I hate you!!

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Korina's Sicht

Klaus und ich betraten gerade den Salon, wo alles für den Zauber vorbereitet war, da stürmte Kol ins Zimmer und rief: „Korina, kann den Zauber nicht sprechen! Und Nik, es war nicht gerade freundlich mir unfreiwillig Blut abzunehmen." Nik grinste amüsiert, währenddessen erwiderte ich an Kol gewandt: „Ist schon in Ordnung. Ich werde den Zauber sprechen und dafür wird Damon freigelassen."

Sprachlos sah mich Kol an. „Du könntest die Kontrolle über dich verlieren!", entgegnete Kol und ich nickte leicht. Genau davor hatte ich Angst. Aber... „...ich muss es tun. Für Damon", meinte ich und schüttete das ganze Blut in einen Kelch zusammen. Ich hielt das Gefäß Nik hin, welcher es zufrieden lächelnd entgegen nahm. Er biss sich in seine Hand und ließ sein eigenes Blut hineintropfen. Fehlte nur noch meines.

Er gab mir den Kelch zurück und meinte zu mir: „Gut so, Schwesterchen." Ich nahm den Kelch entgegen und Kol sah mich fassungslos an. „Du kannst nicht...", fing er an und in dem Moment erklang ein Schmerzensschrei von Damon, welcher mir wieder in Mark und Knochen fuhr. Eilig biss ich mir nun selbst in die Hand und ließ mein Blut in den Kelch tropfen. Das Blut aller Geschwister vereint...

Ich atmete tief durch und zündete die Kerzen, welche ich im Kreis auf dem Tisch verteilt hatte, mithilfe eines Zaubers an. Ich ging zu dem Tisch hinüber und goss das Blut in die Mitte des Kreises, dann schloss ich die Augen um den Zauber zu sprechen. „Korina, nein!", schrie Kol und wollte auf mich zu eilen. Ich hob die Hand und ließ ihn somit in seiner Bewegung verharren. Er konnte sich nicht mehr vom Fleck rühren. Ich wusste, er meinte es nur gut mit mir, aber ich musste den Zauber sprechen! Ich musste einfach. Sonst würde Rebekah bestimmt Damon umbringen und dies würde ich mir nie verzeihen...

Phasmatos Ex Solves, Exis Pa Unas Animotos. Phasmatos Di Conjunctos, Sol Facto Dos Male!", sprach ich die Zauberformel und der große Blutkreis in der Mitte des Tisches löste sich etwas. Ich betrachtete das Blut, während Kol schrie: „Korina, hör sofort mit dem Zauber auf!" Ich hörte nicht auf ihn und wiederholte die Formel: „Phasmatos Ex Solves, Exis Pa Unas Animotos. Di Conjuncto Sol Facto!" Der große Blutkreis löste sich nun sehr erkenntlich in sechs kleine Kreise auf, welche sich voneinander entfernten.

Unsere Verbindung wäre gleich gelöst. Ich könnte es vielleicht sogar schaffen ohne die Kontrolle zu verlieren! Mit voller Konzentration sprach ich die Zauberformel zu Ende: „Phasmatos, De Vos Male!" Die Kerzen flammten in die Höhe auf. Ich schloss die Augen und dachte damit sei es nun vorbei, doch in dem Moment fiel ich ohnmächtig zu Boden. Ich hatte den Zauber definitiv unterschätzt...

Damon's Sicht

Ich hörte wie Korina den Zauber sprach, konnte mich aber nicht darauf konzentrieren, weil mir Rebekah immer wieder mit dem Messer meine Haut aufschlitzte. Hätten mich diese Bärenfallen nicht zum Stehen gezwungen, dann wäre ich schon längst vor Schwäche auf den Boden gesackt. Rebekah stieß mir nun wieder Mal das Messer in den Bauch und ließ mich damit aufschreien.

Plötzlich hielt sie aber inne und lächelte zufrieden. „Der Zauber ist zu Ende." Meine Gedanken rasten sofort. Ging es Korina gut? Hatte sie die Kontrolle bewahrt? Ich sorgte mich so unendlich umso, doch gleichzeitig war ich schon so geschwächt, dass ich beinahe wegdämmerte. Ich nahm meine letzten Kräfte zusammen um zu murmeln: „Also lässt du mich jetzt frei?"

Ich erkannte durch halb geöffnete Augen wie sie boshaft lächelte. Unsanft packte sie mich beim Kinn, damit ich ihr wieder in die Augen sehen musste. Sie wollte mich wieder manipulieren! „So einfach, lasse ich dich nicht gehen", meinte sie und ich wusste, dass sie etwas Böses vor hatte. Aber was? Konnte sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?! Ich war zu geschwächt um weg zu sehen und sofort hypnotisiert von ihren Augen.

Ab sofort hast du keine Gefühle mehr für meine Schwester. Du hasst sie nur noch", hypnotisierte sie mich und lächelte rachsüchtig. Sie ließ mein Kinn los und ich ließ meinen Kopf wieder geschwächt sinken. „Machen wir euer Vorgaukeln von Hass wahr", meinte sie schadenfreudig und öffnete die Bärenfalle bei meiner linken Hand. Voller Schwäche fiel ich nach rechts, wo mich die Falle noch zum Stehen zwang. Sie öffnete nun auch die andere und ich sagte ächzend in die Knie.

