damit kann ich etwas anfangen", lächelte sie und lief davon, während ich mich bloß perplex umsah und im Hintergrund eine weitere Frauenstimme vernahm. Hellhörig wurde ich allerdings erst, als ich eine Männerstimme vernahm, welche mich dazu brachte mich umzudrehen. Das konnte doch nicht wahr sein..

 Das konnte doch nicht wahr sein

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Ich mag's nicht.

THE BOSS'S FIANCÉE  |  2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt