7.) Von Zoobesuchen und Stars (2)

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Meine Hände lagen auf seinem Oberkörper, seine auf meiner Taille. "Das war ein unglaublich schöner Tag Felix, danke." Er sagte nichts, sondern lehnte sich leicht nach vorne und lächelte schief. Mein Bauch kribbelte wieder so, wie als wir bei ihm Zuhause waren. Ich schloss meine Augen, konnte seinen Duft wahrnehmen, seinen Atem spüren und dann, nach gefühlten 1000 Jahren, trafen sich unsere Lippen endlich. Es fühlte sich an als wäre ein Feuerwerk in meinem Magen explodiert. Ich hatte noch nie so weiche Lippen geküsst und ich hatte das Gefühl mit jeder Sekunde, die der Kuss länger dauerte, wurde ich süchtiger nach ihnen. Süchtig nach Felix. Als wir uns von einander lösten grinste er. "Der Tag ist noch nicht vorbei und ich hab doch gesagt ich hab noch eine Überraschung"

"Noch besser kann's nicht mehr werden, Felix." "Abwarten..." Er nahm meine Hand und wir bleiben vor dem Elefanten Gehege stehen. Felix begrüßte einen Pfleger, nickte kurz, lächelte und rief dann: "Alles klar, wir können rein!" Verdutzt sah ich ihn an: "Wo rein?"

"Na zu den Elefanten. Komm Amy, sonst verpasst du deine Überraschung!" Der Pfleger führte uns zu den Ställen der Elefanten. Das einzige was ich sah, war eine Leiter und ein Elefant mit Sattel. Dann wusste ich schlagartig was die Überraschung war. "Wir-wir reiten auf dem da?" und ich deute auf den grauen Riesen. "Du hast doch keine Angst oder?" Oh doch das hatte ich und zwar nicht zu knapp. Ich kannte sowas nur aus dem Fernsehen und da sah das immer extrem wackelig aus. "Ich sitze direkt neben dir. Dir wird nichts passieren", beruhigte mich Felix und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Dann half er mir hoch in den Sattel.

Wenn ihr jemals die Chance habt auf einem Elefanten zu reiten, macht es, es ist ein unglaubliches Gefühl. Am Anfang hatte ich furchtbare Angst gehabt, runterzufallen, aber Felix hat mich fest gehalten und ab dem Moment hat es nur noch Spaß gemacht.

"Das war einer der schönsten Tage die ich in meinem Leben hatte, du weißt gar nicht, wie glücklich du mich heute gemacht hast. Wie hast du das alles nur organisiert? Normale Menschen dürfen das doch gar nicht, oder?", ich hielt seine Hand und drückte diese leicht. Ich konnte immer noch nicht glauben, was heute alles passiert war. "Doch das weiß ich. Das Strahlen deiner Augen sagt Alles und mach dir über die Organisation keine Gedanken, das war eigentlich gar nicht so schwer."

Felix und ich standen etwas abseits des Ausgangs. Es war bereits Nachmittag geworden und langsam strömten immer mehr Menschen in den Zoo. Aber ich wusste, dass keiner von denen auch nur ansatzweise so viel Spaß haben würde, wie ich heute.  "Ich muss leider schon wieder los, hab noch einen wichtigen Termin." Er sah mich traurig an. Dabei behielt er die Leute jedoch immer im Auge. "Ist doch ok wir sehen uns bestimmt nochmal", munterte ich ihn auf und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn erneut zu küssen. Doch gegen meine Erwartungen küsste er mich nicht. Ganz im Gegenteil! Er zog seinen Kopf zurück und murmelt nur was von "zu viele Leute, Schule aus, geht nicht.."

In dem Moment brach eine Welt für mich zusammen. Der ganze Spaß den wir heute hatten, war auf einmal wie weggeblasen. Felix war plötzlich anders zu mir, irgendwie kalt und abweisend. Lag das an den ganzen Leuten hier? Bin ich ihm etwa peinlich? Traurig und entsetzt starrte ich ihn an. Dann schüttelte ich seine Hand ab und ging in paar Schritte rückwärts. Er wollte mich umarmen aber ich blockte ab. Wut stieg in mir auf und ich hatte das Gefühl, dass mit dieser Wut alle restlichen Schmetterlinge in meinem Bauch vertrieben wurden. Zurück blieb einfach nur Leere und Zorn. Geschockt sah er mich an.

"Ist ok, du musst das nicht tun, wenn du nicht willst. Wenn ich dir vor anderen Menschen peinlich bin, hättest du das nur sagen müssen. Danke für den Tag und keine Sorge dank dem scheiß Ende werde ich ihn auch ohne dein blödes Video niemals vergessen!" Ich lief los und quetschte mich an einer Horde Schüler vorbei. Ich drehe mich nicht mehr um. Auch nicht als einige Mädchen aus der Horde plötzlich anfingen hysterisch zu schreien und zu quitschen. Irgendjemand fragte nach einem Foto. Anscheinend war da also irgendeine Berühmtheit. Ich hatte eigentlich niemanden da stehen sehen, aber das war mir im Moment auch herzlich egal. Selbst wenn da Johnny Depp und Zac Efron persönlich stehen würden, ich würde mich nicht mehr umdrehen. Am Ende hätte Felix noch gedacht ich hätte mich wegen ihm umgedreht...

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