Ich starrte kurz auf meine blutenden Handgelenke, dann sah ich zu Rebekah auf. „Na los, verschwinde, bevor ich es mir noch anders überlege", meinte sie zu mir, doch ich wusste jetzt schon, dass ich keinen einzigen Schritt gehen könnte. Ich war zu geschwächt dafür. Sie verließ stolzierend den Raum. Zitternd versuchte ich aufzustehen, doch ich fiel sofort wieder zu Boden. Ich konnte meine Augen nicht mal mehr richtig offen halten und so kippte ich vor auf den Boden. Mitten in meine eigene Blutlacke hinein.

Korina's Sicht

Ich erwachte geschwächt. Verwirrt blinzelte ich gegen das Licht und hörte sofort wie jemand erleichtert auf atmete. „Kora?", fragte Kol besorgt und ich blickte mich kurz um. Ich lag in meinem Bett und diesmal saß Kol auf einem Stuhl neben mir. So wachte ich doch eindeutig lieber auf, anstatt dass Klaus neben mir saß. Wieso beobachteten mich alle beim Schlafen?! „Geht es dir gut?", fragte er mich und ich setzte mich auf. Bis auf ein wenig Kopfweh ging es mir eigentlich gut. Ich griff mir an meinen pochenden Kopf und nickte.

Plötzlich fiel mir Damon ein. Ich starrte Kol kurz an, dann verließ ich in Vampirgeschwindigkeit mein Zimmer und war innerhalb einer Sekunde unten. Ich war in dem Raum, wo Rebekah Damon gefoltert hatte. Die grausamen Ketten hangen aber offen herab. Blut tropfte noch von den Spitzen der Fallen. War Damon frei? Mein Blick fiel auf den Boden unter den Fallen. „Damon!", schrie ich seinen Namen panisch und war schon bei ihm. Ich bückte mich zu ihm hinunter und erkannte erst jetzt, dass er in seiner eigenen Blutlacke lag. Bekah hatte ihn einfach so zurückgelassen.

Sanft drehte ich ihn auf den Rücken und legte seinen Kopf in meinen Schoß. Er hatte die Augen geschlossen und schlief vermutlich. Seine Wunden bluteten immer noch. Sein Körper konnte sich nicht mehr regenerieren. Er war zu geschwächt, dass seine Heilkräfte noch arbeiteten. Ich streichelte behutsam sein schwarzes Haar, welches ein wenig mit Blut verklebt war. Tränen stiegen in meine Augen. Wie hatte ich nur zulassen können, dass es soweit kam? Dass Rebekah ihn so quälte?

Eine Träne lief über meine Wange hinab und tropfte hinab auf Damon. Kol betrat nun den Raum und blieb im Türrahmen stehen. Ich sah verzweifelt zu ihm auf, dann blickte ich wieder zu Damon hinab.  Zu dem wichtigste Menschen in meinem Leben, neben Kol. Ich legte sanft meine rechte Hand auf Damon seine Brust. Vor allem auf seiner nackten Brust war er voller Blut. Ich spürte sein pochendes Herz unter meiner Hand schlagen und dieser Ton beruhigte mich etwas.

Ich schloss meine Augen und murmelte den Heilungszauber: „Vitas Phasmatos, Ex Salito." Ich spürte wie eine Wunde nähe des Herzens sich langsam schloss. Zufrieden sprach ich weiter: „Revertas Phasmatis." Mehrere Wunden schlossen sich nun. „Ut Vectas, Vitas Phasmatis, Ex Salito." Es trat Stille ein, während ich Damon besorgt betrachtete. Er hätte diese ganzen Schmerzen nicht durchleben sollen. Ich würde Rebekah dafür noch büßen lassen!

Er stöhnte plötzlich leise auf und sofort richtete ich meinen Blick zu seinem Gesicht. Ich nahm meine Hand von seiner Brust und sah wie er gegen das Licht blinzend die Augen öffnete. Als seine Augen sich an das Licht gewohnt und er mich erkannt hatte veränderte sich sein Blick plötzlich. Er funkelte mich wütend an. Er setzte sich augenblicklich auf und löste sich so schnell es ging von mir. „Du hast mich im Stich gelassen", zischte er und ich sah ihn sprachlos an. Warf er es mir gerade vor, dass er gelitten hatte?

„Damon, ich..." Sofort unterbrach er mich: „Du hast mich einfach Rebekah überlassen. Hast nicht mal versucht mich zu befreien!" Er rappelte sich vom Boden auf und stand etwas unsicher auf den Beinen. „Ich hasse dich!!", schrie er mich an und ging etwas stolpernd aus dem Raum an Kol vorbei. Mein Zwillingsbruder starrte ihm kurz nach, dann wandte er seinen Blick an mich. Ich konnte nicht fassen, was Damon gerade gesagt hatte. Aber er hatte Recht. Wegen mir war er doch erstmal in diese Situation gekommen. Wegen mir hatte ihn Rebekah gequält.

Ich konnte die Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Ich wollte nicht, dass dies passierte. Ich wollte nicht, dass mich Damon hasste. Was sollte ich den ohne ihn nur tun? Ich liebte ihn doch! Ich hatte noch nie jemanden so geliebt. Weinend saß ich am Boden. Ich schluchzte vor mich dahin. Kol kam zu mir herbei geeilt und bückte sich zu mir hinunter. Behutsam nahm er mich in den Arm. Verzweifelt klammerte ich mich an ihn. Ich wollte nicht, dass mich Damon verließ! Er konnte mich doch nicht hassen, wenn ich ihn so stark liebte...

Die Ur-Häretikerin - Love becomes HateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt